London (pte/02.08.2007/12:10) -
Menschen, die im Beruf großem Stress und Druck ausgesetzt sind, leiden
doppelt so häufig an Depressionen und Angstzuständen. Zu diesem Ergebnis
kommen britische Forscher anhand einer Langzeitstudie aus Neuseeland.
Die Untersuchung von 1.000 Personen im Alter von 32 Jahren zeigt, dass
Menschen, die sich im Job überfordert fühlen, um 45 Prozent anfälliger
für psychologische Probleme sind. "Es gibt motivierenden, aber auch
negativen Stress, der auf Dauer zur Belastung wird und zu Überforderung
führt", bestätigt Psychologe Alfred Lackner die Studienergebnisse im
pressetext-Interview.
Zeitdruck, Überstunden und ein
überhöhtes Arbeitspensum seien verantwortlich für Stress im Job.
Betroffen sind nicht nur bestimmte Branchen - die Testpersonen der
Studie stammten aus den verschiedensten Berufszweigen, vom Schauspieler
und Gehirnchirurgen bis hin zum Lehrer. Entscheidend sei jedoch das
Alter, kommentiert Lackner: "Man hat beobachtet, dass Menschen bis zum
Alter von 30 Jahren sehr widerstandsfähig sind. Danach sind sie nicht
mehr so robust und müssen vermehrt in die Regeneration investieren. Wenn
das nicht beachtet wird, kann der Stress zur Depression führen."
Die Autoren der Studie haben unterschiedliche Erklärungen für den
Zusammenhang von Stress und Depression anzubieten. Stress-Hormone
könnten an Ermattung und Schlafstörungen ebenso schuld sein, wie ein
Mangel an sozialen Kontakten. Es gäbe grundsätzlich zwei
Verhaltensmuster, die zur Überlastung führen, erklärt Lackner: "Auf der
einen Seite gibt es Menschen, die zwanghaft helfen wollen und sich
dadurch überfordern. Auf der anderen Seite sind das Ich-orientierte
Personen, die sich über die Anerkennung der Außenwelt profilieren."
Am effektivsten sei es, Stress bereits im Vorfeld zu vermeiden. "Man
sollte sich fragen, was man gerne macht und seinen Beruf dementsprechend
wählen. Je besser das zusammenpasst, desto geringer ist das
Stressrisiko", empfiehlt der Psychologe. "Viele wollen jedoch einem
Außenbild entsprechen und Karriere machen und versuchen sich deshalb in
einem Job, der ihnen eigentlich nicht entspricht." (Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland |