Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Ausstieg aus alten Mustern


Wir alle neigen dazu, in Gewohnheiten zu verfallen und uns von entsprechenden "Autopiloten" steuern zu lassen. Dies vereinfacht mitunter das Leben, weil vieles "automatisch" von der Hand geht, nicht immer wieder neue Entscheidungen getroffen werden müssen und sich so viel Energie sparen lässt. Der Nachteil ist, dass wir an Erfahrungen verarmen, dadurch unflexibler werden und uns in kritischen Situationen immer schlechter zu helfen wissen (weil uns nur wenige eingefahrene Verhaltensweisen zur Verfügung zu stehen). Interessanterweise findet man besonders bei Menschen mit Depressionen und Ängsten "eingefahrene Muster" bzw. eine Verarmung an Verhaltensalternativen. Oft klammern sich die Betreffenden an ihre Muster, obwohl diese längst nicht mehr zur aktuellen Lebenssituation passen, was das Leiden dann meist noch verschärft.

Vor diesem Hintergrund kann es sehr heilsam sein, auch auch aus gesundheitsprophylaktischer Sicht immer wieder zu üben, eingefahrene Muster zu verlassen und sich neue Verhaltens-, Denk- und Erlebnisalternativen zu erschließen. Machen Sie es sich daher zur Gewohnheit, regelmäßig den Musterausstieg zu üben. Folgende Anregungen können Ihnen dabei weiterhelfen. Ich verdanke sie Herrn E. S.:
 

  • Platzwechsel am Ess- oder Konferenztisch
  • Eingetretene Pfade (fast wörtlich) mal verlassen (z.B. andere, mögliche Fahrwege zur Arbeit ausprobieren
  • Urlaubsziele verändern, auch wenn es einem an der Costa Brava immer gut gefallen hat
  • Urlaubsverhalten variieren (anstatt immer einem Langzeiturlaub, lieber mal mehrere Kurzurlaube)
  • Eingefahrene Begrüßungsformeln bei Telefonaten ändern/variieren
  • In der Familie Verantwortung/Rollen wechseln (z.B. Ehefrau entgegen der klassischen Gewohnheit die Steuererklärung, während der Mann bügelt, putzt und einkauft)
  • Bei Begrüßungen und der Nachfrage ."Wie geht es?" , wahrheitsgemäß antworten (z.B. "nicht gut").
  • Im Beruf (sofern möglich) mehr delegieren und sich nicht unersetzbar fühlen.
  • Den eigenen Selbstwert erkennen und nach außen dokumentieren (z.B. die eigene, richtige Meinung standhaft gegenüber jedermann vertreten)
  • Mut haben, anders zu reagieren, als erwartet wird
  • Neues/Ungewohntes ausprobieren (z.B. als ausgesprochener Musikmuffel mal ein Konzert besuchen)
  • Im Fahrstuhl den unbekannten Mitfahrer ansprechen und nicht nur auf die Schuhspitzen schauen.
  • Als unwichtig erkannte Regeln für sich außer Kraft setzen (z.B. zur Arbeit auch mal salopp gekleidet erscheinen, wenn kein Kontakt mit Kunden geplant ist)
  • Loslassen lernen (z.B. nicht alles aufheben und verwahren, was irgendwann mal gebraucht werden könnte)
  • Traditionelle Gewohnheiten für sich außer Kraft setzen (z.B. auch mal Sylvester verschlafen, wenn einem danach ist)
  • Eigene Bedürfnisse äußern (z.B. Störungen nicht leidend ertragen, sondern Änderungen herbeiführen bzw. einfordern)
  • Mitmenschen nicht "bekehren" (also ihnen nicht eigene Überzeugungen aufdrängen, etwa "Golf ist die schönste Sportart, die es gibt")

    Weitere Ideen einer Studentin:
     

  • Einen anderen Weg zur Freundin gehen.
  • Die Haus- und Wohnungstür mit der linken Hand aufschließen.
  • Von der Haus- bis zur Wohnungstür (vier Treppen) rückwärts gehen.
  • Den Rucksack auf der anderen Schulter tragen.
  • Auf dem Weg zu einer Verwandten an einer anderen Station aussteigen.
  • Nach einem Arzttermin mit dem Auto nicht den direktesten Weg nach Hause nehmen.
  • Im Bett auf der anderen Seite schlafen.
  • Im Bett mit dem Kopf- am Fußende schlafen.
  • In die umgekehrte Richtung joggen.
  • Eine andere Strecke joggen.
  • Zwei Tassen Tee mit der linken Hand trinken.
  • Mit links die Zähne putzen.
  • Den Mund von der linken Seite des Waschbeckens aus ausspülen.
  • Das Fahrradschloss mit der linken Hand aufschließen.
  • Einen anderen Weg zu einer Bar nehmen.
  • Sich in der Badewanne auf die andere Seite setzen.
  • Treppen hoch zu laufen, statt langsam zu gehen.
  • Ämter anzurufen, statt hinzugehen (und unverrichteter Dinge wieder zurückkommen zu müssen!)
  • sich zu beschweren, statt brav hinzunehmen

Stand der letzten Bearbeitung: 12.07.2014