Toronto/Grand Forks (pte/05.01.2007/06:00) - Der
Zusammenhang zwischen starkem Trinken und Depressionen ist bei Frauen stärker
als bei Männern. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des Centre for Addiction
and Mental Health
http://www.camh.net und der University of North Dakota
http://www.und.nodak.edu
gekommen. Amerikanische und Kanadische Wissenschafter befragten 6.009 Männer
und 8.054 Frauen zu ihrem Alkoholkonsum und Depressionen. Es zeigte sich, dass
Frauen, die exzessiv tranken eher an klinischen Depressionen litten. Ein
mäßiger Alkoholkonsum erhöhte das Risiko weder bei Frauen noch Männern,
schreiben die Forscher in Alcoholism: Clinical and Experimental Research.
http://www.blackwellpublishing.com/journal.asp?ref=0145-6008
Die Studie bewertete den Alkoholkonsum in der vergangenen Woche und im
vergangenen Jahr. Berücksichtigt wurde die Häufigkeit, wie viel bei jeder
Gelegenheit getrunken wurde, wann am meisten, die Gesamtmenge und ob es Phasen
exzessiven Trinkens gab. Depressionen wurden dahingehend definiert, ob eine
Person den Kriterien für das Krankheitsbild einer klinischen Depression
entsprach oder sich kürzlich deprimiert gefühlt hatte. Unterschiede zwischen
den beiden Geschlechtern zeigten sich laut BBC nur bei Teilnehmern mit
klinischen Depressionen. Die Wissenschafter gehen davon aus, dass Frauen, die
unter starken Depressionen leiden, trinken, um einen Ausweg aus ihren
Problemen zu finden.
Sharon Wilsnack von der University of North Dakota School of Medicine and
Health Sciences erläuterte, dass das Muster der Zusammenhänge bei Frauen
konsistenter sei, die gegen ihre Depressionen antrinken als bei chronisch
trinkenden Frauen, die in der Folge an Depressionen leiden. "Der Teufelskreis
kann damit beginnen, dass Frauen als Reaktion auf ihre Depressionen anfangen
zu trinken." Klinische Depressionen könnten manche Frauen dazu verleiten große
Mengen von Alkohol zu trinken in der Hoffnung, dass sich ihre depressiven
Stimmungen so dämpfen lassen. Es sei jedoch laut Wilsnack noch näher zu
erforschen, ob das Trinken Depressionen verursache oder Depressionen das
Trinken. Es sei auch denkbar, dass dieser Zusammenhang durch einen weiteren
bisher unbekannten Faktor beeinflusst werde.
(Ende)
Quelle: Pressetext.Deutschland |