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Gehirne männlicher Mäuse
verfügen über bessere Nervenisolierung
Studie erklärt warum
mehr Frauen an Multipler Sklerose erkranken
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Detroit (pte/01.02.2006/09:15)
- Die Gehirne und das Rückenmark von männlichen Mäusen enthalten mehr
Myelin, also mehr von jener schützenden Substanz, die die Nervenzellen
umhüllt. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie der Wayne State University
School of Medicine
http://www.wayne.edu gekommen. Diese Forschungsergebnisse könnten
erklären, warum einige neurologische Erkrankungen wie Multiple Sklerose
häufiger bei einem Geschlecht auftreten als beim anderen. Das Team um
Robert Skoff wies diesen unerwarteten Unterschied nach, als es die
Zusammensetzung der weißen Substanz in den Gehirnen von männlichen und
weiblichen Mäusen verglich. Die weiße Substanz besteht aus Nervenzellen,
die von dem isolierenden Myelin umgeben sind, das den Zellen hilft
Signale effizient weiterzuleiten. Die Ergebnisse der Studie wurden in
dem Fachmagazin The Journal of Neuroscience
http://www.jneurosci.org veröffentlicht.
Die Forscher bestimmten die Dichte der Myelin produzierenden
Oligodendrozyten im zentralen Nervensystem von männlichen und weiblichen
Mäusen durch das Testen ihrer molekularen Signatur. Es zeigte sich, dass
diese spezialisierten Zellen in den Gehirnen und dem Rückenmark
männlicher Tiere rund ein Drittel häufiger vorkommen. Dieser Unterschied
tritt bei jungen und alten Mäusen unabhängig vom Stamm oder der Art auf.
Zusätzlich scheinen Oligodendrozyten in männlichen Mäusen länger zu
leben. Laut Skoff erfolgt die biologische Erneuerung bei weiblichen
Tieren doppelt so oft. Der Grund dafür, warum männliche Gehirne mehr
Oligodendrozyten und damit auch mehr Myelin enthalten ist derzeit noch
unbekannt. Skoff hält es für denkbar, dass der Selektionsdruck bei
männlichen Tieren zu einer stärkeren Myelinproduktion geführt hat.
Logische Folge davon wäre eine bessere Signalübertragung zwischen Teilen
des Gehirnes und eine geringere Reaktionszeit.
Die aktuelle Studie zeigt ebenfalls wie Hormone die Zusammensetzung der
weißen Substanz beeinflussen können. So wiesen kastrierte männliche
Mäuse eine größere Erneuerung der Myelin bildenden Zellen auf. Das legt
nahe, dass das Hormon Testosteron die Menge der im Gehirn produzierten
weißen Substanz beeinflussen kann. Laut Skoff bieten die neuen
Studienergebnisse einen Erklärungsansatz dafür, warum manche
neurologische Erkrankungen normalerweise bei einem Geschlecht häufiger
auftreten. So sind von Multipler Sklerose (MS) rund doppelt so viele
Frauen betroffen wie Männer. Charakteristisch für MS sind autoimmune
Reaktionen gegen das die Nervenzellen schützende Myelin. Zusätzlich sei
laut Skoff damit erklärt, warum Hormonbehandlungen bei Multipler
Sklerose in ersten Tests viel versprechende Ergebnisse erzielt haben.
(Ende) Quelle: Pressetext
Nachrichtenagentur GmbH |
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