Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Life-Therapie-Tagebuch:

1. Sitzung

Es war komisch. Ich dachte, ich würde da quasi als alter Therapie-Hase locker reinmarschieren und ein bisschen plaudern. Ich war aber nervös und hatte weiche Knie. Gerade unmittelbar vor Beginn der Therapie hatte ich das Gefühl, akut Gefahr zu laufen, wieder in mein altbekanntes Loch zu stürzen. Ich wollte und ich musste auf jeden Fall etwas verändern.

Dr. Mück begrüßte mich und führte mich ins Souterrain, wo ich mir einen von zwei bequemen Sesseln aussuchen durfte. Er verschwand einige Minuten und ich konnte mich im Raum umsehen und mich an die Stimmung gewöhnen. Der Raum strahlte für mich von Anfang an Wärme aus. Er war relativ groß und angenehm beleuchtet, er enthielt sehr viele Dinge, Spielsachen, Gegenstände des täglichen Gebrauchs, Bücher, Bonbons und überall Zettel mit markanten Sprüchen und Sätzen.

Als erstes ist mir ein Satz aufgefallen, der an dem Tisch vor den Sesseln angebracht war. Er lautete: „Es ist erlaubt, sich hier wohl zu fühlen.“

Am Anfang konnte ich mir das aber nicht unbedingt erlauben. Ich war relativ angespannt und etwas benebelt, ein Zustand, den ich aber auch aus vielen anderen Situationen kannte, in denen ich mich gefordert fühlte.

Herr Dr. Mück ging besonders intensiv darauf ein. Er erklärte, dass es zunächst das Wichtigste ist, dass ich mich entspannen kann und dass eine Beziehung zwischen uns beiden entsteht.

Dr. Mück hatte sich vor dem Termin durch den Fragebogen und andere Mails von mir schon ein Bild machen können. Er hatte auch schon einen ersten Ansatz, den wir in der ersten Sitzung besprochen haben. Es ging um mein Schamgefühl.

Mir war natürlich klar, dass ich mich in meinem Leben in vielen Situationen unwohl gefühlt habe, weil ich meine schlechten Gefühle verbergen wollte und weil ich mich vor anderen nicht blamieren wollte. Das betraf mein Handeln, bei dem zum Beispiel meine Hände zittern konnten, mein Reden, bei dem ich zum Beispiel befürchtete, einen Blackout zu bekommen oder auch ganz besonders meine Körperhaltung und meine Ausstrahlung. Ich wollte einfach nicht schwach wirken, es sollte keiner sehen, wie angespannt ich war.

Durch das Gespräch mit Dr. Mück wurde mir zum ersten Mal so richtig klar, dass ich ein viel zu übertriebenes Schamgefühl habe. Das Sinnlose dabei ist, dass ich mich dabei völlig verzerrt wahrnehme und auch die Wertungen von anderen völlig falsch einschätze und bewerte. Meine Überzeugung war, dass andere mich abwertend betrachten, wenn meine Hände zittern, wenn ich klein und schwach wirke und vor allem wenn sie wüssten, dass ich Ängste habe und depressiv bin. Diese Meinung ist bei mir so felsenfest verankert, dass sie nicht so leicht zu verändern ist. Je mehr Gedanken ich mir nach der Sitzung darüber machte, desto klarer wurde mir, dass das ein entscheidender Auslöser für meine schlechten Gefühle sein kann.

Die Methode, die Dr. Mück vorschlug war die, gezielte Verhaltensübungen zu machen. Die Dinge, die er vorschlug, waren für mich zunächst fast nicht vorstellbar. Ich sollte meinem Kollegen beim nächsten Mal, wenn ich ihm angespannt gegenüber sitze, einfach sagen, dass das ich mich angespannt fühle. Auch meinem besten Freund sollte ich mich öffnen, für mich bedeutete das schon ein coming out.

Ich habe es aber getan, ich will einfach etwas verändern und nicht mehr unter meinen Schamgefühlen leiden. Ich habe mich meinem Kollegen und meinem Freund anvertraut, habe ihnen viel über meine Probleme erzählt. Die Reaktionen waren absolut positiv. Mein Kollege hatte sogar ein paar Tränen in den Augen und bot mir jederzeit seine Hilfe an. Seitdem ist unser Verhältnis noch viel enger und freundschaftlicher geworden. Es zeigte sich zwar, dass mein bester Freund nicht die richtige Antenne hatte, was das für mich bedeutet, aber auch er zeigte Verständnis und auf keinen Fall eine Ablehnung.

Ich konnte danach etwas von der Therapie abschalten, freute mich aber auch auf die 2. Sitzung.

Zu Sitzung 2