Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Durch Sport Parkinson vorbeugen?
 


USA. Tierexperimentell ließ sich bereits nachweisen, dass Bewegung Parkinson-Symptome deutlich lindert. Wie A. D. Smith und M. J. Zigmond an Versuchen mit Ratten aufzeigen, eignet sich vermehrte Bewegung offenbar nicht nur zur Behandlung, sondern auch schon zur Vorbeugung Parkinson-ähnlicher Symptome. Die Autoren hatten bei Ratten durch 6-Hydroxydopamin (6-OHDA) ein künstliches halbseitiges Parkinson-Syndrom ausgelöst. Unmittelbar anschließend wurde bei einem Teil der Tiere sieben Tage lang der Vorderfuß auf der gesunden Seite geschient. Dies zwang die teilimmobilisierten Ratten dazu, vermehrt den Vorderfuß der kranken Seite zu benutzen. Während ungeschiente Ratten nach einer Woche motorisch auf der kranken Seite deutlich beeinträchtigt waren, zeigten die von ihrer Schiene befreiten Ratten keinerlei motorische Unterschiede im Vergleich zu vollkommen gesunden Tieren.

    Gleichermaßen effektiv waren auch Schienungen, die sieben Tage lang vor oder vom 3. bis 10. Tag nach der Anwendung von 6-OHDA erfolgten. Erst eine sieben Tage nach Injektion von 6-OHDA erfolgende Teilimmobilisierung blieb vollkommen wirkungslos.

   Die Autoren weisen darauf hin, dass vermehrte Bewegung den durch 6-OHDA bewirkten Dopaminverlust deutlich reduziert und zwar unabhängig davon, ob sie kurz vor oder unmittelbar nach der Hirnschädigung stattfindet. Sie vermuten, dass die verstärkte Körperaktivität vermehrt GDNF (glial cell line-derived neurotrophic factor) verfügbar macht und so die Verletzbarkeit dopaminerger Neuronen verringert. In diesem Zusammenhang weisen sie darauf hin, dass sich bei Parkinson-Kranken ebenfalls niedrige Konzentrationen von GDNF finden. Nach Ansicht von Smith und Zigmond bestätigen Untersuchungen an Schlaganfallspatienten, dass Sport Nerven schützt. Denn eine vermehrte Nutzung der gelähmten Extremität verbesserte die Motorik und regte die Gehirnplastizität an. Umgekehrt zeigen Experimente an hirngeschädigten Tieren , dass eine vermehrte Schonung der betroffenen Körperseite deren Symptomatik zusätzlich verstärkt.

A. D. Smith u. a.: Can the brain be protected through exercise? Lessons from an animal model of parkinsonism. Experimental Neurology 2003 (184) 31-39