Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Auf folgenden "Grundannahmen"
beruht mein Handeln

 
  1. Man „heilt“ schneller, wenn man seine Fähigkeiten erweitert (insbesondere durch neue Erfahrungen), statt auf das Verschwinden von Symptomen zu warten oder sich in deren Bekämpfung zu verausgaben. Heilen bedeutet „ganz werden“, deshalb macht die ärztliche Frage „Was fehlt Ihnen?“ sehr viel Sinn.
  1. Alle Menschen tragen die „Lösungen“ ihrer Probleme bereits in sich (sie kommen nie von außen). Der Therapeut unterstützt sie lediglich darin, in Form einer Ent-Wicklung diese gleichsam wie aus einem eingewickelten Paket frei zu legen. Eine solche Entwicklung setzt voraus, dass man sich auch dazu „anregen“ lässt. Wer alles schon besser weiß und nichts ausprobieren will, kann sich die Zeit für eine Psychotherapie sparen, da sie bei der beschriebenen Einstellung gar nicht in Gang kommen kann.
  1. Wer Zugang zu seinen Gefühlen findet, entdeckt dadurch oft schneller „Lösungen“, da Gefühle unsere Gedanken und Verhaltensmöglichkeiten „verwalten“. Das jeweils vorherrschende Gefühl entscheidet darüber, welche Gedanken und Verhaltensmöglichkeiten in einem bestimmten Moment aktiv bzw. verfügbar sind.
  1. Eine Psychotherapie entwickelt sich vor allem dann erfolgreich, wenn die Beziehung zum Therapeuten auf Vertrauen beruht, man offen genug ist, neue „klärende“ (= ordnende und anders bewertende) Sichtweisen vom Therapeuten in das eigene Repertoire aufzunehmen und man sich durch neue Verhaltensweisen von der eigenen Wirksamkeit (Wirklichkeit) in dieser Welt überzeugt (= Überwindung von Ohnmachtsgefühlen bzw. Ängsten durch entsprechende Erfolge und Bewältigungserlebnisse). Wer in der äußeren Welt nichts bewirkt (= Ohnmacht, Schwindel, mangelnde Rückmeldung durch andere Menschen), überzeugt sich zumindest mit Hilfe körperlicher Symptome von der eigenen Existenz („Es gibt mich also doch, ich spüre mich zumindest durch mein Leiden“). Diese „Behelfslösung“ ist besser als keine Lösung und kann daher sogar erleichtern. Das entsprechende Symptom wird erst dann verzichtbar, wenn eine bessere Lösung zur Verfügung steht.
  1. Menschen suchen vor allem dann eine Psychotherapie auf, wenn sie sich nach dem Motto „mehr desselben“ in mittlerweile schädlichen Verhaltensmustern festgefahren haben. Leider geht nämlich sog. Lernen viel eher mit einem „Verlernen“ von Verhaltensvielfalt und Phantasie einher. In der Folge tritt eine Erstarrung bzw. Verknöcherung ein. Die „Lösung“ besteht dann wortwörtlich darin, sich von dem oft zwanghaften Verhaltensmuster wieder zu „lösen“ und die erstarrten Verhaltensmuster erneut zu verflüssigen.
  1. Nach dem Motto „im Einzelnen steckt das Ganze“ reicht es oft aus, eine einzelne Probleminszenierung (am besten zwischen Therapeut und Patient) zu analysieren, statt in Form vieler Geschichten zu berichten. Da sich im Detail das Ganze widerspiegelt, kann man mit gleicher Erfolgswahrscheinlichkeit an so unterschiedlichen Phänomenen arbeiten wie Ereignissen, Gefühlen, Körpersymptomen, Träumen, Beziehungen usw. Deswegen kann auch keine Therapierichtung für sich behaupten, über den alleinigen oder besten Zugang zu Heilungsprozessen zu verfügen.
  1. Nicht die äußere Welt ist problematisch, sondern unsere eigenen Vorstellungen, die wir selbst in die Welt hineinlegen. So ist es an und für sich nur eine Tatsache, wenn ein Ehemann den Hochzeitstag vergisst. Zum „Drama“ oder zur „mutwilligen Verletzung“ wird dieses Ereignis erst durch die jeweiligen Bewertungen, die die Ehefrau vornimmt. Indem wir unsere Bewertungen und Überzeugungen verändern oder erweitern, können wir auf einfache Weise viel Leid aus der Welt schaffen.
  1. Jeder Mensch hat seine ureigenen Vorstellungen von der Welt, ihrem Funktionieren und ihrem Sinn. Alle diese Vorstellungen haben grundsätzlich den gleichen Anspruch auf  „Richtigkeit“. Da unsere (wenigen) Sinnesorgane aus der Fülle der uns umgebenden Reize nur einseitig auswählen und die dann von unserem Nervensystem „errechneten Informationen“ wohl kaum die Umwelt wirklichkeitsgetreu in unserer Vorstellung abbilden, werden wir dieses Problem nie lösen können („Konstruktivismus“). Dieses Wissen erleichtert jedoch gegenseitige Toleranz und Gelassenheit. Zugleich wird deutlich, dass ich Ihnen nur dann helfen kann, wenn Sie mir soweit Zugang zu Ihrer Innenwelt ermöglichen, dass es mir möglich wird, Sie beim Entwickeln von Lösungen zu unterstützen, die zu Ihrer Person passen.
  1. Die Suche nach „der“ Ursache Ihrer Probleme hat wenig Aussicht auf Erfolg, da es selten nur eine einzige Ursache gibt. Diese von der klassischen Wissenschaft und unserer Sprache geförderte (Fehl)Annahme übersieht, dass sich meistens nicht nur mehrere Ursachen auffinden lassen, sondern dass es oft auch unmöglich ist, zwischen Ursache und Wirkung zu unterscheiden (Beispiel: Ehemann zur Ehefrau: „Ich rede nicht mehr mit Dir, weil Du nicht mehr mit mir schläfst.“ Ehefrau zum Ehemann: „Ich schlafe nicht mehr mit Dir, weil Du nicht mehr mit mir redest.“). Möglicherweise sollte man sich viele Zusammenhänge lieber als kreisförmige und weniger als lineare Prozesse vorstellen.
  1. Meist hilfreicher als der Blick nach hinten ist der Blick nach vorne. Leider haben  viele Patienten zu Beginn einer Psychotherapie nur wenige Zukunftspläne.
  1. Viele Probleme beruhen auf der Art und Weise unseres Denkens, insbesondere in Form von Verallgemeinerungen („Alle sind gegen mich“), von „Tilgungen“, die wichtige Informationen weglassen (So verrät die Aussage „Ich muss das tun“ nicht, wer der Antreiber ist), und Verzerrungen. Diese Mechanismen helfen einerseits, Ordnung in das Chaos der Welt zu bringen, gleichzeitig sind sie aber auch die Grundlage, für Leid erzeugende Gedanken. Wer solche Denkprobleme erkennt, kann sich und anderen viel Kummer ersparen. Zu ihnen gehören beispielsweise auch Ablenken (sich und den anderen nicht ernst nehmen), bagatellisieren und normalisieren.
  1. Menschen entwickeln sich in Beziehungen und handeln gegenseitig aus, wer sie sind. Deswegen kann man in jeder Beziehung ein anderer sein und macht es durchaus Sinn, Beziehungen zu wechseln. Unsere Erfahrungen mit Beziehungen verinnerlichen wir und bei jeder neuen Beziehung greifen wir auf diese inneren Modelle zurück. Wir übertragen unsere alten Erfahrungen auf den neuen Kontakt, was mitunter die neue Beziehung erschwert und der Individualität der uns neu begegnenden Person nicht gerecht wird. Menschen mit seelischen Problemen haben oft sehr schädliche Beziehungsmuster verinnerlicht. In Form unserer inneren Stimmen (Selbstgespräche) hören wir oft noch auf uns wichtige Menschen, obwohl diese schon lange verstorben sind. Psychotherapie bietet Ihnen die Chance, Ihre innere Welt und den Mechanismus der Übertragung soweit kennen zulernen, dass sie die weitere Entwicklung fördern und nicht mehr blockieren. Vor allem in diesem Zusammenhang macht die Erforschung der Lebensgeschichte sehr viel Sinn.
  2. Einer Psychotherapie droht besonders dann Misserfolg, wenn man vom Psychotherapeuten vor allem „Wiedergutmachung“ für erlittenes Unrecht erwartet und man möchte, dass sich zumindest der Therapeut genau so verhält, wie man es sich schon immer (vergeblich) von wichtigen Bezugspersonen erhofft hat (z.B. in dem man im Therapeuten eine geduldige Klagemauer und einen Bestätiger der eigenen Ansichten erwartet).

Grundsätze sind gut, solange man Herr über sie bleibt. Sobald man von ihnen regiert wird, sind sie ein Übel. (Jerome K. Jerome)! Siehe auch die Rubrik "Hilfreiche Sätze".

Letzter Stand der Bearbeitung: 13.07.2014