Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Erste Schritte aus einer (fast) lebenslangen generalisierten Angststörung
(Bericht eines 67-jährigen Patienten)
- Zur "Vorgeschichte der Angst" bitte hier klicken

 
Das mir von Herrn Dr. Mück überlassene und von ihm entwickelte Merkblatt "Nervenbahnung" veranlasst mich, einige Erfahrungsbeispiele  zu schildern, von denen ich meine, dass sie Mitmenschen, die wie ich unter psychischen Problemen leiden, helfen könnten, alte, eingefahrene Wege, „Bahnen“, Trampelpfade, die in ihrer Vergangenheit zu krankmachenden Fehlverhalten geführt haben, zu verlassen, um mutig neue, bessere, nicht krankmachende Pfade zu gehen, die schlussendlich alte, falsche, im menschlichen Gehirn „ausgetretene“ Bahnen „umgehen“, um somit den Symptomen, die aus dem zuvor erwähnten Fehlverhalten resultieren, die Argumente für ihren Auftritt entziehen.

In meinem Fall hat dieses Fehlverhalten zu einer „generalisierten Angststörung“ geführt, unter der ich des Öfteren in meinem Leben gelitten habe, derzeit leide, und die mich, nach einigen nicht sehr erfolgreichen, zumindest aber doch wegweisenden Therapieansätzen nunmehr seit kurzem in die Praxis von Herrn Dr. Mück geführt hat.

Ein triviales Beispiel zum Anfang, so trivial, dass man sich seiner fast schämen müsste, ich wage es dennoch:

Wer kennt sie nicht, die freundlichen Nachbarn, die an warmen Sommerabenden ohne Rück- sicht auf ihre Mitmenschen diese an ihrem Würstchengrillen zunächst mittels Kerosingestank, später dann mit nicht weniger stinkenden Fett- und Fleischgerüchen teilnehmen lassen. Sie haben mir mitunter den „schönen Abend“ verdorben, und mich wütend, zornig, „ohnmächtig“ gemacht, indem ich Wut, Zorn und Ohnmacht in mich hinein „gestaut“ habe. Sie landen dort in einem inneren „Druckkessel“, der bereits weiteren Ärger, Hass, Ohnmacht beinhaltet, alles bei anderweitigen, früheren Gelegenheiten schon dort weg gestaut, und nicht „abgearbeitet“. Ich kann mich kaum erinnern, größere und kleinere Probleme dieser oder ähnlicher Art, jemals anders „gelöst“ zu haben. Irgendwann wird dann möglicherweise der Druck so groß, das etwas „explodiert“, und ……………..Symptome, im meinem Falle Angstsymptome als fast logische Folgeerscheinung auftreten lässt.

Anlässlich eines zuvor genannten „Grillhappenings“ irgendwelcher Nachbarn habe ich mich dann einmal selbst „bewegt“ („einen neuen Weg gebahnt“),  mich darüber nicht mehr zu ärgern, die anderen einfach „gewähren“ zu lassen, da sie mir persönlich ja nichts Böses tun wollen. Die Folge davon war eine geradezu kindliche Freude darüber, “wie schön es ist, sich einfach nicht zu ärgern“, nichts herunterschlucken, nichts weg stauen zu müssen. Trivial, wie gesagt, aber in meinem Fall ein „Aha“ Erlebnis sozusagen, das ich, in ähnlichen Situationen, und wenn sie mir „bewusst“ werden, ebenfalls praktiziere: „Neue Bahnen anlegen“ eben.

Beispiel zwei:

Wir sind eine kleine Wohnungseigentümergemeinschaft mit drei „Parteien“. Für drei Parteien lohnt sich eine „Hausverwaltung“ nicht, das erledigen wir selbst, und ersparen uns bei dieser Gelegenheit natürlich die nicht unerheblichen Kosten einer „externen“ Verwaltung. Die daraus  resultierenden Aufgaben und Arbeiten sollten dabei umschichtig im Jahresrhythmus von den jeweiligen Eigentümern wahrgenommen werden. Derzeit bin ich unser „Ansprechpartner“. Zwei unserer drei Parteien nehmen sich dieser Aufgaben an, für unseren dritten Mitbewohner ist das alles „kein Thema“. Er weiß um die Eigenart unserer „Verwaltung“ und profitiert seit vielen, vielen Jahren von der resultierenden Kostensenkung, ohne auch nur einmal den besagten „kleinen Finger“ zu rühren. Erstaunlich, aber wahr. Wenn man ihn vorsichtig anspricht, reagiert er trotzig, oder jähzornig wie ein Kind. Da es ihm mitunter geschäftlich nicht so gut geht, und er finanzielle Probleme hat, setzt er seit Jahren über Monate hinweg seine „Wohngeldzahlungen“ aus, so dass gelegentlich die „Restgemeinschaft“ mit vorhandenen Guthaben einspringen muss. Von Rechts wegen ein „schwerwiegender Grund für die Einleitung eines Verfahrens auf Eigentumsentzug“. Alles aber kein Grund für unseren Mitbewohner sich trotz ständiger Mahnungen an uns zu wenden, und sich zu erklären. Der Beispiele wären unzählige weitere hinzuzufügen.

Zwei unsere Nachbarn, die ihn ein wenig kennen, haben mich, anlässlich einiger Begegnun- gen mit ihm gefragt ,ob das ein „Traumtänzer“ wäre. Das trifft es: Traumtänzer, besser aber jemand von einem anderem Planeten (vielleicht von Melmac, ALF, der bekannte Fernseh Alien  kommt von dort). Alien, das trifft zu: er lebt nicht in unserer Welt, richtet sich nicht nach deren Gegebenheiten, er kennt sie nicht, wie soll er sich danach richten? Alles ein wenig unglaublich aber es trifft exakt auf sein Verhalten zu. Seitdem mir das bewusst geworden ist, (und ich bin Gott sei Dank nicht der Einzige, der das so oder doch so ähnlich sieht) habe ich versucht, diesen meinen Mitmensche „anders zu sehen“: Er kann nichts dafür, dass er so handelt, es ermangelt ihm dazu an der Einsicht, und wenn ich mich „vernünftig“ mit ihm unterhalte, sehe ich ein Menschenkind mit seinen Sorgen und Nöten, und einer etwas „problematischen“ Vergangenheit vor mir, das mir nicht „Böses will“. Dass er so ist, wie er ist, dass ein Mensch so sein  kann, hat mich Stunden meines Schlafs gekostet, und ich konnte mitunter meinen Hass, meine Wut, meine Ohnmacht darüber mitunter nicht mehr stoppen, es erregt mich jetzt noch, wenn ich darüber schreibe. Ich versuche, ihn nun so zu sehen wie er nun einmal ist. Das ist  nicht einfach, aber einfacher, als sich die Nächte mit ihm um die Ohren zu hauen, Wut, Ohnmacht und Hass in sich „hinein zu stauen“. Die Folgen: siehe oben.

Beispiel 3:

„Fallen stellen“, nennt man das wohl in der Psychologie: Meine „Lieblingsfalle“ ist das „lieb Kind machen“ bei Mitmenschen, egal wie nah oder fern sie mir stehen. Ich biete ihnen spontan und unaufgefordert meine Hilfe an: Ihre Probleme sind anschließend meine (auch wenn ihnen das mitunter schon peinlich ist) und ich habe im Nachhinein Probleme, diese Hilfe zu realisieren. In der Firma war ich der „Kümmerer“ und habe mich um alles und nichts „gekümmert“. Meinen Kunden, Kolleginnen und Kollegen hat das immer gut gefallen. Mir auch, in meiner unersättlichen Art und Weise „lieb Kind zu sein“. Zum Schluss bin ich mit heftigen Schwindelattacken, die der „berufliche Stress“ bei mir verursacht hat und die mich im wahrsten Sinne des Wortes „umgehauen“ haben, vorzeitig aus dem Berufleben ausgeschieden.

Mein „lieb Kind machen“ habe ich mit in mein Rentnerdasein übernommen. Typisches Bei- spiel, Bekannte, die einen Computer plus Internetzugang plus plus plus erwerben wollen: Plötzlich ist es aufgrund meines Anerbietens mein Problem und nicht mehr nur das meiner Bekannten (siehe oben). Der übliche Beschaffungs-Hick-Hack: Fehllieferungen, technische Probleme, Fehlinformationen, alles „normal“ in diesem „Metier“. Ich bin bislang schon fünf Mal zu den Bekannten gefahren, 20 Km hin, 20 KM zurück, es sind noch ein oder zwei weitere Fahrten erforderlich, um alles „auf die Reihe zu bringen“. Alles das auf meine Kosten und mein Zeit, wie sich versteht. Meinen Bekannten ist das schon peinlich.  

Ein weiterer Bekannter plant Ähnliches: Er wohnt 35! km von mir entfernt. Ich habe ihm vor einiger Zeit zugesagt, ihm zu helfen. (mich „lieb Kind bei ihm zu machen“). Wenn es soweit ist, werde ich ihn aufgrund des vorhergehenden Falles, den ich ihm erläutere, bitten, sich vor Ort einen anderen „Helfer“ zu suchen. Er wird verstehen, dass ich, wenn es die „Tücke des Objekts“ eventuell mit sich bringt, nicht  fünfmal zu ihm hin- und zurückfahren kann. Und er wird mich trotzdem gern haben, davon bin ich überzeugt. Nicht dass mir das leicht fällt, aber es hat mich erleichtert, mich aus diese Falle zu „befreien“. Ich habe einen „neuen Weg gebahnt". Neue Wege erfordern Kraft, Mut, erfordern die Überwindung von Angst. Ich erhoffe mir aber sehr, dass sie dazu beitragen, unerträgliche Angstsymptome überflüssig zu machen.

Kurzkommentar Dr. Mück

Der Patient ist unter schwierigen Bedingungen vaterlos aufgewachsen. In seiner durch Wechsel des Lehrherrn sehr belasteten Lehrzeit machte er sich durch seine Fähigkeiten (Hilfen für die Firma) unersetzlich und erhielt er endlich die ihm lange vorenthaltene (Be)Achtung. Wenn keine neuen Aufträge kamen, geriet er fast "in Panik", weil er seine "Position" (= Selbstwertgefühl) gefährdet sah. Diese alte Einstellung ("Nervenbahnung", "Lebensmuster") verleitet ihn bis heute dazu, sich ständig durch Hilfsangebote "neue Aufträge" zu suchen, obwohl er dies heutzutage für sein Selbstwertgefühl längst nicht mehr nötig hätte.