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Besseres Trinkwasser
verursacht
Baby-Boom
Unerwartete
Gesundheitsprobleme in Äthiopien aufgetreten
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London/Bristol (pte/16.02.2006/06:10) - Dass
ausgerechnet der Zugang zu sauberem Trinkwasser zu schweren Problemen
führt, haben britische Forscher in Äthiopien festgestellt: der leichtere
Zugang führte zu einem wahren Baby-Boom und dieser sorgte wiederum für
Unterernährung, berichtet das Wissenschaftsmagazin Nature
http://www.nature.com
in seiner Online-Ausgabe. Die beiden Forscherinnen Mhairi Gibson von der
University of Bristol und Ruth Mace vom University College London hatten
die Geburtenstatistiken in Dörfern im Süden Äthiopiens zwischen 1996 und
2000 genauer unter die Lupe genommen. In zahlreichen Dörfern wurden neue
Wasseranschlüsse errichtet und die Wissenschaftlerinnen ermittelten
daraufhin, wie sich die Geburten- und Sterbeziffern verändert hatten.
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Der erste signifikante Hinweis war, dass die
Kindersterblichkeit nach der Errichtung von Wasserleitungen halbiert
hatte. Das saubere Trinkwasser ließ Infektionskrankheiten deutlich
zurückgehen.
Sehr verwundert waren die Wissenschaftlerinnen aber darüber, dass Frauen
in den Dörfern dreimal so häufig schwanger wurden, nachdem die
Wasserleitungen gelegt waren und sauberes Trinkwasser direkt ins Dorf
lieferte. Die erhöhte Fruchtbarkeit unter den Frauen schien sich aber
nicht durch Faktoren wie Alter erklären zu lassen. Die Forscherinnen
nehmen an, dass die zum Teil sechs Stunden langen Märsche mit schweren
Wassergefäßen, die damit wegfielen, in Korrelation mit der Fruchtbarkeit
standen. Die Frauen mussten fortan nämlich nur noch maximal 15 Minuten
Fußwege zurücklegen, um zu Wasser zu kommen.
Die traurige Bilanz war aber, dass der Baby-Boom die Unterernährung der
Kinder bewirkte. Das könnte einfach damit zu tun haben, dass es mehr
Kinder aber nicht mehr Nahrungsmittel gebe, berichten die Forscherinnen.
"Die höheren Geburtenraten erklären auch, warum in ländlichen Regionen
Afrikas die Bevölkerung langsam steigt", so Gibson. Das stehe in
deutlichem Kontrast zur Bevölkerungsentwicklung in Europa. Die
Forscherin will mit dem Ergebnis der Untersuchung auch an
Hilfsorganisationen herantreten, um darauf hin zu weisen, dass parallel
zur Wasserversorgung auch über Verhütungsmittel und
Kindergesundheitspflege nachgedacht werden müsste. "Über diese Dinge
haben Hilfsorganisationen bis jetzt nicht nachgedacht", so Gibson.
(Ende)
Quelle; Pressetext Nachrichtenagentur GmbH |
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