Der Vater
Von weit her
gekommen setzt er sich leise an den Tisch,
teilt und gibt den seinen, was sie brauchen
und das Lächeln seines Vaters steht ihm ins Gesicht
Er ist ein
Baum mit vielen Wurzeln schon vor seiner Zeit,
und spendet Schatten, Halt und Luft zum Atmen.
Sanft sind sein Mut nd seine Freundlichkeit.
Tief ankert er
am Grunde seines Atems
fern von allen Stürmen still und klar,
nimmt was ihm nun gegeben
und auch die Schmerzen dankbar an.
So gibt er
sich dem Strom des Lebens hin und öffnet weit den Blick,
denn so die Linien sind verschieden wie Wege
und tief verborgen ist der Sinn.
Er bleibet nun und stiftet Band und Bindung,
fügt Schweigen zu den Zeilen, so er spricht.
Weiß um die
Leiden und die Neigung,
weiß um die Grenzen und die Not,
setzt Worte langsam wie ein Zeichen
und hofft auf Freunde Linderung und Trost.
Er schenkt
sein Lächeln an die Seinen
und seinen Gruß wohlwollend an die Welt
wie eine Währung, die gegeben
sich vielfach gern vermehrt.
Er öffnet Herz
und Geiste dem,
was alles ihm beschert
und sät das Gute wie den Samen
frühjahrs in die Erd.
Er ist ein
Anker wohl im Sturm,
wenn Winde zerren an dem Schiff
und Halt tut Not im tosenden Orkan
Doch meist ist
er verschwunden
und ruht im Guten dort versonnen und summt
und blickt hinunter in das Tal
und manchmal auch hört man ihn lachen.
Er weiß, dass
er nicht bleiben kann.
So schätzt er nun die Zeit,
den Atem und die Weite und der Freundschaft Seligkeit.
Er schaut sich
um, schaut gern nach ihr,
Gefährtin seiner Reise, und achtet, was sie wohl so sagt und wie es ihr so
geht.
Neckt sie, wärmt sie, stärkt sie mit Worten, Taten, Küssen.
Und manchmal spielt er gern mit ihren Füßen.
Er wird nicht
bleiben können,
so bleibt er denn nun da.
Er öffnet Haus, die Flügeltüren weit
und nimmt sich Zeit für seinen Aufenthalt
So spricht er
seinen Segen neu aufs Mahl
und nimmt den freien Platz inmitten wahr:
aufteilend zwischen Du und ich mehr werdend
und füllt aus meiner tiefen See die Becher voll
den meinen und den allen, was sie gebrauchen wollen
und was zu unserem Wohl ich Gutes geben kann |