Menschen mit einem schlechten
Selbstwertgefühl, von denen viele unter Angst und Depression leiden,
neigen dazu, andere abzuwerten. Oft haben sie diese Eigenschaft von
wichtigen Bezugspersonen übernommen. Man vermutet, dass durch die
Abwertung anderer gleichzeitig die eigene Person aufgewertet werden
soll. Dieser Mechanismus hilft selten, belastet aber durchweg das
Zusammenleben. Leider sind sich die meisten "Abwerter" ihrer Neigung
nicht bewusst. Ihnen verhilft das "Abwertungsschwein" zu einer besseren
Kontrolle über ihr Verhalten. Dabei geht es darum, jedes Mal zwei Euro
in das "Abwertungsschwein" zu stecken, wenn man sich bei einer Abwertung
ertappt. Es ist wichtig, die Umwelt zur Mitarbeit zu gewinnen. Auch wenn
andere einen dabei erwischen, wie man wieder einmal abwertet, werden die
zwei Euro fällig. Wie man - das meist gut gefüllte! - Sparschwein
am Schluss benutzt (z.B. Spende für einen guten Zweck, Feier mit der
Familie), ist jedem Abwertungsschwein-Besitzer überlassen. Die
beschriebene Technik hat bereits vielen meiner Patienten geholfen. Ihre
Neigung, andere, sich selbst und das Leben abzuwerten, hat sich meist
deutlich in Richtung auf ein günstigeres Verhalten verändert. |