Deutschland. Patienten
mit Epilepsie leiden oft unter Depressionen. Letztere entstehen möglicherweise
durch das Erleben, dem epileptischen Geschehen hilflos ausgeliefert zu
sein. Wie eine Studie von C. Uhlmann und W. Fröscher andeutet, kann
Biofeedback den Betroffenen das Gefühl vermitteln, zumindest einen Teil
des Geschehens kontrollieren zu können. Diese Erfahrung scheint sich auf
die Depression günstig auszuwirken. An der deutschen Studie beteiligten
sich 20 Patienten mit therapierefraktärer Epilepsie, die im Durchschnitt
schon rund 25 Jahre bestand. Alle Teilnehmer erhielten im Verlauf von drei
Monaten 35 Biofeedback-Anwendungen (entweder als Atemfeedback oder als
Feedback langsamer kortikaler Potenziale). Unter diesem Vorgehen
verringerte sich das Gefühl, von äußeren Einflüssen abhängig zu sein
(„externale Kontrollorientierung“). Zugleich verbesserte sich die
depressive Symptomatik, wobei der Effekt unter Atemfeedback signifikant
war. Das Gefühl, von äußeren Einflüssen abhängig zu sein, korrelierte
deutlich mit depressiven Symptomen. Deshalb betrachten die Autoren
Biofeedback als besonders geeignetes Verfahren, um Patienten ein Gefühl
innerer Kontrolle zu vermitteln, so Gefühle von Hilflosigkeit und Abhängigkeit
zu verringern und damit letztlich depressive Symptome zu bessern.
C.
Uhlmann u.a.: Biofeedback treatments in patients with refractory epilepsy:
changes in depression and control orientation. Seizure
2001 (10) 34-38
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