Alles begann damit, dass
ich ca. 20 Monate zuvor schwanger wurde, ohne es zunächst zu wissen. Recht
plötzlich stellten sich Schlafstörungen, sowie Angstzustände und
vermehrte Unruhe ein. Da ich bereits in der Vergangenheit Symptome einer
Depression und sozialen Phobie hatte, brachte ich die Verschlechterung
meines Befindens mit meiner damaligen beruflichen Belastung in Verbindung.
Ich fühlte mich völlig geschwächt und hatte kaum Appetit. Während meinen
Fahrten mit dem Auto, bemerkte ich zu dieser Zeit immer wieder ein
plötzliches Zittern meiner Beine, hinzu kamen Missempfindungen in den
Beinen, die es mir schließlich fast unmöglich machten, mit einem sicheren
Gefühl Auto zu fahren. So kam es, dass ich längere Strecken vermied und
mich immer weniger traute, mich ans Steuer zu setzen. Zum Schluss hatte
ich sogar Angst zu fahren, wenn eine vertraute Person mich begleitete.
Aufgrund starker Unterleibsschmerzen, die ich medizinisch abklären ließ,
erfuhr ich kurze Zeit später, dass ich zu Beginn meiner „neuen“
Symptomatik bereits schwanger gewesen sein musste. Leider stellte sich
jedoch heraus, dass es sich um eine Eileiterschwangerschaft handelte, die
sofort operativ und medikamentös behandelt werden musste.
Wenn die Beine
versagen, muss es nicht an der Psyche liegen
Was
jedoch blieb, war die Beinsymptomatik, die sich nun auch auf weitere
Situationen ausgeweitet hatte, so z.B. beim Laufen oder auch Stehen. Es
war mir nicht mehr möglich, gelassen meinem Sport nachzugehen, geschweige
denn, mich in sozialen Situationen (Laufen in der Stadt, Überqueren von
befahrenen Straßen) wohlzufühlen. Der Teufelskreis der Vermeidung begann.
Selbst die Bewältigung meines beruflichen Alltags wurde zu einer oft sehr
schweren Herausforderung. Ich sah meine Beschwerden gänzlich psychisch
begründet, war sehr niedergeschlagen und verlor fast gänzlich das
Vertrauen in meine doch so erhoffte Genesung.
Da ich in
der Vergangenheit bereits häufiger Hilfe durch die Naturheilkunde erhalten
hatte, wandte ich mich an einen Heilpraktiker. Dieser verabreichte mir zur
Stabilisierung hochdosierte Vitamininfusionen, die tatsächlich zur
Besserung meines Befindens beitrugen. Unter anderem enthielten diese
Infusionen einen Vitamin-B-Komplex. Nach kurzer Zeit ging es mir wieder so
gut, dass ich problemlos laufen, stehen und Autofahren konnte. Auch die
innere Unruhe war vorbei, die Ängste waren stark vermindert und ich fühlte
mich wieder richtig fit. Ich war der Meinung, mich durch diese Infusionen
vom Stress und den Herausforderungen der letzten Wochen erholt zu haben.
Durch den Hausarzt wurden die verabreichten Vitamine im Blutspiegel
kontrolliert – nach ca. drei Infusionen erteilte er den Auftrag, nicht
weiter zu spritzen, da alle Blutwerte der entsprechenden Vitamine
ausreichend hoch seien.
Mein
guter Gesundheitszustand hielt einige Wochen an, verschlechterte sich
danach jedoch erneut rapide. Weitere zwei Infusionen halfen nur zeitweise.
Erneut schrieb ich meine körperlichen Symptome dem psychischen Ursprung zu
und verlor immer mehr den Glauben an mich und meine Fähigkeiten. Das
Autofahren hatte ich immer weiter eingeschränkt auf Strecken, die nicht
stark befahren sind, oder ich nahm die Fahrdienste anderer an, wenn ich
keine Begleitperson für die Autofahrt finden konnte. Ich hatte das Gefühl,
mich immer eingeschränkter zu fühlen, zog mich auch sozial immer mehr
zurück und mied öffentliche Auftritte.
Durch den
Beginn meiner Zusammenarbeit mit Dr. Mück 2013 konnte ich wieder vermehrt
positive Wendungen in mein Leben bringen. Ich fuhr wieder mehr Auto,
traute mir mehr zu und konnte aus dem reichen Methodeninstrumentarium
schöpfen, um meinen Alltag zu meistern und mich persönlich auf wundervolle
Art und Weise weiterzuentwickeln. Auch wenn sich zwischenzeitlich die
Beinsymptomatik besserte, war es letztendlich doch immer wieder eine große
Herausforderung für mich, mit dieser umzugehen und mich in besagten
Situationen zu regulieren. Das Gefühl, dass es eine „körperliche
Komponente“ gab, die ich nicht imstande war durch meine eigene Kraft zu
regulieren, blieb.
Schwangerschaft
erhöht den Vitamin B-12-Bedarf und kann bei ungenügender Zufuhr massive neurologische
und psychische Symptome auslösen
Nach
einer recht stabilen Phase meines Befindens, entschied ich mich, erneut
schwanger zu werden. Noch bevor eine Schwangerschaft überhaupt
festgestellt werden konnte, hatte ich das Gefühl, dass mein Beinsymptom
wieder verstärkt auftrat; dieses Mal begleitet von Schwindel. Sofort
erinnerte ich mich an die Schwangerschaft zuvor und tatsächlich – ich war
schwanger! Erfreulicherweise war dieses Mal alles in Ordnung, es lag keine
Eileiter-, sondern eine normale Schwangerschaft vor. Die Freude war groß,
jedoch verschlechterte sich mein Befinden abrupt. Ich konnte kaum
geradeaus laufen, starker Schwindel verursachten eine verzerrte
Raumwahrnehmung und eine starke Unsicherheit. Ich fühlte mich, wie auf
einem wankenden Schiff, an das Hinabsteigen von Treppen war kaum zu
denken, geschweige denn an einen normalen Alltag. Zum Laufen brauchte ich
Unterstützung. Ich traute mich kaum noch aus dem Haus zu gehen!
Um
schwangerschaftstypische Beschwerden abzuklären (Schwindel beispielsweise
kann hier auch hormonell bedingt sein), veranlasste mein Gynäkologe eine
Blutuntersuchung. Unter anderem untersuchte er, ob ein Eisen- oder ein
Vitamin-B12-Mangel vorlag. Beide Blutwerte waren optimal. Dieser Befund
führte dazu, dass ich meine starken Beschwerden erneut lediglich
psychischen Ursachen zuordnete. Meine Beine begannen v.a. abends massiv zu
schmerzen, mein Gedankenkarussell drehte sich unaufhörlich und starke
Angstzustände gehörten zu meinem Tagesablauf. Meine Verzweiflung wurde
immer größer und ich konnte einfach nicht nachvollziehen, warum sich mein
Befinden plötzlich so rapide verschlechtert hatte. Im Rahmen der
Zusammenarbeit mit Dr. Mück hatte ich mich wunderbar weiterentwickelt, es
gab viele Fortschritte zu erkennen.
Auch wenn
die untersuchten Blutwerte in Ordnung waren, blieb mein Eindruck, dass mir
„etwas fehlte“. Immer wieder erinnerte ich mich daran, dass mir die
damaligen Vitamin-B-Infusionen geholfen hatten. Trotz optimaler Blutwerte
bzgl. dieser Vitamine damals und heute waren aber meine Beschwerden (v.a.
Beinsymptomatik) wiedergekehrt. Dies passte für mich einfach nicht
zusammen, ließ ich die Frage der psychischen Ursachen einmal außen vor.
Im Rahmen
eines Gesprächs mit Dr. Mück thematisierten wir genau diesen Umstand. Wir
sprachen über das Thema Vitaminversorgung und abwechslungsreiche Ernährung
während der Schwangerschaft. Dabei stießen wir auch auf das Thema Vitamin
B12.
Warum Vitamin B12 so
wichtig ist
Vitamin
B12 ist für den Menschen (über)lebenswichtig. Es erfüllt bedeutende
Aufgaben im Rahmen des Nervensystems, des Herz-Kreislaufsystems, der
Blutbildung und des Zellaufbaus. Da der menschliche Körper dieses Vitamin
nicht selber herstellen kann, muss es über die Nahrung aufgenommen werden.
Gebildet wird Vitamin B12 durch Mikroorganismen, die im Darm von Tieren
und im Erdreich existieren (Campbell & Campbell, 2011). Aufgrund der
heutigen sehr hygienischen Umstände, unter denen unsere Nahrungsmittel
produziert und verarbeitet werden, enthalten lediglich noch tierische
Lebensmittel (Fleisch, Fisch, in mittleren Mengen auch Eier und
Milchprodukte) das für den Menschen so wichtige Vitamin. Vegetarier und
Veganer müssen mit diesem Thema demnach leider sehr verantwortungsvoll
umgehen – sie sind auf mit B12 angereicherte vegetarische/ vegane
Lebensmittel oder Vitamin-B12-Präparate angewiesen. Doch auch Omnivoren
können einen Mangel an diesem Vitamin aufweisen!
Heutzutage gibt es eine Reihe verschiedener B12-Präparate, die sich in der
Hauptsache zum einen in ihrem Wirkstoff, aber auch in ihrer
Darreichungsform (Kapseln, Injektionen, Tropfen, Zahnpasta,…)
unterscheiden. Auch existieren auf dem Markt sogenannte
Vitamin-B12-Analoga, wie z.B. bestimmte Algenformen (Spirulina), die eine
ähnliche chemische Struktur aufweisen, jedoch vom Körper nicht (!)
verstoffwechselt werden können. Ein Mangel an diesem Königsvitamin kann
Ursache einer Vielzahl von Symptomen sein (u.a. Switzer, 2006). Hierzu
zählen neben kognitiv-psychischen auch körperliche, sogar neurologische,
Symptome (u.a. Nervosität, Schlafstörungen, Gangunsicherheiten,
neuromuskuläre Koordinationsstörungen, Schwindel, ständige Erschöpfung,
Appetitlosigkeit,…). (Eine wunderbare, wissenschaftlich fundierte
Einführung und aktuelle Übersicht zum Thema Vitamin B12 findet sich unter:
www.vitaminb12.de.)
Allein auf den Vitamin
B12-Spiegel im Blut sollte man sich nicht verlassen!
Nachdem
ich mich erneut mit dem Thema Vitamin-B12 und dessen Mangelerscheinungen
beschäftigt hatte, stieß ich auf die Information, dass der
Vitamin-B12-Spiegel im Blut nicht immer aussagekräftig sei, da hier auch
der Anteil des Vitamins erfasst werde, das dem Körper nicht zur
Verarbeitung zur Verfügung stehe. Ein sensiblerer Indikator sei die
Erfassung des Homocysteins oder der Methylmalonsäure, welches
Stoffwechselprodukte sind, die sich bei einem Vitamin-B12-Mangel
verändern, d.h. erhöhen.
Sehr erleichtert durch
diese Information, bestellte ich mir umgehend einen Urintest zur
Bestimmung von Methylmalonsäure zur Beurteilung der
Vitamin-B12-Versorgung. (Erhältlich für 45€ unter:
http://www.sunday.de/vitamin-b12-urintest.html)
Hatte ich tatsächlich einen
Vitamin-B12-Mangel, der (mit)-verantwortlich für meine massive
Beinsymptomatik und die erneute, abrupte Verschlechterung meines Befindens
in der Schwangerschaft war?
Innerhalb kürzester Zeit
erhielt ich den Urintest, schickte die Probe per Post ein und erhielt nach
weniger als einer Woche den Befund: starker Vitamin-B12-Mangel!!!
Hatte ich Vitamin-B12 aufgrund
meines Verzichts auf tierische Lebensmittel konsequent und regelmäßig oral
substituiert, so schien mein Körper dies über den normalen Weg der
Verdauung nicht verstoffwechselt zu haben! Nun, da ich schwanger bin,
zeigte sich eine Verschlimmerung der Symptome aufgrund der Tatsache, dass
der Vitamin-B12-Bedarf einer Schwangeren erhöht ist.
Da
Vitamin-B12-Aufnahmestörungen aus verschiedenen Gründen entstehen können
(z.B. Erbkrankheiten, gastrointestinale Störungen,…) und nicht selten
auftreten, gibt es glücklicherweise Möglichkeiten, dem Körper B12 über das
Blut (Injektionen) zuzuführen.
Nach eigener Recherche und
Rücksprache mit meinem Arzt, entschied ich mich für Hydroxocobalamin (eine
der verschiedenen B12-Formen), das intramuskulär (auch in der
Schwangerschaft!) gespritzt werden kann und eine besonders gute
Depotwirkung hat. Zunächst werde ich eine Zeit lang wöchentlich eine
Injektion erhalten, um die Körperspeicher aufzufüllen, danach beginnt in
größeren, aber regelmäßigen Abständen die Erhaltungstherapie.
Der rasche Erfolg gibt der
Vitamin B12-Gabe Recht
Heute, am zwölften Tag nach
meiner ersten Vitamin-B12-Injektion, kann ich berichten, dass es mir
deutlich besser geht! Meine Stimmung hat sich massiv aufgehellt, ich fühle
mich vitaler, mein Schwindel und meine Gehfähigkeit, die gesamte
neuromuskuläre Koordination und Raumwahrnehmung hat begonnen, sich zu
verbessern. Ich habe das Gefühl, nicht mehr von einem Handgriff erschöpft
und wieder „schneller“ im Kopf zu sein. Mein Gedankenkarussell fährt sehr
viel langsamer, hat sogar auch schon mal ein paar Stillstände eingelegt,
und ich bin innerlich viel ruhiger geworden. Auch meine Beine fühlen sich
ruhiger an, ich kann wieder entspannter sitzen und die abendlichen
Beinschmerzen (fühlte sich zuletzt wie ein Blutstau an), sowie mein
starkes Herzklopfen sind von jetzt auf gleich verschwunden.
Ich bin wahnsinnig dankbar, im
Rahmen meiner Zusammenarbeit mit Dr. Mück und seiner Anregung, sowie
meiner intensiven Recherchen zum Thema Vitamin-B12 auf all diese
Informationen und Zusammenhänge gestoßen zu sein. Ich bin zuversichtlich
und optimistisch, dass dies ein weiterer, sogar sehr wichtiger Schlüssel
zu meiner Genesung und Weiterentwicklung sein wird! Und im Hinterkopf
bleibt mir ein wichtiger Satz von Dr. Mück: „Es ist nicht immer alles nur
die Psyche.“ Danke, Herr Dr. Mück!
Quellen
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