Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Depression wird Frauen innerfamiliär
zu oft angelastet


USA. Schon lange ist bekannt, dass Frauen weitaus häufiger die Diagnose „Depression“ erhalten als Männer. Dies liegt offenbar nicht unbedingt an einer vermehrten „Anfälligkeit“ oder der besonderen soziale Rolle von Frauen. Wie eine Studie von J. A. Brommelhoff und Mitarbeitern aufzeigt, scheint es sich teilweise um eine auf Vorurteilen beruhende Verzerrung der wirklichen Verhältnisse zu handeln. Die Autoren hatten 205 Erwachsene, die teilweise miteinander verwandt waren, nach depressiven Symptomen bei sich selbst bzw. bei den in der Studie mitwirkenden Verwandten eingeschätzt. Der Vergleich zwischen Eigen- und Fremdbeurteilung ergab, dass weiblichen Angehörigen fast dreimal so oft depressive Symptome zugeschrieben wurden (8,9 Prozent) als männlichen (3,6 Prozent). Außerdem nahmen die Angehörigen bei weiblichen Familienmitgliedern sieben Mal häufiger an als bei männlichen, dass die vermutete Depression Ursachen hatte, die in der Person der Kranken begründet waren, also nicht auf Umweltbedingungen beruhten.

    Nach Ansicht von Brommelhoff und Mitarbeitern besteht durchaus die Möglichkeit, dass familiär tradierte Sichtweisen eine Überdiagnostik depressiver Erkrankungen bei Frauen fördern. Dazu können sowohl innerfamiliäre Prozesse als auch die beschriebene einseitige Krankheitszuschreibung beitragen. Letztere kann Frauen dahingehend sensibilisieren, dass sie bereitwilliger bei sich selbst depressive Symptome wahrnehmen. Ärzten raten die Autoren, Fremdanamnesen mit Vorsicht zu begegnen, wenn diese weiblichen Angehörigen Depressionen nachsagen.

J. A. Brommelhoff u. a.: Higher rates of depression in women: role of gender bias within the family. Journal of Women´s Health. 2004 (13) 69-76