Unter einem
Straßenschild sich nach der betreffenden Straße erkundigen: Ich stehe
unter dem Straßenschild und frage ein älteres Ehepaar nach der XXXstr.
Der Herr sagte etwas ruppig: "Sie stehen doch genau da, können Sie
denn nicht lesen?" Ich entgegnete: "Nein, bin Legasthenikerin."
Damit waren die guten Leutchen überfordert, denn ich merkte den
polnischen Akzent. Ich bedankte mich (nicht ohne mich noch einmal zu
vergewissern, ob dies auch die richtige Straße ist).
In der
Öffentlichkeit laut singen: In der Straßenbahn habe ich noch nie
laut gesungen, aber auf der Straße.
Mit beschütteter
Kleidung durch die Stadt gehen: Das ist mir schon mehrmals passiert.
Weißer Rock mit Cola, sah "sehr gut" aus, bin damit die Hohe
Str. bis zum Bahnhof gelaufen, kein Problem!
"Dumme
Fragen" stellen: Man sagte mir mal, es gebe keine "dummen
Fragen", nur neugierige. Es ist mir dennoch gelungen, "dumme
Fragen" zu stellen und zwar bei einem Ausflug mit meiner Familie
nach. Als wir alle Mann an Bord waren, bat ich den Kapitän, nicht den
Hafen zu verlassen, es sei zu gefährlich. Alle anwesenden "Süßwasserkapitäne"
versicherten mir, es sei doch gar nicht nicht schlimm an Bord. Als ich
daraufhin auch noch fragte "Wo ist denn überhaupt die Bremse und
der Rückwärtsgang für den Fall der Fälle?" erntete ich ein
Gejohle ohne Ende.
Sich im Restaurant
beschweren: Also wenn ich im Restaurant etwas zu bemängeln
habe, tue ich es immer laut und deutlich, so auch vor kurzem in einer
Eisdiele. Dort servierte man mir ein weitgehend geschmolzenes Eis - wer
weiß, wie lange das schon herumgestanden hatte. Ich reklamierte, indem
ich sagte: "Ich habe kein Schmelzeis bestellt, sondern ein
Frischeis." Anstandslos bekam ich ein neues
Ungekämmt zu Arbeit
gehen: Das passierte mir, mal als ich noch berufstätig war, aus welchem
Grund auch immer. Das mir gegenübersitzende Ekelpaket meinte süffisant:
"Haben Sie eine neue Frisur?" Upps, schluckte ich, bist du
nicht gekämmt? Ich entgegnete: "So sehe ich immer aus, wenn ich
aufstehe" und fuhr mit meinen Fingern durch meine Naturlocken.
Eine
Unbekannte fragen, ob man sie zu einem Kaffee einladen könne:
Verkaufstheke in einem sehr vollen Café in der Einkaufszone: Neben mir
wartet eine sehr gepflegte alte Dame. Wir kamen ins Gespräch. Es
dauerte sehr lange, bis wir bedient wurden. Die Füße taten mir schon
weh. Da fragte ich spontan, ob ich sie zu einer Tasse Kaffee einladen
darf. Dies wurde dankend angenommen. Obwohl ich nicht viel Zeit hatte,
unterhielt ich mich sehr lange mit ihr. Interessant, die Dame kam aus
meiner Heimat.
In
einem Geschäft um den Preis handeln:
Ja, das habe ich in meiner Autowerkstatt getan. als ich meinen Wagen zur
Inspektion brachte, weil ein ich große Fahrt plant. Während ich
wartete, schaute ich mir mit dem Verkäufer die ausgestellten Autos an.
Der Werkstattmeister kam und sagte, dass ich für meine weite Fahrt
dringend neue Vorderreifen benötige. Oje, was wird das kosten? fragte
ich mich. Im Ersatzteillager sagte mir der Verkäufer: 100 "DM + 15
DM Montage pro Rad". "Ja, gibt es denn nichts Günstigeres",
fragte ich. Die Chefin kam vorbei und erkundigte sich, worüber wir
diskutieren. Ich klärte sie auf und wies darauf hin, dass ich seit 25
Jahren Stammkundin sei und deshalb ein Rabatt längst fällig sei. Zumal
mit dem von mir bezahlten Geld vermutlich die halbe Werkstatt finanziert
wurde. Und nicht zuletzt, würde ich mich mit dem Gedanken befassen,
bald einen neuen Wagen zu kaufen etc. etc. Die Chefin ging daraufhin ins
Ersatzteillager, murmelte etwas zu dem Verkäufer. Ergebnis: Statt für
230 Mark erhielt ich meine Reifen für 129,32 DM. Habe mich riesig
darüber gefreut.
An
der Supermarktkasse laut fragen, wo die Kondome stehen und welche Marke
empfehlenswert sei: Das, was mir
da passierte, werde ich wohl nie vergessen. An der Kasse eines
Drogeriemarkts arbeitet eine gute Bekannte. Als diese in den Laden geht,
um einen Preis zu überprüfen, rufe ich ihr laut nach: "Schau mal,
was die Kondome kosten!" Meine Begleiterinnen erstarren, während
die Bekannte gelassen zurückfragt: "Welche denn? Kondome mit
Geschmack oder mit Noppen?" Erst war ich platt, sprachlos, dachte
"jetzt zerreisst es dich". Boden öffne dich! Die Bekannte
wartete und fragte schließlich: "Na, was ist nun?" Im
breitesten Dialekt. Daraufhin rief ich: "Mit Schoko!" was mir
die Antwort einbrachte "Haben wir nicht." Jetzt fiel mir noch
ein: "Dann mit Vanillegeschmack." Entgegnung meiner Bekannten:
"Haben wir auch nicht." Schließlich probierte ich es mit:
"Erdbeere." und hörte endlich das erlösende: "OK".
Alles lachte und ich sah, dass ich den Laden so schnell wie möglich
verlies.
Einem
Fremden wie einem Bekannten um den Hals fallen: Das machte ich auf
einem Geburtstag bei einem mir (noch) unbekannten jungen Mann mit der
Bemerkung: "Ich bin Tante Lilly aus Hamburg." Der junge Mann
sah mich verdutzt an, lachte dann, küsste mich auf beide Wangen und
sagte: endlich "Endlich kenne ich auch Tante Lilly aus
Hamburg".
Bei
Regen Passanten fragen, ob man unter ihren Schirm darf: Am
einem April-Sonntag ging ich allein am Baggersee spazieren. Die Sonne
schien, es war warm. Plötzlich kamen Wolken auf und es fing an zu
regnen. Ich stellte mich unter die Bäume, war aber bald nass wie eine
Katze. Da kam ein Herr mit Schirm angestampft. Ich fragte ihn, ob er
mich unter seinem Schirm mit zum Parkplatz nehmen könne, der Herr tat
es. |