„Neuropathische Schmerzen“ können viele Ursachen haben.
Charakteristisch sind starke, häufig als messerscharf, brennend oder
dumpf beschriebene Beschwerden. Sie können kurz oder lang anhalten.
Folgende Tipps haben sich im Umgang mit neuropathischen Schmerzen
bewährt (angelehnt an die Broschüre „Wenn Nerven schmerzen....“, zu
beziehen über die Pfizer GmbH, Pfizerstr. 1, 76139 Karlsruhe, Internet:
www.neuroschmerz.de).
Neuropathische Schmerzen akzeptieren
Lehnen Sie sich innerlich nicht gegen
den Schmerz auf. Je mehr Sie sich auf den Schmerz konzentrieren, um so
intensiver werden Sie ihn wahrnehmen und um so größer wird die Gefahr,
dass ein Teufelskreis entsteht (Schmerz – Verspannung – noch mehr
Schmerz usw.). Eine gelassene Haltung geht oft mit einer deutlichen
Schmerzreduktion einher. Entspannungstechniken können Ihnen dabei
behilflich sein. Bitten Sie Ihre Angehörigen, nur Ihr „gesundes
Verhalten“ zu unterstützen. Zu viel Mitleid verstärkt die Schmerzen.
Aktiv
bleiben
Bleiben Sie körperlich aktiv.
Inaktivität schwächt die Muskulatur, fördert Verkrampfungen und
verstärkt das Schmerzproblem.
Mit dem
Arzt kooperieren
Für neuropathische Schmerzen gibt es
mittlerweile sehr effektive Behandlungsmethoden. Diese entfalten ihren
vollen Effekt allerdings nur, wenn Sie die bewährten Strategien auch
konsequent einhalten. Nehmen Sie vor allem Ihre Medikamente regelmäßig
ein und verändern Sie die Dosis nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt. Die
Einnahme in festen Zeitintervallen und nicht „nach Bedarf“ kann
entscheidend wichtig sein. Seien Sie offen zu Ihrem Arzt, nur mit
ausreichender Hintergrundinformation kann er Ihnen individuell helfen.
Erwarten Sie keine „Wunderheilungen“. Durch eine positive „innere
Haltung“ unterstützen Sie Ihre Behandlung.
Schmerztagebuch führen
Ein Schmerztagebuch erleichtert es Ihrem
Arzt, sich ein genaues Bild Ihrer neuropathischen Beschwerden zu machen
und die Medikation entsprechend anzupassen. Ihnen selbst verdeutlicht
das Schmerztagebuch, wie Aktivitäten und Ablenkungen Ihr Schmerzerleben
beeinflussen, Ihnen also gut tun. Notieren Sie möglichst alle wichtigen
Informationen sofort und nicht erst mehrere Stunden oder Tage im
Nachhinein. Denn die Erinnerung ist nicht immer zuverlässig!
Schmerztagebücher stellen viele pharmazeutische Unternehmen kostenlos
zur Verfügung (mittlerweile auch oft im Internet).
Nichtmedikamentöse Hilfen nutzen
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche
physikalischen Maßnahmen Ihnen zusätzliche Linderung verschaffen können.
Je nach Art des neuropathischen Schmerzes kommen unterschiedliche
Angebote in Betracht. Deren Spektrum ist breit und erfordert daher eine
kompetente Beratung. Beispiele sind: Wärme- oder Kälteanwendungen,
Mechano-, Elektro-, Balneo- und Phototherapie, Krankengymnastik und
Sport, Akupunktur und transkutane elektrische Nervenstimulation.
Auf die
Psyche einwirken
Die Psyche spielt bei der
Schmerzverarbeitung immer eine große Rolle. Es macht daher fast immer
Sinn, einschlägige professionelle Hilfen zu nutzen. Beispiele sind:
Verhaltenstraining, Entspannungsverfahren, Biofeedback und
Psychotherapie (einzeln oder in der Gruppe). Zusätzlich sollten Sie Ihre
Psyche auch selbst unterstützen. Folgende Strategien stehen Ihnen u. a.
zur Verfügung: Pflegen Sie soziale Kontakte. Kapseln Sie sich nicht von
Freunden oder Bekannten ab. Beherrschen Sie sich nicht im Übermaß,
sondern gestatteten Sie sich, auch einmal Wut auf Ihre Schmerzen zu
haben. Geben Sie nicht auf. Lernen Sie, öfter „NEIN“ zu sagen. Teilen
Sie Ihre Aktivitäten zeitlich ein. Es ist besser, vier Stunden ohne
Schmerzen aktiv zu sein, als acht Stunden die Zähne zusammenzubeißen.
Selbsthilfegruppe besuchen
An vielen Orten existieren mittlerweile
Selbsthilfegruppen für Schmerzbetroffene. Schließen Sie sich einer
solchen Gruppe an, um sich dort über Ihre Erkrankung auszutauschen. Dies
entlastet Sie nicht nur, sondern verbessert auch Ihren Kenntnisstand und
das Gefühl, den neuropathischen Schmerz kontrollieren zu können.
Kontaktadressen erhalten Sie durch örtliche Zentralstellen für
Selbsthilfegruppen (z. B. bei den Kassenärztlichen Vereinigungen, dem
Paritätischen Wohlfahrtsverband) oder im Internet unter
www.neuroschmerz.de in
der Rubrik „Links“.