Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Wann therapeutische Hilfe sinnvoll ist

Therapeutische Hilfe wird besonders dann gesucht, wenn es zu einem Entwicklungsstillstand („toten Punkt“) gekommen ist, unter dem der Betreffende leidet. Vielleicht fehlt etwas („Grundmangel“), möglicherweise weil die Eltern das Fehlende nicht gefördert haben. Menschen suchen meist dann eine Therapie auf, wenn sie unter einer massiven Einschränkung ihrer Möglichkeiten leiden und sie sich in bestimmten Bereichen ihres Lebens „spontan“ anders verhalten wollen, als sie es zur Zeit durch ihr „neurotisches Verhalten“ vermögen. Zu den häufigsten inneren Konflikten, die zu einer Therapie Anlass geben, gehören folgende Themen: „Urvertrauen kontra Urmisstrauen“ („orale“ Thematik), „Autonomie kontra Scham und Zweifel“ („anale“ Thematik) und „Initiative kontra Schuldgefühl“ („phallische“ Thematik), „Individuation kontra Wunsch nach Nähe“.

Oft sind „Beziehungskiller“ am Werk (wie Angst, Abhängigkeit, Zwang und Besitzdenken). Die therapeutische Zusammenarbeit zielt dann darauf ab, einen Mangel an Rückmeldungen auszugleichen und so die Entwicklung wieder in Gang zu bringen. Dabei geht es keineswegs um das „Reparieren eines Defektes“. Mitunter erschöpfen sich die psychotherapeutischen Möglichkeiten auch darin, in einer Situation der Hoffnungslosigkeit überleben zu lernen. Psychotherapie bietet nichts Außergewöhnliches an (vergleichbar mit technisch oder chemisch hoch komplizierten Verfahren), sondern gerade das Selbstverständlichste und Natürlichste menschlicher Kultur, wie Gespräche, menschliche Beziehung, Malen, Musik, Bewegung usw.

Es ist keineswegs immer nötig, mit den psychotherapeutischen Fragen in der frühesten Kindheit anzusetzen, da oft in der jüngeren Vergangenheit bzw. im hier und jetzt weitaus wichtigere Probleme und Ereignisse angesiedelt sind. Wer in der Kindheit forscht, wird immer etwas finden oder erfinden. Zu viel Verweilen in der Vergangenheit (die es ja nicht mehr gibt!), hält zudem davon ab, in der Gegenwart zu leben. „Ursachenforschung“ ist selten produktiv, da der Forschende damit meist nur seine eigene Verantwortung für jetzt anstehende Veränderungen abwälzen will. Außerdem hatte man auch in der Vergangenheit meist selbst Verantwortung: Wer sich einem anderen anpasste, weil dieser es befahl oder einfach nur wollte, handelte so, um sich die Beziehung zu dem anderen zu erhalten. Es ist eine Illusion zu glauben, es gebe ein Leben ohne Verletzungen („Traumata“). Solche Ereignisse müssen nichts zwangsläufig negativ bewertet werden, da sie durchaus wichtige Entwicklungsreize (Hinweise, Botschaften) liefern können. Erst wenn eine entsprechende Entwicklung ausbleibt, kommt es zur „Katastrophe“.