Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Patientenbeispiel


Dass der Weg in den Sport mitunter einem Hürdenlauf ähnelt, zeigt folgende Aussage („Originalton“) eines Mannes, der wegen einer Dysthymie ausgeprägter Burnout-Symptomatik psychotherapeutische Hilfe aufsuchte (der Patient ist zudem übergewichtig):

Anfangs wollte ich nicht so recht da dran. Ich hatte Schwierigkeiten mir vorzustellen, dass Sport einen positiven Effekt auf meine Burnout-Probleme haben könnte. Sport erschien mir als zusätzlich zeitraubende Belastung in meinen ohnehin vollkommen überladenen Arbeitstagen. Zu Beginn des letzten Jahres erzählte ein guter Freund mir seine Idee, einen kleinen Triathlon mitzumachen. Schlagartig wurde mir klar, dass das der Weg ist, mein vor sich hin dümpelndes Sportprogramm auf Vordermann zu bringen: da war ein herausforderndes Ziel, für das ich mich begeistern und das ich gemeinsam mit meinem Freund angehen konnte. Also begannen wir zusammen zu trainieren. Am Anfang war besonders das Laufen wirklich schwer; ich hatte sehr schmerzhafte Muskelverhärtungen in den Waden, weil ich seit Jahrzehnten nichts mehr getan hatte. Irgendwann einmal sagte ich mir: warum machst Du Dir eigentlich solchen Druck? In dem Moment passierte etwas Unglaubliches: ich begann es zu genießen, durch die Landschaft zu traben, meinen Körper, meinen Puls, meinen Atem zu spüren. Ich begann den Schmerz in meinen Waden anzunehmen und einfach zu gehen oder langsamer weiter zu trotten in der Gewissheit, dass er irgendwann vorbeigeht. Und plötzlich, eines Nachts, trabte ich schmerzfrei volle zehn Kilometer ohne Pause über Berg und Tal. Da fühlte ich mich wie der König der Welt, und es machte Schnapp und alles andere, was früher so belastend war, erschien mir plötzlich nicht mehr so wichtig.

Mein Freund und ich trainierten immer häufiger, je näher der Triathlon kam. Mein Körper schien irgendwie aus einem Tiefschlaf aufzuwachen, er freute sich auf jede neue Trainingseinheit und ich freute mich über jedes bisschen mehr Fitness, das ich gewann. Dann, kurz vor dem Triathlon, kam eine sehr belastende Arbeitssituation über mich, und ich ließ in meinem Training nach. Aber ich sagte mir: Du startest auf jeden Fall, egal was passiert. Als der Tag kam, war ich zum Bersten aufgeregt, begeistert und motiviert.

Leider musste ich früh aufgeben und war für einen Moment völlig am Boden zerstört, aber dann kam unser Fanclub, der sich während unseres Trainings gebildet hatte, und munterte mich wieder auf. Ich fühlte nun die Atmosphäre von außen, als Zuschauer, und kurioserweise begriff ich gerade nach dem Moment des Scheiterns: Wow, das ist genau mein Ding! Kaum einen Monat später war ich für den Triathlon dieses Jahres angemeldet.

Wieder begannen wir kurz nach Jahresanfang mit dem Training, und es war genauso wie das Jahr zuvor. Schwimmen, Radfahren und Laufen wurde zum Kontrapunkt meines Arbeitsalltags, es umrahmte meinen Arbeitstag und sorgte dafür, dass ich wach und ausgeruht war, denn nachts war ich viel zu müde, um mir wie früher sorgenvolle Gedanken zu machen. Ich nahm die Arbeit nicht mehr so schwer, denn ich hatte ein weiteres Ziel: in diesem Jahr den Triathlon zu beenden. Ich war mir vollkommen sicher, dass ich das schaffen würde - bis ich zwei Monate vor dem Triathlon mit dem Rad stürzte und mir die Kniescheibe brach.

Ich kann gar nicht sagen, wie sehr es mich frustrierte, wochenlang mit einem geschienten Bein auf einem Fleck zu hocken. Den Start habe ich abschreiben müssen.. Es geht nur langsam aufwärts, aber inzwischen schwimme ich wieder fast einen Kilometer, und das Treppensteigen geht langsam besser. Mit Physiotherapie zweimal die Woche bin ich dabei, mich wieder hochzupäppeln. Ich möchte schließlich in ein paar Monaten wieder trainieren, denn mein Ziel ist klar: der Triathlon im nächsten Jahr.       Weiter