| |
Autismus übertreibt Struktur und Entwicklung männlicher Gehirne
Kontakt mit männlichen
Hormonen vor der Geburt entscheidend
|
Cambridge (pte/04.11.2005/09:15)
- Die Gehirnstruktur von Menschen mit Autismus ist eine "Übertreibung"
der Struktur eines normalen männlichen Gehirns. Zu diesem Ergebnis ist
eine Studie des Cambridge Autism Research Centre
http://www.autismresearchcentre.com Es wurde bereits lange Zeit
angenommen, dass es sich bei autistischen Verhalten um eine Übertreibung
von männlichen Verhaltensweisen wie dem Erstellen von Listen handelt.
Die Wissenschafter argumentieren jetzt, dass die tatsächliche
Entwicklung eines autistischen Gehirns ebenfalls übertreibt, was in
männlichen Gehirnen stattfindet. Sie schreiben in Science,
http://www.sciencemag.org dass die weitere Erforschung dieser
Theorie ein besseres Verstehen des Autismus unterstützen wird.
Das Team um Simon Baron-Cohen wertete Forschungsvorhaben aus, die sich
auf das Erklärungsmodell des "extremen männlichen Gehirns"
konzentrierten. Sie weisen darauf hin, dass Männer generell über ein
größeres frühes Wachstum in bestimmten Gehirnregionen und über weniger
hemisphärische Konnektivität als Frauen verfügen. Die Gehirne von Jungen
wachsen rascher als die von Mädchen. Bei Menschen mit Autismus, scheint
dieses Wachstum in einem noch extremeren Ausmaß stattzufinden.
Zusätzlich gibt es spezifische Unterschiede in bestimmten
Gehirnregionen. Die Amygdala, die eine entscheidende Rolle bei
emotionalen Reaktionen spielt, ist bei autistischen Kleinkindern
abnormal groß. Dabei handelt es sich wieder um eine Übertreibung der
typischen Entwicklung eines männlichen Gehirns.
Die Wissenschafter erklärten, dass alles darauf hindeute, dass der
Kontakt mit männlichen Hormonen wie Testosteron vor der Geburt diese
Entwicklungsmuster des Gehirns beeinflusse. Männliche Föten produzieren
diese Hormone in ihren Hoden, weibliche in den Nebennieren. Aus diesem
Grund können auch Mädchen einem höheren Hormonwert ausgesetzt sein.
Baron-Cohen betonte laut BBC, dass die Wissenschafter daran interessiert
seien den Autismus zu verstehen. "Es geht nicht darum, wie man
intervenieren, Autismus verhindern oder einen pränatalen Test entwickeln
kann. Es gibt zwei ethische Bedenken: Ob es sich bei Autismus um eine
Krankheit handelt und ob ein möglicher pränataler Test spezifisch oder
genau genug wäre."
(Ende)
Quelle: pressetext Nachrichtenagentur
GmbH |
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
| |
|