Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Wann alte Menschen kein Auto fahren sollten

 
fzm - Chronische Erkrankungen und die Einnahme von Medikamenten können bei älteren Menschen die Fahrtüchtigkeit herabsetzen. Doch den meisten Kranken und auch vielen Ärzten seien die Risiken nicht bewusst, beklagt ein führender Verkehrsmediziner in der Fachzeitschrift "DMW Deutsche Medizinische Wochenschrift" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart. 2006).

Schätzungsweise ein bis zwei Millionen Menschen in Deutschland setzen sich regelmäßig hinter's Steuer, obwohl sie dazu nicht mehr geeignet sind. Der Grund ist nicht in erster Linie das Alter, sondern die häufigen chronischen Erkrankungen, erklärt Professor Rainer Mattern, Rechtsmediziner an der Universität Heidelberg und Präsident der Deutschen Gesellschaft für Verkehrsmedizin. Bekannt ist, dass Menschen mit epileptischen Anfällen kein Auto fahren dürfen, es sei denn sie sind unter einer Behandlung seit mindestens einem Jahr anfallsfrei. Doch auch andere Erkrankungen können zu plötzlicher Bewusstlosigkeit führen. So sollten Menschen nach einem Herzinfarkt mindestens ein halbes Jahr ihr Fahrzeug stehen lassen. Denn das Risiko, dass Herzrhythmusstörungen ohne Vorwarnung zu einer Ohnmacht am Steuer führen, ist hoch. Diese Regel wird jedoch selten eingehalten. Nach Erfahrung von Professor Mattern kennen selbst viele Ärzte das Fahrverbot nicht. Eigentlich müssten sie ihre Patienten warnen und im Fall eines Unfalls könnten sie sogar straf- und zivilrechtlich belangt werden, warnt der Rechtsmediziner. Auch Menschen mit Bluthochdruck (Hypertonie) und Zuckerkrankheit (Diabetes) sind nach Auskunft von Professor Mattern unfallgefährdet. Hier sind es die Medikamente, die Konzentrationsstörungen oder auch einen Kollaps auslösen. Vor allem zu Beginn der Therapie oder bei Dosisänderungen sei die Gefahr erhöht.

Die nachlassende Reaktionsgeschwindigkeit im Alter spielt auch eine Rolle. Viele ältere Menschen wissen dies offenbar und fahren vorsichtiger und weniger Auto. Bezogen auf die Fahrkilometer steigt die Unfallhäufigkeit erst im Alter von über 75 Jahren. Wenn es dann aber zum Unfall kommt, sind die Senioren in drei Vierteln der Fälle der Verursacher. Eine gesetzliche Überprüfung der Fahrtüchtigkeit im Alter ist derzeit nicht vorgesehen. Der TÜV Süd bietet jedoch seit kurzem einen freiwilligen Test für Senioren an. Er ist anonym und bleibt ohne Folgen. Die Interessenten müssen ihn aber auch selbst zahlen.

J. Weiß:
Fahrtüchtigkeit bei chronischen Erkrankungen – Ärzte in der Pflicht
DMW - Deutsche Medizinische Wochenschrift 2006; 131 (40): S. 2200-2201