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Afrika: Beschneidung der Männer soll HIV verhindern
Eingriff soll Millionen Leben retten
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Genf (pte/11.07.2006/09:20) -
Bei Männern könnte die Beschneidung die HIV Belastung für Afrika
deutlich verringern. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie gekommen, an der
unter anderem UNAIDS
http://www.unaids.org beteiligt war. Dieser Eingriff soll in den
nächsten 20 Jahren rund sechs Millionen HIV Infektionen und drei
Millionen Todesfälle in Schwarzafrika verhindern können. Diese
Berechnungen basieren auf Forschungsergebnissen, die 2005 publiziert,
davon ausgingen, dass eine Beschneidung das HIV Risiko bei
heterosexuellen Männern um rund 60 Prozent verringert. Die Ergebnisse
der aktuellen Studie wurden in dem Fachmagazin PLoS Medicine
http://medicine.plosjournals.org/perlserv/?request=index-html
veröffentlicht.
Ein internationals Wissenschaftlerteam nutzte Daten zu den HIV
Infektionsraten und der Verbreitung der Beschneidung bei Männern in
Afrika um eine mögliche Auswirkung vorherzusagen. Mittels eines
mathematischen Modells wurde errechnet, was passiert, wenn in den
nächsten zehn Jahren alle Männer in Schwarzafrika beschnitten werden
würden. Es wurde ermittelt, dass innerhalb eines Jahrzehnts zwei
Millionen neue HIV Infektionen rund 300.000 Todesfälle verhindert werden
könnten. In den folgenden zehn Jahren würden weitere 3,7 Millionen
Infektionen und 2,7 Millionen Todesfälle nicht eintreten. Damit wäre
einer von vier Todesfällen in Südafrika verhindert. Die meisten
Infektionen würden bei Männern verhindert. Das sollte jedoch laut BBC
auch einen entsprechenden Effekt bei Frauen haben.
Catherine Hankins, Chief Scientific Adviser von UNAIDS und Mitautorin
der Studie, erklärte, dass es ein unglaubliches Potenzial der
Beschneidung bei Männern für eine Beeinflussung von HIV vor allem in
Schwarzafrika gebe. Die Wissenschaftler konzentrierten sich jetzt auf
aktuelle Untersuchungen zur Übertragung des Virus von Männern auf Frauen
um das Modell weiter zu verfeinern. "Die Sicherheit, Akzeptanz und die
Kosten der Beschneidung bei Männern werden ebenfalls eine entscheidende
Rolle spielen. Ohne eine entsprechende Aufnahme wird keiner dieser
Effekte zu erzielen sein." Derzeit seien die Praktiken in Schwarzafrika
von Land zu Land sehr verschieden. "In West- und Zentralafrika stehen
hohen Beschneidungsraten weniger HIV Infektionen gegenüber. In Süd- und
Ostafrika finden weniger Beschneidungen statt, die Infektionsraten sind
entsprechend höher."
(Ende)
Quelle: Presstext Nachrichtenagentur |
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