USA. In der medikamentösen
Behandlung schwerer oder rezidivierender Depressionen gilt die
„Erhaltungstherapie“ im Anschluss an eine Remission mittlerweile als
Standard. Wie eine Studie von R. B. Jarret und Kollegen andeutet, könnte
auch die Psychotherapie von „Erhaltungsmaßnahmen“ profitieren. Die
amerikanischen Wissenschaftler hatten zwei Gruppen depressiver Patienten
relativ intensiv (zwei 50minütige Sitzungen pro Woche für die Dauer von
10 Wochen) mit „kognitiver Therapie“ erfolgreich behandelt (gemessen
an der Abnahme des Hamilton-Depressions-Scores). Eine Gruppe (B) erhielt
im Anschluss zusätzlich für weitere acht Monate eine
„Erhaltungstherapie“ (zwei Monate lang 14täglich eine Sitzung und 6
Monate lang eine Sitzung pro Monat). Unter diesem Vorgehen kam es in der
Gruppe mit „Erhaltungstherapie“ zu deutlich weniger Rückfällen (36
Prozent nach zwei Jahren im Gegensatz zu 74 Prozent in der lediglich
„akut“ behandelten Gruppe) (A). Die Autoren räumen ein, dass ihr
Gruppenvergleich unter methodischen Schwächen leidet (etwa dem abrupten
Behandlungsende in Gruppe A). Zumindest spricht einiges dafür,
psychotherapeutische Interventionen bei Depressiven ausreichend lange
beizubehalten, um das Behandlungsergebnis zu stabilisieren.
R. B. Jarett u.a.: Is
there a role for continuation phase cognitive therapy for depressed
outpatients. Journal of Consulting and Clinical Psychology 1998 (66)
1036-1040
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