Bitte
beschreiben Sie Ihre Therapieziele möglichst genau. So stellen Sie
sicher, dass wir Ihre Ziele anstreben (und nicht etwa meine!). Ohne
Zielvorstellungen werden Sie sich unnötig abmühen, ähnlich wie ein
Goldsucher kaum Gold finden wird, wenn er nicht einmal weiß, wie Gold
aussieht oder sich anfühlt. Folgende Hinweise wollen es Ihnen
erleichtern, hilfreiche Ziele zu entwickeln:
1.
Formulieren Sie Ihre Ziele so konkret wie möglich.
(Beispiel: Ich möchte wieder morgens um 8 Uhr mit der Straßenbahn zur
Arbeit fahren). Begriffe wie "glücklicher",
"zufriedener", "ruhiger" sind sehr allgemein und
verhelfen mir nicht zu einer klaren Vorstellung davon, was Sie genau möchten.
2.
Geben Sie für jedes Ziel mindestens ein anschauliches Beispiel,
das auch für einen unabhängigen Beobachter zeigt, dass Sie damit Ihr
Ziel erreicht haben. Vernünftige Ziele sind solche, bei denen Sie Ihr
Verhalten nachvollziehbar verändern. Folgende Formulierung verknüpft ein
Ziel mit einem Beispiel: "Ich möchte......, so dass ich dann dies
oder jenes tun kann, was mir heute noch nicht möglich ist." Derart
beschriebene Ziele sind in der Regel realistisch.
3.
Formulieren
Sie Ihre Ziele positiv (Was soll Neues hinzukommen? Was will ich statt
dessen tun?). Beschreiben Sie nicht, was sie nicht (mehr) wollen. Denn
niemand kann erkennen, ob und wann ein Zustand erreicht ist, in dem etwas
nicht mehr eintritt. Ob etwas in Ihrem Leben nicht mehr passiert, steht
erst im Augenblick Ihres Todes fest. Und solange will ich als Ihr
Therapeut nicht warten. Wenn Sie keine Alternative oder „Ersatz“ für
das Verhalten haben (auf das Sie künftig verzichten wollen), entsteht ein
Loch und droht der Rückfall (Vorschlag: „Statt ich will nicht mehr
Rauchen“ hilfreicher: „Die Zeit des Rauchens will ich mit Lesen oder
Sport gestalten.“)
Zum
Nachdenken: Werden Sie mit der Fahrtrichtung des Taxifahrers
zufrieden sein, wenn Sie ihm nur sagen „Bringen Sie mich weg von
hier“ und er Sie dann irgend wo im Ausland absetzt? Oder stellen
Sie sich das begeisterte Gesicht eines Kleidungsverkäufers vor,
bei dem Ihr Wunsch lautet „Zeigen Sie mir etwas Nicht-Blaues“.
Da dies die einzige Information ist, die der Ärmste erhält,
werden seine Gedanken vor allem um das kreisen, was Sie ausdrücklich
ablehnen (die Farbe blau).
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4.
4. Gegen „Wegmachen“ und „Loswerden“ spricht auch, dass meine
Therapieangebote Sie "reicher" machen und nicht Ihnen etwas
wegnehmen wollen. Am besten sind Ziele, die den Anfang und nicht das Ende
einer Entwicklung beschreiben.
5.
Verzichten Sie bei der Formulierung Ihrer Ziele auf Vergleiche
(z.B. ich will mutiger werden als...). Sie machen sich und Ihr Wohl dann
weniger von anderen abhängig. Wählen Sie aus dem gleichen Grund Ziele,
die Sie beeinflussen können, und nicht solche, die vom Verhalten anderer
abhängen.
6.
Entscheiden
Sie sich lieber für mehrere kleine Ziele als für ein einziges riesiges.
Abschließender
Hinweis: Selbstverständlich können Sie Ihre Ziele immer wieder neu überdenken
und verändern!
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