Bitte
nehmen Sie sich noch am heutigen Tag die Zeit, mir spontan die folgenden
Rückmeldungen zu geben:
Name:.............................. Datum:
.................................. Sitzungsnr.:
Zu der gestrigen Sitzung fällt mir spontan ein,
Das sie sich
extrem positiv von der ersten Sitzung abhebt, wobei ich meine Einschätzung
zu dieser aus heutiger Sicht komplett revidieren würde. Ich habe mich in der
gestrigen Sitzung schon sehr viel wohler gefühlt, auch wenn ich merke, dass
ich weiterhin eine leichte Anspannung verspürte während der Sitzung. Diese
tritt nicht durchgängig auf, sondern vor allem in Situationen, in denen Sie
mich auffordern etwas zu bewerten, zu kommentieren (bspw.
Stimmungsbarometer) oder in denen ich etwas präsentieren soll
(Powerpoint-Präsentation). Folglich dann, wenn ich als handelnder und
„souveräner“ Akteur gefordert bin. Ich weiß nicht, ob es ggf. daran liegt,
dass ich momentan unsicher bin; insofern, dass ich ansonsten in diesen
Situation stets das gesagt/getan habe, was mein Gegenüber erwartet hat und
ich nun aber probiere Ihnen gegenüber ehrlich/authentisch zu sein- sprich zu
erfühlen, wie ich wirklich zu bestimmten Dingen stehe oder was mich als
eigenständige Persönlichkeit ausmacht. Ich muss zugeben, dass ich zu manchem
Aspekt noch keinen eigenen Standpunkt entwickelt habe und dadurch in manchen
Situationen nicht genau weiß, wie ich selber Dinge sehe oder empfinde.
Insofern sind manche Antworten meinerseits wohl noch stärker fremd gefärbt
anstatt Ausdruck meiner eigenen Bewertung.
Am meisten in der Sitzung
bewegte mich bzw. war mein wichtigstes Gefühl,
...zu erkennen, dass es noch
längere Zeit in Anspruch nehmen wird, bis ich mich selber „entdeckt“ habe
und entsprechend souverän nach außen auftreten kann. Des Weiteren wird mir
durch unsere Gespräche bewusst, dass manches Verhalten, was ich bis dato als
normal oder „gesetzt“ angesehen habe, diesen Rang gar nicht verdient hat („muss-turbieren“).
Ein Gefühl starker Beklemmung hatte ich, als Sie mir die Aufgabe stellten,
meine Eltern auf die Gründe für deren „muss-turbieren“ anzusprechen und mit
meiner Freundin einen offenen Dialog zu führen. Ich denke, dass ich mich vor
solchen Situationen fürchte, da ich bezüglich meiner Eltern in den letzten
Tagen bereits - für meine Verhältnisse – viele „Beobachtungen“ geäußert
habe, die immer in Konflikten endeten, so dass es jedes Mal eine enorme
Kraftanstrengung darstellt, in diesen Situationen zu bleiben und sie zu
verarbeiten. Bezüglich meiner Freundin weiß ich momentan nicht, ob diese
überhaupt bereit ist, mit mir zu sprechen (die letzten Male hat sie mich auf
ihrem Handy "weggedrückt") und ob ihr Zustand für eine solche Konfrontation
stabil genug ist (ich habe meine Freundin leider bereits einmal in eine
Klinik bringen müssen, da weder sie noch ich in der Lage waren, ihre
Situation in den Griff zu bekommen. Das hat mich damals sehr belastet).
Die Sitzung lohnte sich,
Zum einen mein Bauchgrimmen deutlich abgenommen hat und ich weiterhin durch
unsere Gespräche eine Vielzahl neuer Erfahrungen, Sichtweisen und neue
Aspekte erkenne bezüglich mancher Situationen oder Einschätzungen. Zudem
empfinde ich es als Bereicherung, Ihre Sichtweise auf die Dinge zu erfahren,
da Sie oft stark kontrovers zu den Sichtweisen meines direkten Umfeldes
steht. Dies eröffnet mir die Möglichkeit darüber nachzudenken, wie ich
selber Dinge sehe, da ich bisher nur eine Perspektive kennengelernt hatte.
In dieser Sitzung traute ich mich
(noch) nicht,
Manchmal
schießen mir während wir miteinander sprechen oder Sie mir etwas
vorstellen/vorlesen (letztes Sitzungsfeedback) Dinge durch den Kopf, von
denen ich nicht weiß, ob diese wirklich bedeutsam sind. Ich traute mich dann
teilweise nicht, Sie zu unterbrechen.
Durch die Sitzung wurde mir
klar,
wie ich oben bereits angemerkt habe, dass
ich gerade erst am Beginn meiner „Selbsterkundungstour“ stehe und diese eine
längere Reise in unbekannte Gefilde darstellt, wobei ich wesentliche Anstöße
nur durch soziale Kontakte und den Dialog mit Ihnen/Anderen bekommen kann,
indem ich mich mit Ihren/deren Sichtweisen auseinandersetze und prüfe, wie
ich selber dazu stehe. Insofern liegt mir sehr viel daran, einen richtigen
Dialog hinzubekommen. Probleme bereitet mir diesbezüglich vor allem, die
Tatsache, dass in einem direkten Gespräch die Zeit fehlt, über Dinge
intensiver nachzudenken und eine Meinung zu finden, da das Gegenüber auf
Antwort wartet. Ich hoffe, dass ich durch Übung hier schneller „meine“
Ansichten erkennen und vertreten kann.
Was mir in dieser Sitzung fehlte, war
Zeit – ich finde die Zeit
verstreicht immer wie im Flug und ich merke momentan, dass ich mich
verändere – mich in gewisser Weise finde. Dann tauchen Gedanken auf und ehe
ich diese wirklich fassen kann, sind sie wieder weg oder ich müsste über
Gesagtes eigentlich erst gründlicher nachdenken, um eine eigene Position zu
entwickeln. Aber dies als solches ist schon ein positiver
Entwicklungsschritt, der sicherlich mit der Zeit an Konturen gewinnt und
dann auch weniger lange Bedenkzeiten erfordert.
Was ich mir für die nächste
Sitzung besonders wünsche, ist
Ich würde gerne ein
Freundschaftsgutachten ansehen (ich hoffe, dass es bis dahin vielleicht mehr
geworden sind), da ich sehr gespannt bin, was man damit in der Therapie
machen kann, aber auch was sich daraus für mich für neue Erfahrungen und
Erkenntnisse eröffnen. Weiterhin finde ich es toll – als Langzeitziel – die
von Ihnen angesprochene therapeutische Kompetenz auszubauen. Ich habe bspw.
ausprobiert, (zunächst einmal) nur positives in Personen meines direkten
Umfeldes zu beobachten, und habe es diesen dann auch mitgeteilt. Des
Weiteren habe ich begonnen, mich auch für ansonsten als „selbstverständlich“
angesehene Dinge zu bedanken, was meinen Gegenüber sichtlich irritiert hat,
aber ich glaube, dass es durchaus ein positives Erlebnis für denjenigen war.
Insofern möchte ich diese Kompetenzen ausbauen und mich weiter für mein
Umfeld sensibilisieren.
Mit dem Therapeuten ging es
mir so,
ich zunehmend Vertrauen zu Ihnen aufbaue und es
mir dadurch leichter fällt, Ihnen Dinge mitzuteilen, die ich ansonsten mehr
mit mir selber ausmache. Ich glaube, dass es daran liegt, dass Sie mich als
„eigenständige“ Person wahrnehmen und nicht nur meine „Tics“ sehen, sowie
der Tatsache, dass sie ehrlich zu mir sind (s. erste Sitzung). Ich schätze
dies sehr und bin dankbar für diesen Austausch! Allerdings merke ich
diesbezüglich auch, dass ich manchmal (noch) das Gefühl von Überforderung
verspüre, allerdings weil ich mich teilweise unter Druck setze, sofort eine
„eigene“ Antwort etc. zu haben oder Dinge direkt anzugehen, die mir
Schwierigkeiten bereiten und diese zu meistern. Ich denke, dass ist in
diesem Stadium aber durchaus normal und es ist insofern sehr hilfreich,
durch bspw. Affirmationen die Bedeutung von Herausforderungen als Quelle für
Entwicklungsimpulse zu festigen. Mein Anspruch an Perfektion und dadurch
bedingte hohe Messlatten, die ich mir stets selber setze, sind hier
sicherlich eine Ursache für das Gefühl schnell überfordert zu sein. Auch
kann ich mir (noch) nur schwer eingestehen bzw. zulassen, dass ich Dinge
manchmal noch nicht schaffe. Dann fühle ich mich wie ein Versager. Insofern
ist die Angst zu versagen gleichermaßen Ansporn, mich Dingen zu stellen, als
auch Grund dafür, dass dies mit einem erheblich Kraftaufwand und großer
Überwindung einhergeht.
Ich selbst nehme mir für die
nächste Sitzung vor, mich
weiter zu beobachten und stetig an mir zu arbeiten (Einwände äußern, Dinge
versuchen zu präzisieren und greifbar zu machen). Mich Ihnen gegenüber
weiter zu öffnen und Ihre Anregungen so gut ich kann umzusetzen. Ich bemühe
mich, unseren Dialog am Leben zu halten und möchte gerne weitere Kompetenzen
diesbezüglich entwickeln.
Die Sitzung erhält die
Schulnote
(von 1 bis 6): 2*
Nachdem Sie
mich darauf aufmerksam gemacht haben, dass bei allem was keine Eins ist
Nachfragen kommen, entspräche es meiner „bisherigen“
Persönlichkeitsstruktur/meinen bisherigen Verhaltensmustern nun nur noch
Einsen zu vergeben, um Erklärungen zu umschiffen. Ich möchte dieses
Verhalten nicht mehr an den Tag legen, daher wollte ich Ihnen mitteilen, wie
ich bis dato diesbezüglich „getickt“ habe, damit ich mich nicht mehr selber
beschummeln kann, sondern mich auch hier um eine „ehrliche eigene“
Bewertung bemühe. Diesbezüglich hilft mir vielfach die Tatsache, dass ich
meinem gegenüber meine bisherigen „Tricks/Vorgehensweisen verrate“ und
dadurch diese – in meinen Augen - nicht mehr funktionieren. Ich weiß leider
auch, dass damit die Gefahr verbunden ist, dass Sie nun stets im Hinterkopf
haben, dass ich gegebenenfalls doch aus den oben genannten Grund positivere
Bewertungen wähle. Leider ist das die Kehrseite der Medaille. Ich kann Ihnen
nur versprechen, dass ich eine ehrliche Bewertung durchführe.
* Die zwei
erhält die Sitzung aus dem einfachen Grund, dass ich selber gemerkt habe,
dass ich teilweise Probleme habe, in einem Gespräch meine eigene Meinung zu
finden (ich übe noch). Ich weiß dann manchmal keine Antwort. Ich glaube der
beste Weg diesbezüglich ist, dann offen mitzuteilen, dass ich mir dazu noch
Gedanken machen muss oder meine Antwort nur eine erste Einschätzung
darstellt, die ggf. bei genauerem Nachdenken anders ausfallen kann, oder?
Leider fällt mir diese Lösung dann auch erst hinterher ein, aber immerhin.
Kann man hier in irgendeiner Form dran arbeiten bspw. mehr Schlagfertigkeit
(ist eigentlich das falsche Wort, aber mir fällt kein adäquates ein: Ich
meine, in Gesprächssituationen bei „fehlender“ Antwort einfach
darauf zu kommen, dem anderen dies so mitzuteilen. Meist weicht man dann
doch noch irgendwie aus oder bedient sich einer Antwort, die nicht die
eigene ist oder nur halb passt. Ist vermutlich auch eine Frage der Übung?) |