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Verdacht:
Kinderinfektionen verdoppeln Hirntumor-Risiko
Kinder mit mehr Geschwistern erkranken
häufiger als Einzelkinder
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Heidelberg/Washington (pte/12.12.2006/13:55) -
Jüngere Geschwister gehen ihren älteren nicht nur beim Spielen auf die Nerven,
sondern sie sorgen offensichtlich auch dafür, dass ihre älteren Geschwister
ein größeres Risiko haben, an Gehirntumoren zu erkranken. Forscher vom
Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg
http://www.dkfz.de haben
nämlich entdeckt, dass Menschen mit vielen Geschwistern, vor allem
Erstgeborene, offenbar öfter an Hirntumoren als Einzelkinder erkranken. Daraus
ziehen die Wissenschaftler den Schluss, dass eventuell Viren eine wichtige
Rolle bei der Entstehung von Gehirntumoren spielen.
Die Ursachen für die Entstehung von Gehirntumoren sind nach wie vor unklar. Da
sie nicht häufig vorkommen, ist es schwierig genug Fälle und übereinstimmende
Gegebenheiten zu finden. Das Team um Andrea Altieri von der Abteilung für
molekulargenetische Epidemiologie hat daher das schwedische
Familien-Krebsregister zur Hand genommen und mehr als 13.600 Fälle von
Hirntumoren bei Kindern und Erwachsenen untersucht. Auffällig schien den
Wissenschaftlern, dass Menschen mit vier oder mehr Geschwistern doppelt so oft
erkrankten wie Einzelkinder. Eine genauere Analyse ergab, dass die Gefahr
eines Gehirntumors sehr stark mit der Anzahl jüngerer Geschwister zunahm.
Besonders deutlich zeigte sich das bei jenen Fällen, in denen Hirntumoren
schon im Jugendalter auftraten. In diesen Fällen erkrankten Erstgeborene mit
mindestens drei jüngeren Geschwistern zwei- bis viermal so oft wie
Einzelkinder. Kinder mit älteren Geschwistern dagegen hatten kein höheres
Erkrankungsrisiko als Einzelkinder.
Die Forscher schließen aus den Ergebnissen, dass sich Geschwister
offensichtlich durch engeren Kontakt im täglichen Leben anstecken. Hier
scheinen aber Infektionen im späten Kindesalter durch jüngere Geschwister die
Entstehung von Hirntumoren deutlich zu begünstigen. Dagegen könnten
Ansteckungen im Babyalter durch ältere Geschwister die Krebsgefahr eventuell
sogar verringern. Eine andere Erklärung könnte auch darin liegen, dass
Erstgeborene andere Risiken haben als etwa Dritt- oder sogar Viertgeborene,
weil sie einem anderen Hormon-Milieu oder anderen Faktoren während der
Schwangerschaft ausgesetzt sind. "Der in der Studie gemessene Einfluss
jüngerer Geschwister auf das Hirntumor-Risiko ist größer als der Einfluss
anderer bislang bekannter Faktoren, etwa Röntgenstrahlen", betonen die
Forscher. Deshalb sei es wichtig, nach möglichen Tumorerregern zu suchen.
"Dass bei einigen Krebserkrankungen Viren eine Rollen spielen, ist vom
Cervix-Karzinom oder auch vom Leberkrebs bekannt", meint der Mediziner
Reinhard Kirnbauer von der Klinischen Abteilung für Immundermatologie und
infektiöse Hautkrankheiten der Universitätsklinik für Dermatologie am AKH-Wien
http://www.akhwien.at im
pressetext-Interview. Einen Beweis, dass Viren auch bei der Entstehung von
Hirntumoren eine Rolle spielen, gebe es noch nicht. "Diese
Forschungsergebnisse stellen höchstens eine Basis für weitere Untersuchungen
dar", meint der Wissenschaftler abschließend. (Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland |
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