Eigentlich
war es immer lustig, so lustig dass wir sogar in unser hiesigen Eisdiele
Hausverbot bekamen, da die Leute dachten wir würden über sie lachen. Wir
lachten aber nur einfach – auch über eine Fliege an der Wand. Ich selbst
wälzte mich sogar auf der Straße vor Lachen, so dass die Passanten schon
dachten, ich sei verrückt. Und genau das wollte ich ja sein – anders als
die anderen – bloß nicht wie eine "Schublade" sein, wo doch die anderen
hineingehörten. Es war eine tolle Zeit – ich war jung – 18 Jahre – kein
Kind und Kegel – frei! Ich genoss die Welt in vollen Zügen, reiste durch
die ganze Welt mit einem kleinen Rucksack und wenig Geld. Die Sorgen und
Nöte meiner Eltern störten mich wenig – im Gegenteil - ich wollte es ihnen
zeigen – mit mir nicht! Ich bin anders.
Und dann kam
es anders.
Eines Tages
in Marokko, nach einem dicken guten Joint, überkam mich das Gefühl
unbedingt, sofort aus dem Wohnmobil, indem ich saß, hinaus zu müssen.
Dieses Gefühl war mir neu, nie gekannt, aber unheimlich. Draußen war dann
wieder alles okay. Immer öfter überkam mich dann nach dem Shitrauchen
dieses komische Gefühl. Es gab natürlich auf dem Weg zum Flughafen auch
einen Abschiedsjoint für mich und als ich durch die Kontrolle ging,
glaubte ich, völlig die Kontrolle über mich selbst zu verlieren. Ich
zitterte am ganzen Körper und dachte, dass die Zollbeamten mich jeden
Moment wegen Verdacht auf Schmuggel festhalten würden. Zum Glück passierte
nichts. Und wie ich noch öfter in meinem Leben feststellen musste, merkten
die Zollbeamten gar nichts – ich fühlte mich nur so, als könne mir jeder
in die Seele schauen. Zu Hause ging es weiter. Eine Freundin brachte Öl
aus Pakistan mit und obwohl ich mich in meinem Zimmer, also in meiner
sicheren, gewohnten Umgebung befand, kamen diese unerklärlichen Gefühle
immer wieder und immer öfter. Es war nun kein Zweifel mehr, der
Zusammenhang mit dem Kiffen war hergestellt und somit ließ ich es bleiben.
Ich stoppte den Konsum gänzlich und siehe da, alles klar, alles weg.
Leider nur für ein halbes Jahr, dann gingen diese Angstzustände von
alleine los. Ich konnte nicht mehr über freie Plätze gehen, nicht mehr in
Konzerte, nicht mehr in Aufzug und Flugzeug. Die Krankheit wurde so
schlimm, dass ich bald noch nicht mal mehr in eine Bäckerei gehen konnte,
ohne weiche Knie zu bekommen. Ich konnte meiner Arbeit nicht mehr
nachgehen. Für alle Aktionen, ob Arzt, Amt oder sonstiges, brauchte ich
vertraute Personen, die mich begleiteten. Mein Weltenbummlerdasein hatte
ein jähes Ende und schlug massiv ins Gegenteil. Ich versteckte mich sogar
in meiner eigenen Wohnung. Wenn es klingelte, tat ich, als sei ich nicht
zu Hause, nur um den Leuten aus dem Weg zu gehen.
Angefangen
hat das Ganze mit 23 Jahren. Heute bin ich 41 und kann schon vieles wieder
– fast ein normales Leben, mit Arbeit und Familie, aber es war über 10
Jahre der totale Albtraum – wie man so schön sagt – das wünsche ich meinem
schlimmsten Feind nicht!
Heute denke
ich, dass Kiffen nur etwas ist für stabile Menschen. Leider sind die
meisten Menschen, die sich mit Drogen zu machen, genau das Gegenteil. Und
somit hilft die Droge nicht. Sie macht alles noch schlimmer.
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Bist Du
labil – wirst Du labiler.
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Bist Du
gelangweilt – wirst Du den Arsch noch weniger hochkriegen.
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Schaffst
Du es nicht mit Deinen Problemen fertig zu werden – wirst Du es noch.
weniger schaffen, denn es stellt sich die berühmte Scheiß egal Haltung
ein
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Bist Du
unsportlich – wirst Du noch bewegungsloser.
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Hast
Du keinen Bock – wirst Du immer mehr alles auf morgen verschieben
u.s.w.
Also, ich
habe gesehen, dass Kiffen fast jeden Zustand noch verstärkt.
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Mein Mann
ist vergesslich – wenn er geraucht hat, fragt er mich 3x das Gleiche und
morgen weiß er nichts mehr davon.
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Mein
bester Freund ist super unordentlich und er sagt selber ,dass das Kiffen
alles nur schlimmer macht – dann schafft er es überhaupt nicht
aufzuräumen und er sucht ständig etwas.
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Eine
Freundin von mir ist allein erziehend mit 2 Kindern und hat massive
psychische Probleme. Sie betäubt sich mit dem Kiffen. Sie schafft es
absolut nicht, ihre Probleme anzugehen. Dann macht sie sich lieber
wieder zu. Ich kenne sie jetzt 6 Jahre und ihr Zustand hat sich nicht
verändert.
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Der Mann
einer Freundin ist arbeitslos. Er kifft den ganzen Tag und schaut nur
fern oder spielt Playstation.
Bei all
diesen Beispielen habe ich gesehen das eine Grundtendenz zu dem jeweiligen
Verhalten schon da ist, aber durch das Kiffen sehr verstärkt wird.
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