33-jähriger Patient
mit Zwangsstörung
mein Name ist M. und ich möchte hiermit anderen Personen Mut
machen, die genauso wie ich unter Zwangsstörungen bzw. Kontrollzwängen leiden.
Ebenso möchte ich allen dieser Personen dazu raten, sich in ärztliche Hilfe zu
begeben und in Zusammenarbeit mit einem Psychotherapeuten (in meinem Fall Herr
Dr. Dr. Mück) eine Psychotherapie zu beginnen. Auch ich habe diesen Schritt
vor einigen Monaten gemacht, nachdem ich mich schon selbst aufgegeben hatte
und sogar schon arbeitsunfähig war.
Ich
bin heute 33.Jahre alt. Die Krankheit (Zwangsstörungen / Kontrollzwänge) hat
sich über die Jahre langsam in mein Leben eingeschlichen. Anfangs habe ich die
Kontrollen noch gar nicht so wahrgenommen, aber mit der Zeit wurden aus
kleinen Kontrollen feste Rituale und haben sich immer mehr verstärkt, bis sie
letztendlich mein Leben komplett bestimmt hatten. Hinzu kam dann noch die
Angst etwas falsch zu machen. Am Ende ging es dann soweit, dass ich mir einige
Dinge die ich kontrolliert habe, selbst nicht mehr geglaubt habe, obwohl ich
es sehen konnte, wie z.B. ein ausgeschalteter Lichtschalter oder ein
abgesperrter Wasserhahn. In diesem Zusammenhang verbreiteten sich auch noch
verstärkt Warnvorstellungen:
“Was passiert, wenn ich jetzt nicht kontrolliere?!“
Dieser Prozess hat sich bei mir über fast 6.Jahre aufgebaut und
ich habe mir immer gesagt, dass ich da alleine wieder raus komme. Ich kann
jedem nur sagen: „das ist nicht so“ und man sollte lieber direkt ärztliche
Hilfe aufsuchen und nicht so wie ich zu lange zu warten.
Zu meiner Therapie: Nachdem ich gemerkt hatte, dass ich
mit meinem Problem selbst nicht fertig werde, habe ich meinen Hausarzt darauf
angesprochen. Dieser hatte mich zuerst an einen Neurologen überwiesen, mit dem
Ergebnis, dass mir der Neurologe eine Verhaltenstherapie / Psychotherapie nahe
gelegt hatte. Nachdem ich durch meine Kontrollzwänge zwei Nervenzusammenbrüche
innerhalb kürzester Zeit erlitten hatte, begab ich mich in die psychiatrische
Notfallambulanz in einem Krankenhaus und stand somit auf der stationären
Aufnahmeliste. Von diesem Tag an war ich krankgeschrieben und somit
arbeitsunfähig. Glücklicherweise habe ich in dieser Wartezeit einen
Therapieplatz bei Herrn Dr. Dr. Mück bekommen und habe sofort meine
Psychotherapie begonnen. Ich habe das Krankenhaus informiert und mich von der
Liste streichen lassen, um aktiv an meinen Kontrollzwängen im Alltag zu
arbeiten. Ebenso habe ich meinen Arbeitgeber informiert, dass ich meine Arbeit
wieder aufnehmen werde. Und somit stand ich nach nur zwei Wochen
Arbeitsunfähigkeit wieder im Arbeitsleben.
Für eine erfolgreiche Psychotherapie ist es wichtig, dass das
Vertrauensverhältnis zwischen dem Therapeuten und dem Patienten stimmt. Dieses
war bei mir von der ersten Minute an der Fall und somit stand einer guten
Zusammenarbeit nichts mehr im Weg. Schon bereits nach der ersten
Therapiesitzung wurde bei mir im Kopf ein Schalter umgelegt, was ich mir zuvor
nie hätte denken können. In den darauf folgenden Sitzungen habe ich immer
wieder wichtige Tipps im Umgang mit meinen Kontrollzwängen bekommen, dabei hat
sich mein Therapeut immer auf aktuelle Situationen aus meine Alltag
eingestellt und konnte sofort mit wichtigen Tipps und Beispielen gegensteuern.
Mit der Zeit habe ich meine Therapie als ein Spiel angesehen, bei dem ich
durch die erlernten Verhaltensformen im Umgang mit meinen Kontrollzwängen
immer wieder neue Level in meinem positiven Krankheitsverlauf erreichen kann.
Ich musste aber auch lernen mit Rückfällen in alte Muster umzugehen, denn im
Umgang mit Kontrollzwängen treten immer wieder mal Situationen auf, in denen
Kontrollzwänge auftreten, die man bereits geglaubt hat abgestellt zu haben.
Hierbei ist es wichtig, sich dadurch nicht entmutigen zu lassen. Denn
Rückfälle gehören immer wieder mal dazu.
Man wird merken, je öfter man es schafft, einen Kontrollzwang
zu unterdrücken, desto leichter wird es einem mit der Zeit fallen, seinen
Zwängen zu widerstehen!
Zu meinem Gesundheitszustand heute:
Durch die Zusammenarbeit mit meinem Therapeuten und die
erlernten Verhaltensformen aus den Therapiesitzungen hat sich mein Leben bis
heute schon deutlich verbessert. Ich habe gelernt, wie ich mich in bestimmten
Situationen verhalten sollte, um mit meinen Kontrollzwängen besser umgehen zu
können. Mit der Zeit habe ich dabei ein immer besser werdendes Gefühl
bekommen, sodass ich einige meiner Zwänge schon vergessen habe. Diese fallen
mir in bestimmten Situationen oft wieder ein, aber ich habe gemerkt, dass
Kontrollen an der ein oder anderen Stelle völlig überflüssig gewesen sind. Es
gibt aber auch Kontrollzwänge die sich über viele Jahre so vertieft haben,
sodass mir die ein oder andere Situation noch schwer fällt. Aber ich
habe das Vertrauen in mich selbst zurück gefunden, sodass ich auch in
absehbarer Zeit diese Zwänge meistern werde. Für mich ist der offensive Umgang
mit meiner Krankheit wichtig gewesen, denn ich habe früher immer versucht
meine Krankheit nach außen hin zu überspielen. Dieses hat mir das Leben
zusätzlich noch schwerer gemacht. Deswegen habe ich meine Familie, meine
Freunde, meinen Arbeitgeber und meine Arbeitskollegen über mein Befinden
informiert. Für mich ist der Rückhalt dieser Personen besonders wichtig. Heute
kann ich wieder ein entspannteres und ruhigeres Leben führe, indem ich mehr
Sport treibe und mich wieder mehr meinen Hobbys widmen kann. Diese hatte ich
zuvor durch meine Krankheit verdrängt und dadurch unnötig viel Lebenszeit
verschenkt.
Abschließend möchte ich mich bei meinem sehr guten Therapeuten
Herrn Dr. Dr. Mück bedanken, der mir den Weg zurück in ein normales und
entspanntes Leben gezeigt hat. Ich hoffe, ich konnte mit meinem
Erfahrungsbericht einigen Menschen Mut machen, dass es sich lohnt an sich zu
arbeiten um gesund zu werden.
22-jährige
Patientin mit Zwängen, Perfektionismus und Erythrophobie
„Soll ich mich wirklich an einen Therapeuten wenden?“, „Werde ich es
nicht schaffen, mir selber zu helfen?“ oder „Was werden meine Freunde
davon halten, wie wird meine Familie damit umgehen, vor allem meine
Mutter?“. Nicht nur diese, sondern viele weitere Fragen und Gedanken
schwirrten mir im Kopf herum, als ich vor etwa einem Jahr mit einem
kleinen weißen Zettel in der Hand vor meinem PC saß und das geöffnete
Emailfenster anstarrte.
Seit Beginn der Pubertät, also in etwa seit Beginn der Oberstufe, plagten mich
verschiedene Zwangsstörungen, welche mir den Schlaf raubten. Hierbei handelte
es sich vor allem um ständige Toilettengänge, obwohl ich nicht musste, sowie
um das ständige Kontrollieren der Steckdosen und Herdplatten. Nicht selten
schlief ich mehrere Nächte hintereinander entweder gar nicht oder nicht mehr
als 3 Stunden. Nicht nur meine Leistungsfähigkeit und meine Lebensfreude
litten darunter, sondern fiel ich regelrecht in eine Depression. Ich weinte
mir täglich die Augen aus dem Kopf und war ständig gereizt. Nicht nur meinen
Freunden, meinem Partner und meiner Familie war dies aufgefallen, sondern auch
meinen Lehrern. Falls mich jedoch jemand nach einem Grund fragte, so wusste
ich darauf keine Antwort.
Irgendwann kam ich jedoch zu dem Entschluss, dass es so nicht weiter gehen
kann und dass ich mein Leben wieder genießen möchte. Demzufolge sprach ich im
Rahmen eines gewöhnlichen Kontrolltermins meine Gynäkologin auf meine Probleme
an. Diese zögerte nicht lange und gab mir sofort einen kleinen weißen Zettel
mit den Kontaktdaten des Therapeuten Herrn Dr. Mück. Völlig überrumpelt fuhr
ich nach Hause und machte mir den restlichen Tag über Gedanken bezüglich einer
möglichen therapeutischen Hilfe. Am Ende kam ich zu dem Entschluss, dass
fremde und vor allem professionelle Hilfe vermutlich die einzige Möglichkeit
war, mein Leben wieder in den Griff zu bekommen.
So
kam es, dass ich nur wenige Wochen später vor der geschlossenen Tür des
Therapeuten stand und mich regelrecht überwinden musste, tatsächlich zu
klingeln. Bereits der erste Anblick von Herrn Dr. Mück sorgte dafür, dass ich
mich ein wenig entspannte. Er wirkte sehr freundlich und vor allem
verständnisvoll. Auch der Anblick des Therapieraumes überraschte mich positiv.
Dort befanden sich zwei große, gemütliche, teils zueinander, teils zur
Terrasse gerichtete Sessel. Ebenso befanden sich dort Regale mit vielen
Büchern und ein Computer mit großem Bildschirm. Der gesamte Raum war sehr
freundlich und gemütlich eingerichtet.
Im
Rahmen der ersten Therapiesitzung fand zunächst eine Art Kennenlernen statt.
Wir sprachen über meine Gründe, welche mich zu Herrn Dr. Mück führten und er
erzählte mir ein wenig über mögliche Vorgehensweisen. Am Ende der Sitzung war
ich mir sicher, dass es der richtige Schritt war und entschied mich dazu, die
Therapie fortzuführen. Bereits die Tatsache, dass jemand so großes Interesse
nicht nur an meinen Problemen zeigt, sondern auch daran, mir zu helfen, ließ
ein wenig Optimismus in mir aufsteigen. Vielleicht würde ich ja bald wieder
voll konzentrationsfähig im Unterricht der FH sitzen und im Anschluss am
Nachmittag mein Leben genießen können.
Im
Laufe der nächsten Sitzungen stellte ich schnell fest, dass nicht etwa der
Therapeut alleine mir helfen kann, sondern dass dies hauptsächlich meine
Aufgabe war. Zunächst arbeiteten wir an meinen Zwangsstörungen. Durch
verschiedene Merkblätter sowie bunten Kärtchen verdeutlichte Herr Dr. Mück
mir, dass ich nicht die Zwangsstörungen selber bekämpfen sollte, da es sich
hierbei bloß um Symptome handelt. Die eigentliche Ursache sei jedoch eine
andere. Als solche stellte sich bei mir schnell die Tatsache heraus, dass ich
mich selber zu viel unter Druck setze und viel zu hohe Ansprüche an mich
selber hätte. Ebenso machte ich mir zu viele Gedanken über mögliche
Erwartungen, welche meine Umwelt an mich hatte. Seit dieser Erkenntnis
versuchte ich täglich, meine eigenen Ansprüche zu senken. Ich plante für die
einzelnen Tage weniger Erledigungen ein und versuchte, mich mit einer guten 3
in meinen Klausuren zufrieden zu geben. Ebenso zwang ich mich, vor dem
Schlafen nur einmal auf die Toilette zu gehen und die Herdplatten nur einmal
zu überprüfen. Anfangs fiel mir dies noch sehr schwer, jedoch gewöhnte ich
mich irgendwann daran. Über meine neuen Erfahrungen und Fortschritte
berichtete ich Herrn Dr. Mück bei jeder weiteren Sitzung und er gab mir
ständig neue Anregungen. Ein großes Thema während der Sitzungen waren auch
meine Gedanken. Durch Übungen und Merkblätter verdeutlichte er mir, dass viele
meiner Gedanken existieren, weil ich sie mal übernommen habe und ihnen nun zu
viel Aufmerksamkeit schenkte. Schnell lernte ich, meine eigenen Gedanken von
außen zu betrachten und in Frage zu stellen. Ebenso versuche ich nun,
spontaner zu handeln, ohne dass ich überhaupt vorher nachdenken kann und
möglicherweise mich doch dagegen entscheide.
Ebenso versuchten wir an meinen Ängsten zu arbeiten. Er gab mir den Ratschlag
mich meinen Ängsten zu stellen und bestimmte Situationen geradezu zu
provozieren. So fuhr ich bewusst mehrfach im Kaufhaus die Rolltreppe hoch und
runter oder ging am Geländer verschiedener Brücken entlang, um mich meiner
Höhenangst zu stellen. Noch heute fühle ich mich in solchen Situationen nicht
wohl, dennoch meide ich sie nicht.
Ein weiteres Problem bestand in meinem geringen Selbstwertgefühl. Schon bei
der kleinsten ungewohnten Situation lief ich knallrot an. Im Rahmen mehrere
Sitzungen erarbeitete ich zusammen mit dem Therapeuten all meine Kompetenzen
und stellte nicht nur diese, sondern auch all meine wichtigen Erfahrungen,
Fähigkeiten und Erlebnisse in einer Power-Point-Präsentation dar. Ich war mir
zuvor nicht mal annähernd bewusst, wie viele Kompetenzen ich bereits vor
Beginn der Therapie aufwies und wie viele ich im Rahmen der Therapie neu dazu
gewonnen habe. Ebenso besitze ich nun die Fähigkeit, mit meinem Erröten offen
umzugehen und dieses durch gutes Zureden schnell wieder verschwinden zu
lassen. Auch die Auslöser für ein mögliches erröten sind deutlich
zurückgegangen.
Nun, nach knapp einem Jahr, während welchem ich mal in kleineren, mal in
größeren Abständen an einer Therapiesitzung teilnahm, bin ich ein komplett
neuer Mensch. Ich habe eine durchweg positive Grundstimmung bekommen, ich
weine nicht mehr ohne Grund und ich genieße mein Leben in vollen Zügen. Die
letzte und schwerste Klausurphase stellte für mich andersherum die einfachste
dar, da ich mich nicht unter Druck setzte und durch weniger Aufwand ein gutes
Ergebnis erzielte. Ich bin viel spontaner geworden, schlafe ausreichend und
habe meine Zwangsstörungen erfolgreich bekämpft.
Nicht nur mir, sondern auch meinem nahen Umfeld ist meine Veränderung
aufgefallen. Vor allem meine langjährigen Freundinnen sind erstaunt, welche
Veränderung ich hingelegt habe. Am meisten wurde mir und ihnen dies bei einem
gemeinsamen Urlaub bewusst. Ohne vorher darüber nachzudenken habe ich an allen
Aktivitäten teilgenommen, war für alles offen und konnte so vieles erleben,
was ich ohne die Therapie nie erlebt hätte.
Wenn ich auf die gesamten Sitzungen zurückblicke, bin ich mehr als froh, mich
für diesen Schritt entschieden zu haben. Ich denke nicht, dass ich meine
Probleme selbst in den Griff bekommen hätte und mein Leben so leben würde, wie
ich es nun lebe. Auch bin ich froh, mich für Herrn Dr. Mück entschieden zu
haben. Ich habe mich bei ihm durchweg wohl gefühlt und war mit jeder Sitzung
überraschter, wie gut er sich in mich hinein versetzen konnte und mir passende
Therapiewerkzeuge vorstellte. Ebenso bin ich sehr dankbar, über die viele
Mühe, die er in mich investiert hat.
So
werde ich vermutlich nicht selten meinen Ordner mit allen Therapieunterlagen
wieder auspacken oder mir erneut meine Power-Point-Präsentation anschauen bzw.
daran weiter arbeiten. Denn ich denke sowohl von den Unterlagen, als auch von
dem Erlernten werde ich ein Leben lang etwas haben. |