Mein Hinweis sollte betonen, dass sog. kognitive Techniken
("Arbeiten an der Art und Weise unseres Denkens") sich aus
wissenschaftlicher Sicht besonders überzeugend dazu beitragen konnten,
Ängste und Depressionen zu verringern. Auf keinen Fall sollten damit
andere Methoden abgewertet werden (wie Medikamente, Sporttherapie oder
mehr emotionsbezogene Vorgehensweisen). Tatsache ist, dass man kognitive
Techniken in unserer Kultur sehr gut vermitteln und anwenden kann. Sie
gehören zu den Methoden, die den Anwender erleben lassen, dass er das
Problem selbst unter Kontrolle bringen kann. Allerdings teile ich auch
allen meinen Patienten mit, dass die "Machtverhältnisse" zwischen den
Gedanken und den mit Gefühlen befassten Teilen unseres Gehirns eindeutig
zugunsten der Gefühle verschoben sind. Dennoch ist dies kein Grund zur
Resignation. Denn die Verstandesanteile des Gehirns haben so großartige
Leistungen erbracht, wie einen bemannten Flug zum Mond. Ansätze für
kognitive Therapie bieten depressive und ängstliche Patienten, indem sie
zu Verallgemeinerungen, einseitiger Themenwahl und Schwarz-Weiß-Denken
neigen. |