Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Migräne-Tipps


Die folgenden Informationen wollen Ihnen den Umgang mit Migräne erleichtern. Sie ergänzen die Beratung durch Ärzte und Apotheker, ersetzen diese jedoch nicht!

Diagnose sichern

„Ich habe Migräne“ sagen viele Menschen, ohne dass sie diese Diagnose jemals überprüft haben. Die Frage, ob es sich um eine „echte“ Migräne oder eine andere Form von Kopfschmerzen handelt, ist jedoch sehr bedeutsam. Denn die echte Migräne spricht nicht immer zufrieden stellend auf herkömmliche Kopfschmerzmittel an, sondern bedarf oft spezieller Medikamente. Überprüfen Sie daher gemeinsam mit Ihrem Hausarzt oder Neurologen, ob Sie wirklich unter einer „echten“ Migräne leiden. Adressen von Kopfschmerzspezialisten finden Sie u. a. im Internet (www.dmkg.de).

Sich über Migräne informieren

Migräne ist oft ein chronisches Leiden. Zögern Sie daher nicht, sich eingehend zu informieren. Nützliche und leicht zugängliche Informationsquellen bieten das Internet (z. B. unter www.deutsche-migraeneliga.de, www.stiftung-kopfschmerz.de) und Arzneimittelunternehmen, die sich auf die Migränebehandlung spezialisiert haben. Zu den letztgenannten gehört die Pfizer GmbH, Karlsruhe, die einen speziellen Patienten-Ratgeber entwickelt hat („Migräne – so packen Sie es an!“). Er steht auch im Internet unter www.migraene-online.de zur Verfügung. Außerdem gibt es im Buchhandel einschlägige Ratgeber (z.B. Hartmut Göbel: Kursbuch Migräne. Südwest-Verlag 2003, Euro 16,95; Hartmut Göbel: Erfolgreich gegen Kopfschmerzen und Migräne. Springer Verlag 2004. Euro 19,95).

Migränekalender führen

Führen Sie ein Migränetagebuch. Eine möglichst genaue Dokumentation der Schmerzattacken, ihrer Umstände und des Behandlungsverlaufs erleichtert es Ihrem Arzt wesentlich, die für Sie optimale medikamentöse Behandlung auszuwählen. Außerdem wird es Ihnen selbst leichter fallen, Vorbeugungsmöglichkeiten zu erkennen und auszuschöpfen. Migränetagebücher werden ebenfalls kostenlos von pharmazeutischen Firmen zur Verfügung gestellt (z.B. Kopfschmerzpass der KATJA-FLINT-INITIATIVE).

Frühzeitig behandeln

Wer bereits Erfahrungen mit Migräne hat, spürt meist schon früh, dass sich eine Attacke anbahnt. Warten Sie in solchen Fällen nicht ab, „ob es noch einmal gut gehen wird“. Stimmen Sie mit Ihrem Arzt ab, wie Sie durch rechtzeitiges Handeln „das Schlimmste vermeiden können“. Wenden Sie das empfohlene Medikament frühzeitig und in ausreichend hoher Dosierung an.

Mittel gegen Übelkeit und Erbrechen zuerst einnehmen

Kündigen sich auch Übelkeit und Erbrechen an, sollten Sie - noch vor dem Schmerzmittel – ein Medikament gegen diese Beschwerden einnehmen. Präparate mit den Wirkstoffen Metoclopramid und Domperidon sind hierfür besonders geeignet. Ihr Körper kann das Kopfschmerzmittel so besser aufnehmen.

Bei mittelschweren und schweren Attacken Triptane verwenden

Triptane sind eigens zur Migränebehandlung entwickelte Medikamente. Sie sind völlig neue, kraftvolle und erfreulich verträgliche Migränemittel. Da sie rezeptpflichtig sind, ist eine ärztliche Verordnung erforderlich. Rechtzeitig eingenommen bessern sie nicht nur den Kopfschmerz, sondern auch typische Begleiterscheinungen von Migräneattacken. Für Triptane gilt ebenfalls die Empfehlung, sie möglichst früh einzunehmen. Anders als rezeptfreie Kopfschmerzmittel wirken sie auch dann noch sehr gut, wenn man sie zu einem späteren Zeitpunkt der Migräneattacke anwendet.

Verantwortungsvoll mit Kopfschmerzpräparaten umgehen

Auch rezeptfreie Arzneimittel haben Nebenwirkungen! Manche von ihnen können bei Dauergebrauch selbst Kopfschmerzen auslösen. Nehmen Sie daher niemals langfristig Kopfschmerzmittel ein, ohne sich vorher mit Ihrem Arzt abzustimmen. Mitunter kann es sinnvoll sein, Migräneattacken medikamentös vorzubeugen. Meist handelt es sich um Substanzen, die selbst keine typischen Kopfschmerzmittel sind (wie etwa Betablocker oder Amitriptylin). Es ist wichtig, diese Arzneimittel konsequent einzunehmen.

 

Nichtmedikamentöse Hilfen nutzen

Probieren Sie aus, inwieweit es Ihnen hilft, sich bei einer Migräneattacke in einen abgedunkelten ruhigen Raum zurückzuziehen, dort zu ruhen oder zu schlafen. Auch ein kühlender Wickel, ein Eisbeutel auf der Stirn, eine kühle Massage von Gesicht oder Kopfhaut sowie eine Akupressur der Schläfenkönnen den Schmerz lindern.

Durch Alltagshygiene vorbeugen

Migräneattacken stellen sich oft unter Anspannung oder bei plötzlichem Wechsel gewohnter Alltagsrhythmen ein. Halten Sie deshalb möglichst immer Ihren Schlaf-Wach-Rhythmus sowie ihre Essenszeiten ein. Essen Sie möglichst regelmäßig und vermeiden Sie ein Zuviel an Fett, Süßigkeiten (insbesondere Schokolade), Zitrusfrüchten, Kaffee, Alkohol (Rotwein, Sekt)  und Nikotin. Bauen Sie in Ihren Alltag genügend Erholungspausen ein, denn Stress begünstigt Migräneattacken. Vermeiden Sie Überforderungen, setzen Sie sich nicht selbst unter Druck und lernen Sie, „nein“ zu sagen. Migränepatienten wird oft nachgesagt, dass sie Perfektionisten seien! Hüten Sie sich vor zu starker Licht- und Sonneneinwirkung sowie übermäßigem Lärm. Gestalten Sie Alltag und Freizeit möglichst so, dass Ihnen unnötige Aufregung erspart bleibt. Verzichten Sie gegebenenfalls auf Krimis, Streitgespräche und andere „Nervenkitzel“.

Auslöser vermeiden

Ermitteln Sie mit Hilfe des Migränetagebuchs, wann und unter welchen Umständen Ihre Migränebeschwerden auftreten (z. B. besonders oft am Wochenende, unter Stress, als Folge von Alkoholgenuss, Verzehr bestimmter Nahrungsmittel, bei Wetterumschwung, vor der Menstruation, Reisen/Zeitumstellung, Saunabesuche usw.). Ziehen Sie daraus Lehren und ändern Sie Ihr Verhalten, soweit dies möglich und sinnvoll ist. Beispiel: Behalten Sie Ihren alltäglichen Rhythmus lieber auch am Wochenende bei – auch wenn es noch so schwer fällt.

Sich entspannen lernen

Viele Migräne-Betroffene profitieren davon, wenn Sie sich bei Bedarf gezielt entspannen können. Eine solche Fähigkeit lässt sich erlernen (z. B. in Kursen der Volkshochschule oder Ihrer Krankenkasse bzw. mit Hilfe entsprechender CDs oder Audiokassetten). Bewährte Methoden sind: die progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Autogenes Biofeedback und Stressbewältigungstraining. Auch Yoga, Musik, Autogenes Training, ein Urlaub, ein angenehmer Abend mit guten Freunden und angenehme Hobbys können entspannen.

Sport treiben

Zahlreiche Untersuchungen weisen darauf hin, dass vor allem Ausdauersport Häufigkeit und Ausmaß von Migränebeschwerden lindern kann. Findern Sie heraus, welche Sportarten Ihnen besonders liegen (Walken, Joggen, Radfahren, Schwimmen, Radfahren). Trainieren Sie möglichst oft, regelmäßig und ausreichend lange (z. B. dreimal pro Woche 30 bis 45 Minuten). Während einer Migräneattacke kann Sport allerdings die Beschwerden verstärken!

Sich Gleichbetroffenen anschließen

Mit ihrem Problem sind Sie nicht allein. Suchen Sie den Austausch mit Gleichbetroffenen in einer Selbsthilfegruppe. Das gemeinsame Gespräch entlastet, fördert solidarisches Verhalten und liefert oft wertvolle Anregungen. Adressen von Selbsthilfegruppen finden Sie zum Beispiel im Internet (www.deutsche-migraeneliga.de).

Vorurteilen gelassen begegnen

Wer noch nie Migräne hatte, kann nicht nachvollziehen, wie stark dieses Leiden beeinträchtigt. Immer wieder kommt es deshalb vor, dass Gesunde Vorurteile über Migräne-Kranke hegen („Ausredekrankheit“, „Hysteriker“ usw.). Am besten nehmen Sie solche Äußerungen gelassen hin, da „Verteidigen“ die Vorurteile eher noch schürt.