Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Meine Erfahrungen mit Kiffen

(von einer heute 40jährigen Betroffenen)

 


Eigentlich war es immer lustig, so lustig dass wir sogar in unser hiesigen Eisdiele Hausverbot bekamen, da die Leute dachten wir würden über sie lachen. Wir lachten aber nur einfach – auch über eine Fliege an der Wand. Ich selbst wälzte mich sogar auf der Straße vor Lachen, so dass die Passanten schon dachten, ich sei verrückt. Und genau das wollte ich ja sein – anders als die anderen – bloß nicht wie eine "Schublade" sein, wo doch die anderen hineingehörten. Es war eine tolle Zeit – ich war jung – 18 Jahre – kein Kind und Kegel – frei! Ich genoss die Welt in vollen Zügen, reiste durch die ganze Welt mit einem kleinen Rucksack und wenig Geld. Die Sorgen und Nöte meiner Eltern störten mich wenig – im Gegenteil - ich wollte es ihnen zeigen – mit mir nicht! Ich bin anders.

Und dann kam es anders.

Eines Tages in Marokko, nach einem dicken guten Joint, überkam mich das Gefühl unbedingt, sofort aus dem Wohnmobil, indem ich saß, hinaus zu müssen. Dieses Gefühl war mir neu, nie gekannt, aber unheimlich.  Draußen war dann wieder alles okay. Immer öfter überkam mich dann nach dem Shitrauchen dieses komische Gefühl. Es gab natürlich auf dem Weg zum Flughafen auch einen Abschiedsjoint für mich und als ich durch die Kontrolle ging, glaubte ich, völlig die Kontrolle über mich selbst zu verlieren. Ich zitterte am ganzen Körper und dachte, dass die Zollbeamten mich jeden Moment wegen Verdacht auf Schmuggel festhalten würden. Zum Glück passierte nichts. Und wie ich noch öfter in meinem Leben feststellen musste, merkten die Zollbeamten gar nichts – ich fühlte mich nur so, als könne mir jeder in die Seele schauen. Zu Hause ging es weiter. Eine Freundin brachte Öl aus Pakistan mit und obwohl ich mich in meinem Zimmer, also in meiner sicheren, gewohnten Umgebung befand, kamen diese unerklärlichen Gefühle immer wieder und immer öfter. Es war nun kein Zweifel mehr, der Zusammenhang mit dem Kiffen war hergestellt und somit ließ ich es bleiben. Ich stoppte den Konsum gänzlich und siehe da, alles klar, alles weg. Leider nur für ein halbes Jahr, dann gingen diese Angstzustände von alleine los. Ich konnte nicht mehr über freie Plätze gehen, nicht mehr in Konzerte, nicht mehr in Aufzug und Flugzeug. Die Krankheit wurde so schlimm, dass ich bald noch nicht mal mehr in eine Bäckerei gehen konnte, ohne weiche Knie zu bekommen. Ich konnte meiner Arbeit nicht mehr nachgehen. Für alle Aktionen, ob Arzt, Amt oder sonstiges, brauchte ich vertraute Personen, die mich begleiteten. Mein Weltenbummlerdasein hatte ein jähes Ende und schlug massiv ins Gegenteil. Ich versteckte mich sogar in meiner eigenen Wohnung. Wenn es klingelte, tat ich, als sei ich nicht zu Hause, nur um den Leuten aus dem Weg zu gehen.

Angefangen hat das Ganze mit 23 Jahren. Heute bin ich 41 und kann schon vieles wieder – fast ein normales Leben, mit Arbeit und Familie,  aber es war über 10 Jahre der totale Albtraum – wie man so schön sagt – das wünsche ich meinem schlimmsten Feind nicht!

Heute denke ich, dass Kiffen nur etwas ist für stabile Menschen. Leider sind die meisten Menschen, die sich mit Drogen zu machen, genau das Gegenteil. Und somit hilft die Droge nicht. Sie macht alles noch schlimmer.

  • Bist Du labil – wirst Du labiler.

  • Bist Du gelangweilt – wirst Du den Arsch noch weniger hochkriegen.

  • Schaffst Du es nicht mit Deinen Problemen fertig zu werden – wirst Du es noch. weniger schaffen, denn es stellt sich die berühmte Scheiß egal Haltung ein

  • Bist Du unsportlich – wirst Du noch bewegungsloser.

  • Hast Du keinen Bock – wirst Du immer mehr alles auf morgen verschieben u.s.w.

Also, ich habe gesehen, dass Kiffen fast  jeden Zustand noch verstärkt.

  • Mein Mann ist vergesslich – wenn er geraucht hat, fragt er mich 3x das Gleiche und morgen weiß er nichts mehr davon.

  • Mein bester Freund ist super unordentlich und er sagt selber ,dass das Kiffen alles nur schlimmer macht – dann schafft er es überhaupt nicht aufzuräumen und er sucht ständig etwas.

  • Eine Freundin von mir ist allein erziehend mit 2 Kindern und hat massive psychische Probleme. Sie betäubt sich mit dem Kiffen. Sie schafft es absolut nicht, ihre Probleme anzugehen. Dann macht sie sich lieber wieder zu. Ich kenne sie jetzt 6 Jahre und ihr Zustand hat sich nicht verändert.

  • Der Mann einer Freundin ist arbeitslos. Er kifft den ganzen Tag und schaut nur fern oder spielt Playstation.

Bei all diesen Beispielen habe ich gesehen das eine Grundtendenz zu dem jeweiligen Verhalten schon da ist, aber durch das Kiffen sehr verstärkt wird.


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