Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Neurologische Störungen (Gangunsicherheit, Zittern, Schwindel) und psychische Symptome durch Vitamin B-12-Mangel:
"Nicht alles ist psychisch!"

(Bericht einer 30-jährigen Patientin)
 


Vitamin B12-Mangel hat viele Gesichter

 

Alles begann damit, dass ich ca. 20 Monate zuvor schwanger wurde, ohne es zunächst zu wissen. Recht plötzlich stellten sich Schlafstörungen,  sowie Angstzustände und vermehrte Unruhe ein. Da ich bereits in der Vergangenheit Symptome einer Depression und sozialen Phobie hatte, brachte ich die Verschlechterung meines Befindens mit meiner damaligen beruflichen Belastung in Verbindung. Ich fühlte mich völlig geschwächt und hatte kaum Appetit. Während meinen Fahrten mit dem Auto, bemerkte ich zu dieser Zeit immer wieder ein plötzliches Zittern meiner Beine, hinzu kamen Missempfindungen in den Beinen, die es mir schließlich fast unmöglich machten, mit einem sicheren Gefühl Auto zu fahren. So kam es, dass ich längere Strecken vermied und mich immer weniger traute, mich ans Steuer zu setzen. Zum Schluss hatte ich sogar Angst zu fahren, wenn eine vertraute Person mich begleitete. Aufgrund starker Unterleibsschmerzen, die ich medizinisch abklären ließ, erfuhr ich kurze Zeit später, dass ich zu Beginn meiner „neuen“ Symptomatik bereits schwanger gewesen sein musste. Leider stellte sich jedoch heraus, dass es sich um eine Eileiterschwangerschaft handelte, die sofort operativ und medikamentös behandelt werden musste.

Wenn die Beine versagen, muss es nicht an der Psyche liegen

Was jedoch blieb, war die Beinsymptomatik, die sich nun auch auf weitere Situationen ausgeweitet hatte, so z.B. beim Laufen oder auch Stehen. Es war mir nicht mehr möglich, gelassen meinem Sport nachzugehen, geschweige denn, mich in sozialen Situationen (Laufen in der Stadt, Überqueren von befahrenen Straßen) wohlzufühlen. Der Teufelskreis der Vermeidung begann. Selbst die Bewältigung meines beruflichen Alltags wurde zu einer oft sehr schweren Herausforderung. Ich sah meine Beschwerden gänzlich psychisch begründet, war sehr niedergeschlagen und verlor fast gänzlich das Vertrauen in meine doch so erhoffte Genesung.

Da ich in der Vergangenheit bereits häufiger Hilfe durch die Naturheilkunde erhalten hatte, wandte ich mich an einen Heilpraktiker. Dieser verabreichte mir zur Stabilisierung hochdosierte Vitamininfusionen, die tatsächlich zur Besserung meines Befindens beitrugen. Unter anderem enthielten diese Infusionen einen Vitamin-B-Komplex. Nach kurzer Zeit ging es mir wieder so gut, dass ich problemlos laufen, stehen und Autofahren konnte. Auch die innere Unruhe war vorbei, die Ängste waren stark vermindert und ich fühlte mich wieder richtig fit. Ich war der Meinung, mich durch diese Infusionen vom Stress und den Herausforderungen der letzten Wochen erholt zu haben. Durch den Hausarzt wurden die verabreichten Vitamine im Blutspiegel kontrolliert – nach ca. drei Infusionen erteilte er den Auftrag, nicht weiter zu spritzen, da alle Blutwerte der entsprechenden Vitamine ausreichend hoch seien.

Mein guter Gesundheitszustand hielt einige Wochen an, verschlechterte sich danach jedoch erneut rapide. Weitere zwei Infusionen halfen nur zeitweise. Erneut schrieb ich meine körperlichen Symptome dem psychischen Ursprung zu und verlor immer mehr den Glauben an mich und meine Fähigkeiten. Das Autofahren hatte ich immer weiter eingeschränkt auf Strecken, die nicht stark befahren sind, oder ich nahm die Fahrdienste anderer an, wenn ich keine Begleitperson für die Autofahrt finden konnte. Ich hatte das Gefühl, mich immer eingeschränkter zu fühlen, zog mich auch sozial immer mehr zurück und mied öffentliche Auftritte.

Durch den Beginn meiner Zusammenarbeit mit Dr. Mück 2013 konnte ich wieder vermehrt positive Wendungen in mein Leben bringen. Ich fuhr wieder mehr Auto, traute mir mehr zu und konnte aus dem reichen Methodeninstrumentarium schöpfen, um meinen Alltag zu meistern und mich persönlich auf wundervolle Art und Weise weiterzuentwickeln. Auch wenn sich zwischenzeitlich die Beinsymptomatik besserte, war es letztendlich doch immer wieder eine große Herausforderung für mich, mit dieser umzugehen und mich in besagten Situationen zu regulieren. Das Gefühl, dass es eine „körperliche Komponente“ gab, die ich nicht imstande war durch meine eigene Kraft zu regulieren, blieb.


Schwangerschaft erhöht den Vitamin B-12-Bedarf und kann bei ungenügender Zufuhr massive neurologische und psychische Symptome auslösen

Nach einer recht stabilen Phase meines Befindens, entschied ich mich, erneut schwanger zu werden. Noch bevor eine Schwangerschaft überhaupt festgestellt werden konnte, hatte ich das Gefühl, dass mein Beinsymptom wieder verstärkt auftrat; dieses Mal begleitet von Schwindel. Sofort erinnerte ich mich an die Schwangerschaft zuvor und tatsächlich – ich war schwanger! Erfreulicherweise war dieses Mal alles in Ordnung, es lag keine Eileiter-, sondern eine normale Schwangerschaft vor. Die Freude war groß, jedoch verschlechterte sich mein Befinden abrupt. Ich konnte kaum geradeaus laufen, starker Schwindel verursachten eine verzerrte Raumwahrnehmung und eine starke Unsicherheit. Ich fühlte mich, wie auf einem wankenden Schiff, an das Hinabsteigen von Treppen war kaum zu denken, geschweige denn an einen normalen Alltag. Zum Laufen brauchte ich Unterstützung. Ich traute mich kaum noch aus dem Haus zu gehen!

Um schwangerschaftstypische Beschwerden abzuklären (Schwindel beispielsweise kann hier auch hormonell bedingt sein), veranlasste mein Gynäkologe eine Blutuntersuchung. Unter anderem untersuchte er, ob ein Eisen- oder ein Vitamin-B12-Mangel vorlag. Beide Blutwerte waren optimal. Dieser Befund führte dazu, dass ich meine starken Beschwerden erneut lediglich psychischen Ursachen zuordnete. Meine Beine begannen v.a. abends massiv zu schmerzen, mein Gedankenkarussell drehte sich unaufhörlich und starke Angstzustände gehörten zu meinem Tagesablauf. Meine Verzweiflung wurde immer größer und ich konnte einfach nicht nachvollziehen, warum sich mein Befinden plötzlich so rapide verschlechtert hatte. Im Rahmen der Zusammenarbeit mit Dr. Mück hatte ich mich wunderbar weiterentwickelt, es gab viele Fortschritte zu erkennen.

Auch wenn die untersuchten Blutwerte in Ordnung waren, blieb mein Eindruck, dass mir „etwas fehlte“. Immer wieder erinnerte ich mich daran, dass mir die damaligen Vitamin-B-Infusionen geholfen hatten. Trotz optimaler Blutwerte bzgl. dieser Vitamine damals und heute waren aber meine Beschwerden (v.a. Beinsymptomatik) wiedergekehrt. Dies passte für mich einfach nicht zusammen, ließ ich die Frage der psychischen Ursachen einmal außen vor.

Im Rahmen eines Gesprächs mit Dr. Mück thematisierten wir genau diesen Umstand. Wir sprachen über das Thema Vitaminversorgung und abwechslungsreiche Ernährung während der Schwangerschaft. Dabei stießen wir auch auf das Thema Vitamin B12.

Warum Vitamin B12 so wichtig ist

Vitamin B12 ist für den Menschen (über)lebenswichtig. Es erfüllt bedeutende Aufgaben im Rahmen des Nervensystems, des Herz-Kreislaufsystems, der Blutbildung und des Zellaufbaus. Da der menschliche Körper dieses Vitamin nicht selber herstellen kann, muss es über die Nahrung aufgenommen werden. Gebildet wird Vitamin B12 durch Mikroorganismen, die im Darm von Tieren und im Erdreich existieren (Campbell  & Campbell, 2011). Aufgrund der heutigen sehr hygienischen Umstände, unter denen unsere Nahrungsmittel produziert und verarbeitet werden, enthalten lediglich noch tierische Lebensmittel (Fleisch, Fisch, in mittleren Mengen auch Eier und Milchprodukte) das für den Menschen so wichtige Vitamin. Vegetarier und Veganer müssen mit diesem Thema demnach leider sehr verantwortungsvoll umgehen – sie sind auf mit B12 angereicherte vegetarische/ vegane Lebensmittel oder Vitamin-B12-Präparate angewiesen. Doch auch Omnivoren können einen Mangel an diesem Vitamin aufweisen!

Heutzutage gibt es eine Reihe verschiedener B12-Präparate, die sich in der Hauptsache zum einen in ihrem Wirkstoff, aber auch in ihrer Darreichungsform (Kapseln, Injektionen, Tropfen, Zahnpasta,…) unterscheiden. Auch existieren auf dem Markt sogenannte Vitamin-B12-Analoga, wie z.B. bestimmte Algenformen (Spirulina), die eine ähnliche chemische Struktur aufweisen, jedoch vom Körper nicht (!) verstoffwechselt werden können. Ein Mangel an diesem Königsvitamin kann Ursache einer Vielzahl von Symptomen sein (u.a. Switzer, 2006). Hierzu zählen neben kognitiv-psychischen auch körperliche, sogar neurologische, Symptome (u.a. Nervosität, Schlafstörungen, Gangunsicherheiten, neuromuskuläre Koordinationsstörungen, Schwindel, ständige Erschöpfung, Appetitlosigkeit,…).  (Eine wunderbare, wissenschaftlich fundierte Einführung und aktuelle Übersicht zum Thema Vitamin B12 findet sich unter: www.vitaminb12.de.)

Allein auf den Vitamin B12-Spiegel im Blut sollte man sich nicht verlassen!

Nachdem ich mich erneut mit dem Thema Vitamin-B12 und dessen Mangelerscheinungen beschäftigt hatte, stieß ich auf die Information, dass der Vitamin-B12-Spiegel im Blut nicht immer aussagekräftig sei, da hier auch der Anteil des Vitamins erfasst werde, das dem Körper nicht zur Verarbeitung zur Verfügung stehe. Ein sensiblerer Indikator sei die Erfassung des Homocysteins oder der Methylmalonsäure, welches Stoffwechselprodukte sind, die sich bei einem Vitamin-B12-Mangel verändern, d.h. erhöhen.

Sehr erleichtert durch diese Information, bestellte ich mir umgehend einen Urintest zur Bestimmung von Methylmalonsäure zur Beurteilung der Vitamin-B12-Versorgung. (Erhältlich für 45€ unter: http://www.sunday.de/vitamin-b12-urintest.html)

Hatte ich tatsächlich einen Vitamin-B12-Mangel, der (mit)-verantwortlich für meine massive Beinsymptomatik und die erneute, abrupte Verschlechterung meines Befindens in der Schwangerschaft war?

Innerhalb kürzester Zeit erhielt ich den Urintest, schickte die Probe per Post ein und erhielt nach weniger als einer Woche den Befund: starker Vitamin-B12-Mangel!!!

Hatte ich Vitamin-B12 aufgrund meines Verzichts auf tierische Lebensmittel konsequent und regelmäßig oral substituiert, so schien mein Körper dies über den normalen Weg der Verdauung nicht verstoffwechselt zu haben! Nun, da ich schwanger bin, zeigte sich eine Verschlimmerung der Symptome aufgrund der Tatsache, dass der Vitamin-B12-Bedarf einer Schwangeren erhöht ist.

Da Vitamin-B12-Aufnahmestörungen aus verschiedenen Gründen entstehen können (z.B. Erbkrankheiten, gastrointestinale Störungen,…) und nicht selten auftreten, gibt es glücklicherweise Möglichkeiten, dem Körper B12 über das Blut (Injektionen) zuzuführen.

Nach eigener Recherche und Rücksprache mit meinem Arzt, entschied ich mich für Hydroxocobalamin (eine der verschiedenen B12-Formen), das intramuskulär (auch in der Schwangerschaft!) gespritzt werden kann und eine besonders gute Depotwirkung hat. Zunächst werde ich eine Zeit lang wöchentlich eine Injektion erhalten, um die Körperspeicher aufzufüllen, danach beginnt in größeren, aber regelmäßigen Abständen die Erhaltungstherapie.

 

Der rasche Erfolg gibt der Vitamin B12-Gabe Recht

Heute, am zwölften Tag nach meiner ersten Vitamin-B12-Injektion, kann ich berichten, dass es mir deutlich besser geht! Meine Stimmung hat sich massiv aufgehellt, ich fühle mich vitaler, mein Schwindel und meine Gehfähigkeit, die gesamte neuromuskuläre Koordination und Raumwahrnehmung hat begonnen, sich zu verbessern. Ich habe das Gefühl, nicht mehr von einem Handgriff erschöpft und wieder „schneller“ im Kopf zu sein. Mein Gedankenkarussell fährt sehr viel langsamer, hat sogar auch schon mal ein paar Stillstände eingelegt, und ich bin innerlich viel ruhiger geworden. Auch meine Beine fühlen sich ruhiger an, ich kann wieder entspannter sitzen und die abendlichen Beinschmerzen (fühlte sich zuletzt wie ein Blutstau an), sowie mein starkes Herzklopfen sind von jetzt auf gleich verschwunden.

Ich bin wahnsinnig dankbar, im Rahmen meiner Zusammenarbeit mit Dr. Mück und seiner Anregung, sowie meiner intensiven Recherchen zum Thema Vitamin-B12 auf all diese Informationen und Zusammenhänge gestoßen zu sein. Ich bin zuversichtlich und optimistisch, dass dies ein weiterer, sogar sehr wichtiger Schlüssel zu meiner Genesung und Weiterentwicklung sein wird! Und im Hinterkopf bleibt mir ein wichtiger Satz von Dr. Mück: „Es ist nicht immer alles nur die Psyche.“ Danke, Herr Dr. Mück!

 

Quellen