Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Schützt Testosteron vor Demenz
 


USA. Möglicherweise könnte das Thema Hormonersatztherapie künftig auch für Männer interessanter werden. Wie eine prospektive Studie von S. Moffat und Mitarbeitern andeutet, scheint eine niedrige Serum-Konzentration von freiem Testosteron mit einer höheren Wahrscheinlichkeit einherzugehen, künftig eine Alzheimer-Demenz zu entwickeln.

    Die Autoren beobachteten 574 Männern über einen Zeitraum von durchschnittlich 19,1 Jahren. In Abständen von zwei Jahren erfolgten umfangreiche Gesundheitsuntersuchungen, die auch Laborkontrollen umfassten. Unter anderem wurde der freie Testosteron Index (FTI) bestimmt, der sich als Quotient aus Serumtestosteron und sexualhormonbindendem Globulin (SHBG) errechnet.

   Die Auswertung ergab, dass Männer mit Alzheimer-Demenz vergleichsweise niedrigere FTI-Werte aufwiesen. Dabei waren die FTI-Werte schon erniedrigt, lange bevor sich das Alzheimer-Leiden klinisch manifestierte (bis zu 10 Jahre). Umgekehrte schienen erhöhte FTI-Werte das Risiko einer Alzheimer-Demenz zu senken. Für jede Zehnereinheit (nmol/nmol) errechnete sich eine Risikominderung von 26 Prozent.

   Moffat und Mitarbeiter räumen ein, dass ihre Studie nur eine Korrelation beschreibt und keine Rückschlüsse auf Ursache und Wirkung gestattet. Solange noch einschlägige randomisierte Studien fehlen, sollte eine unreflektierten Testosteronsubstitution unterbleiben. Immerhin deuten tierexperimentelle Untersuchungen an, dass Testosteron die Freisetzung von ß-Amyloid aus Neuronen der Hirnrinde verringert und die durch ß-Amyloid vermittelte Neurotoxizität in Kulturen mit Hippocampus-Neuronen abschwächt. Auch in Kulturen mit menschlichen Neuronen schien Testosteron protektiv zu wirken.

S. Moffat u. a.: Free testosterone and risk of Alzheimer disease in older men. Neurology 2004 (62) 188-193