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Simulator
bekämpft Stress von Erdbebenopfern
Fertighaus kann mittels Fernbedienung
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London (pte/26.02.2007/06:00) - Ein
Erdbebensimulator kann die posttraumatischen Stresssymptome von
Erdbebenopfern deutlich verringern. Das Team um Mertin Basoglu hat einen
Simulator entwickelt, den die Benutzer selbst kontrollieren können. Die
Wissenschafter sind davon überzeugt, dass der Simulator Stresssymptome
besser reduzieren kann als psychologische Beratung. Sie schreiben in dem
Fachmagazin Psychological Medicine, dass der Simulator vor allem in
Erdbeben gefährdeten Ländern eingesetzt werden könnte.
Basoglu arbeitet am Institute of Psychiatry
http://www.iop.kcl.ac.uk und dem Istanbul Centre for Behaviour
Research and Therapy
http://www.dabatem.org. Der von ihm entwickelte Simulator ist ein
kleines Fertighaus, das auf einer elektrischen Plattform mit einem Motor
angebracht ist. Ein Computer überwacht die Erdbebensimulation. Die
Benutzer können jedoch die Geschwindigkeit und die Intensität der Stöße
kontrollieren. Der Simulator kann mittels einer Fernbedienung jederzeit
gestoppt werden. Eine erste Studie ergab, dass acht von zehn
Überlebenden des Erdbebens in der Türkei 1999, nach drei Monaten
deutlich verringerte Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung
(PTSD) zeigten.
In der zweiten Studie erhielten 31 Überlebende des gleichen Bebens, die
an PTSD litten, entweder eine Sitzung mit dem Simulator oder eine Reihe
von Gesprächen mit einem Psychologen. Die Symptome der Teilnehmer wurden
bis zu zwei Jahre nach Beendigung der Studie weiter beobachtet. Es
zeigte sich, dass die Symptome der Simulator-Gruppe sich um 20 Prozent
mehr verbesserten als die der anderen Psychologen-Gruppe. Basoglu hatte
beobachtet, dass Überlebende eines Erdbebens Angst vor unsicher
erscheinenden Situationen wie erschütterungsanfälligen Fertighäusern
hatten. Er entwickelte einen Simulator, der laut BBC mit rund 100.000
Dollar deutlich günstiger sein soll als bisher auf dem Markt befindliche
Modelle. Diese Kosten hält der Wissenschafter für gerechtfertigt, da in
einer Sitzung fünf bis zehn Personen behandelt werden können. Er ist
überzeugt, dass Menschen nach der Benutzung des Simulators besser mit
der Erfahrung eines realen Erdbebens umgehen können. "Er erhöht die
Belastbarkeit. Wenn es zu einem Erdbeben kommt, sind die Menschen
vorbereitet." (Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland |
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