Passivrauchen wird im
Allgemeinen für ein erhöhtes Krebsrisiko angeschuldigt. Aus einem Beitrag
in der Zeitschrift "Aktuelle Neurologie" (Georg Thieme Verlag, Stuttgart)
geht hervor, dass Passivrauchen darüber hinaus auch einen nicht
unerheblichen Risikofaktor für Schlaganfall darstellt. Untersucht wurden
über 60.000 nichtrauchende Frauen. 50 Prozent der Ehemänner waren zum
Zeitpunkt der Befragung Raucher. Das Risiko für die Ehefrauen erhöhte sich
mit der Anzahl der vom Ehemann konsumierten Zigaretten. Aber es gibt noch
weitere Ansatzpunkte für nichtmedikamentöse Maßnahmen zur Prävention des
Schlaganfalls, deren Bedeutung dadurch evident wird, dass zurzeit in
Deutschland 1 bis 1,5 Millionen Menschen mit Behinderungen aufgrund eines
Schlaganfalls leben. Vor allem Übergewicht ist eine häufige Ursache, wobei
weitere Risikofaktoren, wie Diabetes Typ II und Bluthochdruck ebenfalls
zum Teil durch Übergewicht mit verursacht werden. Besonders gefährdet sind
Personen mit einem hohen Anteil an Bauchfett. Der Taillenumfang oder das
Verhältnis von Taillen- zu Hüftumfang korreliert daher besser mit einem
erhöhten Risiko für Schlaganfall als der von den Ärzten üblicherweise
gemessene "body mass index" (BMI). Positiven Einfluss auf die Reduktion
kardiovaskulärer Ereignisse hat eine ausgewogene Ernährung mittels
mediterraner Diät mit regelmäßigem Fischkonsum. Schließlich spielt auch
die körperliche Aktivität eine Rolle.
Nichtmedikamentöse
Prophylaxe des Schlaganfalls.
Aktuellen Neurologie 2006; 33; Nr. 7;
S. 403-411.
Prof. Dr. Dirk Sander, TU
München.
E-Mail: dirk.sander@neuro.med.tu-muenchen.de
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