Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Erfahrungen einer  35-jährigen Patientin 
mit "Anti-Schamtraining"


Vorbemerkung:
Obwohl ich am Anfang mit dem Schamtraining  Schwierigkeiten hatte und es mir echt schwer gefallen ist, die einfachsten Aufgaben zu bewältigen, habe ich sehr schnell Erfolge erzielt. Ich denke man kann noch viel mehr erreichen. 

Mir wurde erstens immer mehr bewusst, wie sehr man sich durch die ewigen „Gedanken“ "Was andere von einem denken") selbst im Weg steht. Das heißt, dass man kaum eine Situation REAL erleben kann. Man erlebt diese dann meist auch nie so wie andere Leute, da man sich die Dinge durch die Gedanken völlig  VERZERRT. So verliert verliert man das Ziel aus den Augen und ist viel zu hilflos, um überhaupt zu reagieren.

Beispiel: Früher wollte ich nie gewinnen (insbesondere im Sport). Ich hatte, geehrt zu werden. Vor kurzem habe ich beim Sport gewonnen und ich war sehr stolz. Ich habe mich darüber gefreut, nach vorne gehen und den Preis entgegennehmen zu können. Das Gefühl, sich „einfach“ !nur! zu freuen, ist einfach umwerfend. Bei der Siegerehrung war keine zweite „Stimme“ und kein störender Gedanken mehr  dabei. Ich konnte mich einfach nur auf die Situation einlassen.

Anfang: Am Donnerstag habe ich noch ganz verdrängt, dass ich überhaupt ein Schamtraining zu bewältigen habe. Am Freitag bin ich dann mit den Zug gefahren. Vor lauter Gedanken ("Hier könntest du mit allen Passagieren üben") konnte ich überhaupt kein Training bewältigen. Ich traute mich nicht einmal, im Zug in den Speisewagen zu gehen. Ich war noch völlig „gehemmt“ irgendwas zu machen. Das war frustrierend.

Anschließend habe ich mir noch einmal die Informationen zum Anti-Schamtraining durchgelesen. Daraufhin bin ich etwas systematischer vorgegangen:

Am Samstag habe ich geplant, beim Einkaufen jemanden auf der Straße nach einem Euro zu fragen. Nachdem ich durch die ganze Stadt gelaufen bin und jeden hätte Fragen  können, fehlte mir jedoch weiterhin der Mut. Ich nahm mir aber vor, nicht eher in mein Auto zu steigen, bevor ich jemanden gefragt haben würde. Endlich nach einer halben Stunde und vielen Gedanken (wie „Das schaffst du nie“, "Ist das peinlich!" und "Das ist doch eigentlich total einfach") habe ich ein Pärchen gefragt. ER zuckte sofort seine Geldbörse, während SIE sagte "Haben wir nicht". Ich lächelte total verlegen und sagte "Es war nur ein Scherz" .. und ging weg  (Schwierigkeitsstufe 3)

Am Sonntag habe ich mir schon abends vorgenommen, unter dem betreffenden Straßenschild stehend jemanden nach dem Straßennamen zu fragen. Als ich von meinen Eltern zurückkam und ohnehin nicht mehr vorhatte, noch lange draußen rum zu laufen, habe ich direkt jemanden vor unserer Haustür angesprochen – ganz schnell den ersten,  der vorbei kam. Eine Frau mit Kind kam mir auf einem Fahrrad entgegen und sie sagte sofort "Sie stehen doch genau auf dieser Straße". Ich lächelte diesmal nur nett: "Aufgabe erledigt!" Als sie mich dann noch hilfsbereit nach der Nummer fragte, musste ich mir noch schnell eine überlegen. Glück gehabt. (Schwierigkeitsstufe 2)

Am Montag lies ich mich von meinem Mann nackt fotografieren. Dies war zwar ganz einfach, aber es endete im Streit, weil er profimäßig Bilder machen wollte und er das Prinzip nicht verstand: Es sollte doch nicht um die Bilder gehen, sondern um das „Überwinden“, sich fotografieren zu lassen (Schwierigkeitsstufe 1)

Am Dienstag nahm ich mir vor, die Aufgabe sofort zu bewältigen. So beschloss ich,  aus dem Auto heraus fünf Personen zu grüßen und ihnen nett zuzuwinken. Bei den ersten Malen, war es noch ein bissel schwierig. Dann machte es richtig Spaß. Sollten doch die anderen überlegen, was ich wohl wollte.

Erste positive Ergebnisse: Seither besuche meine Eltern häufiger (mir geht’s gut mit Ihnen). Durch das Anti-Schamtraining habe ich gelernt, mehr meine Meinung zu sagen und sofort den anderen mitzuteilen, was mir auf den Herzen liegt. Außerdem erledige ich viele Dinge sofort und schneller.