Hier lässt Herr X bildhaft anklingen, woran es
ihm besonders mangelt: an ausreichendem "Grundvertrauen". Deswegen kann er
sich allenfalls bei seiner Partnerin richtig "fallen lassen". Auch in den
therapeutischen Sitzungen ist ihm dies noch nicht gelungen. Gelegenheiten,
die dies erleichtern würden (z. B. Schweigepausen, die so gut wie nie in
der Therapie vorkommen), rufen bei ihm sofort Verspannungen und Unwohlsein
hervor. Offenbar fällt es Herrn X weiterhin noch schwer, darauf zu
vertrauen, dass unstrukturierte zwischenmenschliche Begegnungen (ohne
verbales Korsett) gefahrlos, ja angenehm verlaufen. Interessanterweise
fiel ihm einmal in einer kurzen Schweigepause ein, dass er gleich am
ersten Schultag (= Begegnung mit vielen neuen Menschen) von den
Mitschülern wegen seines Namens heftig ausgelacht wurde. Dieser Schmerz
("Scham") erschwert es ihm offenbar bis heute, sich vorbehaltslos auf neue
Begegnungen einzulassen. |