Griechenland. Leicht depressive Menschen weisen in ihrem Fettgewebe um
ein Drittel weniger mehrfach ungesättigte Fettsäuren auf als
depressionsfreie Personen. Da die Zusammensetzung des Fettgewebes auf
die Ernährungsgewohnheiten eines längeren Zeitraums rückschließen
lässt, vermuten G. Mamalakis und Kollegen, dass eine chronische
Unterversorgung mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren die Entstehung
von Depressionen begünstigt.
Zu den mehrfach ungesättigten Fettsäuren gehört DHA (Docosahexaenolsäure),
die besonders in Fisch enthalten ist. Fettgewebsanalysen bei 247
überwiegend gesunden Bewohnern der Insel Kreta zeigten, dass leicht
depressive Studienteilnehmer um 34,6 Prozent niedrigere DHA-Spiegel in
ihrem Gesäßfett haben als nicht depressive Personen. Die Autoren
weisen darauf hin, dass eine vermehrte Produktion von Zytokinen (wie
IL-1, IL-2, IL-6, INF-γ und INF-α) in Zusammenhang mit Depressionen
gebracht wird. Fischöl und Omega-3-Fettsäuren scheinen die
Zytokinbildung hemmen zu können. Auch DHA könnte dazu in der Lage
sein. Wer zu wenig DHA konsumiert, riskiert deshalb unter Umständen,
dass zu viele (depressionsfördernde?) Zytokine entstehen.
Deutsche Quelle:
www.zns-spektrum.com
G. Mamalakis u.a.: Depression and adipose
essential polyunsaturated fatty acids. Prostaglandins, Leucotrienes
and Essential Fatty Acids 2002 (67) 311-318