Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Traumarbeit

Besonders gut gefällt mir der Ansatz, Träume wie Theaterstücke zu betrachten, in denen jeder Mitspieler oder auch jedes Element (Sachen, Wege, Tiere usw.) einen Teil (eine Eigenschaft) des Träumers symbolisiert. Sie verkörpern den Lebensstil des Träumers (Aggressivität, Passivität, Starre, Lebendigkeit), zeigen, wie er sich selbst, andere, die Welt und die eigenen Impulse und Konflikte wahrnimmt (besonders deutlich in Traumserien). Konflikte zwischen Traumelementen spiegeln Konflikte zwischen Bruchstücken der Persönlichkeit wider. Wichtig ist auch, was in Träumen nicht vorkommt. Man tut gut daran, Träume immer als etwas völlig Neues und Unbekanntes anzusehen und nicht vorschnell in Deutungsschemata zu verfallen. Träume können Dinge erhellen und bislang übersehene Nuancen verdeutlichen (z.B. wozu wir in unseren Gefühlen und Vorstellungen fähig sind, z.B. Kraft zu spüren).

Man kann die Botschaft eines Traumes entschlüsseln, indem man sich in das betreffende Traumelement hineinversetzt (sich mit ihm identifiziert) und überlegt, was man in dieser Rolle denken, empfinden und tun würde. Ein anderer Ansatz besteht darin, im Traum eine Widerspiegelung des eigenen Körpers zu sehen - alle Träume sprechen irgend wie auch von der Befindlichkeit (Krankheiten, körperlichen Ausdrucksweisen) des Träumers (Die Traumerinnerung scheint an die Körperposition beim Erwachen gekoppelt zu sein). Wichtig ist auch, die Grundstimmung (Atmosphäre, Gefühle) des Traumes zu erspüren. Träume scheinen auf Konflikten (häufig Ängsten) zu beruhen, also eine innere Spannung vorauszusetzen, und nach Lösungen zu streben; deshalb träumt man selten von Personen, mit denen man keine Probleme hat, selten auch von Freuden und Erfolgen. Träume enthalten unvollendete Situationen. Nach Freud sind sie Wunscherfüllungen. Träume können uns also Verhaltensempfehlungen geben und uns Dinge aufzeigen, die wir in unserem Wachbewusstsein ausblenden (wie wir mit dem Leben umgehen können). Träume ermöglichen es uns, Alltagsprobleme aus einer neuen Perspektive zu sehen.

Nach Adler ist die im Traum erlebte Stimmung hilfreich für die Problemlösung im Alltag. In Männerträumen scheinen mehr Männer (2:1) aufzutauchen, während in Frauenträumen der Geschlechtsanteil ausgeglichen ist. Abweichungen von diesem Verhältnis können auf entsprechende Themen hinweisen. Verdichtung und Verschiebung sowie bildhafte Darstellung sind wesentliche Mechanismen, nach denen Träume konstruiert werden. Manche Traumspezialisten (Jung) gehen davon aus, dass der Traum nicht verbirgt, sondern enthüllt. Gleichzeitig unterstellen sie, dass manche Bilder allgemeine Themen symbolisieren (z.B. Löwe = Macht und Sinnlichkeit, Luft und fliegende Wesen = spirituelle und imaginative Fähigkeiten, Wasser = Unbewusstes, Hitze = emotionale Wärme, Nacht = Weiblichkeit. Flugräume führen von unten nach oben und schenken ein Gefühl der Überlegenheit, viele Fremde weisen auf die Isolation des Träumers hin).

Nach Jung weisen uns Träume auf bislang ungelebte Anteile unserer Person hin, die im jetzigen Lebensabschnitt realisiert werden wollen (ungelebte Möglichkeiten, Entwicklungstendenzen). Eine Deutung taugt nur dann etwas, wenn der Träumer sie versteht. Es ist hilfreich, die Bedeutung eines Traumes in einem einzigen Satz zusammenzufassen. Je „energiegeladener“ ein Traum ist, um so mehr hat er mit den Grundthemen menschlichen Daseins und weniger mit Alltagsthemen zu tun. Auch beim Träumen gibt es eine gewisse Normalität, so handelt bei Kindern beispielsweise jeder dritte Traum davon, dass es angegriffen oder verfolgt wird. Die Art und Weise, wie jemand seine Träume erzählt (Körpersprache), erlaubt ebenfalls Rückschlüsse.