"Ich meldete mich zur Präsentations-Gruppe bei
Herrn Dr. Mück an, da ich unter enormer Prüfungsangst und ständigen
Migräneattacken litt. Ich befand mich in der Examensvorbereitung zum
ersten Staatsexamen.
Das erste Treffen beinhaltete die
Selbstpräsentation. Ich war äußerst aufgeregt und bemerkte gerade beim
ersten Vortrag, welche Mühen mir dies bereitete. Ich war beim ersten
Vortragen äußerst angespannt, vergaß die Hälfte, hörte meine Stimme
beben und glaubte, gleich zu versagen.
Erst, als ich durch eine Zwischenmeldung
unterbrochen wurde, merkte ich, wie sich die Anspannung ein wenig löste.
Danach folgte eine Gesprächsrunde, in der mir von den anderen
Teilnehmern offenbart wurde, wie meine Präsentation auf Sie wirkte. Ich
war überrascht, wie offen und ehrlich wir alle miteinander redeten.
Schon nach der ersten Runde wurde mir glaubhaft geschildert, dass meine
Anspannung und Nervosität kaum sichtbar war und ich Ihnen als eine
selbstbewusste Person erschien. Dies beruhigte mich schon sehr, obgleich
mich sehr erschreckte, dass ich selbst bei einer mir zwar fremden, aber
gleich gesinnten Gruppe bei einer Selbstpräsentation noch nicht einmal
bei einem Fachthema meiner Materie vor einer Prüfungskommission so
aufgeregt war.
Zu unserem zweiten Treffen sollten wir unsere
Selbstpräsentation so gestalten, dass wir durch ein paar "Highlights" in
unsrem Vortrag ganz besonders im Gedächtnis der anderen bleiben. Zu
diesem zweiten Termin nahm ich mir die Verbesserungsvorschläge der
Gruppe zu Herzen:
Ich meldete mich als erste zum Vortrag, ließ die
Situation "des vor anderen Stehens" auf mich wirken und versuchte mich
durch Blickkontakt mit dem mir sonst so feindlichen Publikum
anzufreunden.
Sowohl die Gesprächsrunde danach als auch mein
eigenes Empfinden gaben mir ein gutes Gefühl.
Das dritte Treffen beinhaltete einen Fach-Vortrag,
der besonders mir und den übrigen Prüfungskandidaten in unserer Gruppe,
den Fall einer Examenssituation näher bringen sollte. Ich war
vorbereitet, doch sehr angespannt und wieder wurde mir nach meinem
Vortrag bewusst, wie wichtig es gerade für mich ist, den Anfang zu
machen und als erste zu sprechen. Kontakt mit dem Gegenüber aufzunehmen
und die Macht der Prüfung auf mich wirken zu lassen. Ich musste sogar
zugeben, dass ich beim Ende meines Vortrages fast gerne da vorne stand,
als ein paar Zwischenfragen und interessierte Anmerkungen von den
Zuhörern kamen.
Durch dieses Coaching wurde mir zwar zunächst
einmal wieder bewusst, welche Macht diese Prüfungssituation auf mich hat
und was sie bei mir auslöst. Doch habe ich durch diese drei Treffen
gelernt, wie ich mir selbst helfen kann, wie ich diese Examenssituation
menschlicher gestalten kann und, dass meine innere Anspannung nicht so
nach außen sichtbar wird, wie ich das stets dachte.
Besonders die Mitteilungen der anderen Teilnehmer
gaben mir ein sicheres und gutes Gefühl und ließen die große Angst zu
einem großen Teil schrumpfen.
Nun wünsche ich mir, dass dieses Gefühl anhält und
wäre überaus glücklich, zumindest ein Zehntel dieses Gefühls bei meiner
mündlichen Prüfung wieder zu spüren."