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Gedächtnisverlust und
frühkindlicher Stress hängen zusammen
Kommunikation der Gehirnzellen wird
beeinträchtigt
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Irvine (pte/12.10.2005/09:15)
- Früher psychologischer Stress kann in der Mitte des Lebens zu
Gedächtnisverlust und geistigem Verfall führen. Eine Studie der
University of California
http://www.uci.edu wies bei Ratten nach, dass kindlicher Stress
negative Auswirkungen auf die Kommunikation von Gehirnzellen
untereinander hat. Die Wissenschafter gehen davon aus, dass der Verlust
eines Elternteils, Missbrauch oder Vernachlässigung zum Entstehen einer
bestimmten Form von Gedächtnisverlust beitragen. Dabei handelt es sich
um eine Art des Gedächtnisverlustes, die normalerweise nur bei älteren
Menschen auftritt. Die Ergebnisse der Studie wurden im Journal of
Neuroscience
http://www.jneurosci.org veröffentlicht.
Die Forscher konzentrierten sich auf Schwierigkeiten in der
Signalübertragung zwischen Zellen im Hippokampus. Diese Gehirnregion
spielt in den Bereichen Lernen und Gedächtnis eine entscheidende Rolle.
Die leitende Wissenschafterin Tallie Baram erklärte, dass der spätere
Verlust kognitiver Funktionen wahrscheinlich auf genetische und
umweltbedingt Faktoren zurückzuführen sei. "Derzeit ist es noch nicht
möglich, den genetischen Hintergrund eines Menschen zu verändern. Aus
diesem Grund erscheint es sinnvoll, die Einflüsse der Umgebung wie
kindlichen Stress entsprechend zu beeinflussen." Das Team verursachte
bei Ratten Stress in dem es das Materialangebot für den Nestbau bei
weiblichen Ratten und ihren neugeborenen Jungen einschränkte. Die jungen
Ratten schienen ihre frühen Stresserlebnisse zu überwinden. In der Mitte
ihres Lebens begannen sie jedoch Anzeichen von Gedächtnislücken
aufzuweisen. Diese Probleme verstärkten sich als diese Tiere älter
wurden deutlich rascher als bei Ratten, die in den ersten Wochen ihres
Lebens keine negativen Erfahrungen gemacht hatten. Die Analyse zeigte
bei gestressten Tieren mittleren Alters Fehlfunktionen in der
Kommunikation zwischen den Zellen des Hippokampus. Zusätzlich wies die
anfänglich noch normale elektrische Aktivität in den Zellen in der Folge
verstärkt Störungen auf.
Eine im vergangenen Jahr veröffentlichte UNESCO Studie
http://www.unesco.org
ging davon aus, dass mehr als 50 Prozent aller Kinder unter
stressreichen Bedingungen aufwachsen. Frühkindlicher Stress wurde laut
BBC bereits in der Vergangenheit mit einer kognitiven Beeinträchtigung
im späteren Leben in Zusammenhang gebracht. Bisher war es jedoch nicht
möglich, diesen Zusammenhang bei Studien mit Menschen zu überprüfen.
(Ende)
Quelle: pressetext Nachrichtenagentur
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