Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Systemisch (kontextbezogen)
denken und erleben

Her
Ähnlich verzerrend wie die Trennung zwischen Körper und Seele ist es, den Menschen isoliert zu betrachten und seine Umwelt (insbesondere seine sozialen Beziehungen) auszuklammern. Vielmehr sind wir Teil eines Ganzen, das wir durch Versenkung (Innenschau, Bewusstseinsverlust) erahnen können. Schon der Begriff „Umwelt“ ist eine Illusion (Besser: „Mitwelt“), da er uns glauben lässt, wir seien unabhängige Überlebenseinheiten. Letztlich ist auch die Erde unser Körper und sind wir ein Teil der Natur, die sich zu menschlichem Denken und Erleben entwickelt hat. Hilfreich ist das Gedankenexperiment, dass wir nur das tun, was bereits festgelegt ist (Wir vollziehen Prozesse, die nicht nur mit uns zu tun haben). Wir westlichen Menschen unterstellen, dass wir von unserem Geist (Kopf) gesteuert werden, genau so gut können es aber auch unsere Gene, unsere Sexualorgane („schwanzgesteuert“) oder „Randbedingungen“ sein. Freiheit eröffnet sich uns durch die Möglichkeit, auf schicksalhafte Bedingungen zu antworten und damit VerANTWORTung zu übernehmen. Östliche Traditionen betrachten „Getrenntheit“ als Illusion („Sinneslügen“). Unsere Sprache, die zwischen uns, unserem Handeln und den Objekten trennt (verdinglicht, statt funktionalisiert), hält diese Illusion aufrecht. Meist durch Kampf und Anstrengung ersteht erst ein „Ich“ und dasjenige, das bekämpft wird. „Zulassen“ kann dementsprechend Harmonie fördern. Menschen lassen sich als „Funktionen“ unzähliger Bedingungen (Umwelt, Systeme) in die sie eingebettet sind, beschreiben. Aus der jeweiligen Perspektive macht ihr Handeln unterschiedlichen Sinn. Hier gilt: Die Ganze ist nicht nur mehr als die Summe der Teile, das Ganze verändert auch die Teile. So wie sich die Welt verändert, verändern auch wir uns (Dabei verläuft die Evolution ähnlich der Entwicklung eines Embryos und sie ähnelt weniger einer erlahmenden Explosion (= Urknallfolge). So sollte man vielleicht besser von „Naturgewohnheiten“ als von „Naturgesetzen“ sprechen, da sich letztere ja durchaus weiterentwickeln können.

        Wir sind eher „Prozesse“ als (statische) „Realitäten“. Unsere Sprache gaukelt uns Stabilitäten vor, wo ständige Bewegung ist (Bsp. „Beziehung“).  Aus verhaltenstherapeutischer Sicht findet man in der Umwelt oft wichtige „Bedingungen, die Probleme aufrecht erhalten“. Ein Außerirdischer könnte durchaus den Eindruck gewinnen, dass Werkzeuge (Brillen, Blindenstöcke, Kleider) Teil der „Einheit Mensch“ sind. Ist ein künstliches Gebiss oder der vom Körper aufsteigende Wasserdampf (noch) Teil des Menschen oder (bereits) Teil seiner Umwelt?. Aufgrund des uns beherrschenden naturwissenschaftlichen Denkens zerlegen wir die Realität in immer kleinere (isolierte) Teile (neuerdings in Form der Digitalisierung) und verlieren damit den Zusammenhang (die Bedeutsamkeit) aus den Augen. Genau so hilfreich wie das Analysieren ist vermutlich die „frei schwebende Aufmerksamkeit“, wie sie besonders von der Psychoanalyse beschrieben wird. Positivistische Medizin isoliert Phänomene und tut so, als lägen die zu behandelnden Ursachen ausschließlich in ihnen und nicht in den Familienbeziehungen, der Politik oder der Stadtstruktur. Aus diesen isolierten Phänomenen will sie dann universelle Gesetze ableiten. Unterschiedliche Mitwelten haben unterschiedlichen Aufforderungscharakter (Attraktivität). Wenn sie sich nicht auch entwickeln, fällt Veränderung schwer.