Das
erste, was mir hierzu einfällt: Die Scheibe hilft mir sehr.
So ein
einfaches Medium – und doch so wirksam
Die
Scheibe ähnelt vom Aufbau her einer Parkscheibe. Man kann seine momentane
Befindlichkeit mittels einer Drehscheibe mit Pfeil von sehr gut (?) bis
sehr schlecht (?) stufenlos einstellen.
So weit
die Theorie und nun die Praxis:
Zu Beginn
einer jeden Stunde fordert Hr. Dr. Mück seinen jeweiligen Patienten auf,
die momentane Befindlichkeit einzustellen. Je nach Befindlichkeit wird
darauf dann kurz oder bei Bedarf auch länger eingegangen. Aus meiner
bisherigen Erfahrung kann ich sagen, dass mir dieses Instrument den
Einstieg ins Gespräch erheblich erleichtert – gerade, wenn es mir
anfangs nicht so gut geht. Käme nur eine Standardfrage: „Wie geht es
Ihnen?“ würde ich hierauf evtl. nicht ehrlich und offen antworten – ggf.
käme auch nur ein „Es geht so.“ heraus. Die Scheibe hilft mir jedoch recht
unkompliziert mein tatsächliches momentanes Befinden zu bestimmen und zu
zeigen. Je nach Befindlichkeit reagiert Hr. Mück dann mit Freude,
Interesse oder Besorgnis und stellt weitere und gezieltere Fragen. So
kommen wir dann relativ einfach ins Gespräch.
Man hat
dann während der Stunde immer wieder die Möglichkeit selbstständig die
eigene Befindlichkeit nach oben oder unten anzupassen. Je nach
Sitzungsverlauf weist Dr. Mück aber auch noch mal von sich aus auf die
Scheibe hin und ermutigt einen, seine Befindlichkeit noch mal zu
überprüfen. Das ganze geschieht ohne jeglichen Druck und vor allem auch
ohne Bewertung. Also egal, ob man die Stimmung nun nach oben oder unten
verändert (bei mir jedoch meist im Sitzungsverlauf nach oben :-)
Bei jeder
Veränderung – so auch bei der Abschluss-Einstellung – fordert Dr. Mück
einen dann noch mal auf zu benennen, was genau nun zu dieser
Veränderung geführt hat. So reflektiert der Patient noch mal und lernt
etwas (meist wichtiges) über sich selbst und Dr. Mück sieht, welche
„Stellschrauben“ (seiner Methoden) bei seinem Patienten greifen.
Als
Beispiel möchte ich hier aufführen, dass ich in einer der letzten
Sitzungen ziemlich verzweifelt und hoffnungslos war und mich kaum von
meinen Sorgen gedanklich trennen konnten. Folglich stellte ich mein
Befinden zu anfangs ziemlich schlecht ein. Im Verlauf der Sitzung wurde
ich aber wieder was klarer im Kopf, aufnahmefähiger, konnte wieder
lächeln, war sehr interessiert und konnte mich auch gut auf das Gespräch
konzentrieren. Als ich dann später die Scheibe wieder positiver einstellte
und ich mir Gedanken zu meinen Beweggründen machte, wurde mir klar, dass
mir z.B. eine Achtsamkeitsübung (Konzentration), medizinische Erklärungen
zu meiner Problematik oder auch mal ein organisatorischer Einschub des
weiteren Therapie-Verlaufs geholfen hatten, mich etwas von meinen Sorgen
zu trennen.
Ich zog
für mich daraus die Erkenntnis, dass man sich tatsächlich selbst
(z.B. mittels Konzentration auf etwas anderes) aus schlechten Zuständen
„herausholen“ kann. Natürlich hatte ich so etwas vorher auch schon gehört
und gelesen, aber es ist doch etwas anderes, wenn man in einem schwierigen
Moment die Erfahrung selbst macht.
Natürlich
hilft mir auch das Einfühlungsvermögen des Therapeuten :-) Dennoch habe
ich die Erfahrung gemacht und erinnere mich auch gerne daran zurück. Es
ist einfach hilfreich zu wissen, dass es wirklich klappen kann.
Die
Befindlichkeitswerte und -veränderungen werden zusätzlich noch in der
Mitschrift von Dr. Mück (während der Sitzung) festgehalten. So hat man die
Möglichkeit sich die Veränderung (und deren Auslöser) auch später noch mal
vor Augen zu halten.
Für mich
also eine wunderbare Erfindung und Hilfe, die ich nicht mehr missen
möchte. |