Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Aussprachen mit begrenzter Redezeit


(Übung zum besseren gegenseitigen Verständnis)

Halten Sie sich im kommenden Monat an mindestens drei verschiedenen Tagen pro Woche jeweils eine halbe Stunde füreinander frei. Diese Sitzungen müssen sehr ernst genommen werden und besitzen absolute Priorität vor allem anderen. Optimal wäre es, wenn folgende fünf Bedingungen erfüllt wären: Sie brauchen einen ruhigen Raum, in dem Sie nicht gestört werden, eine Eieruhr, Papier, Bleistift und eine Münze.

Mit der Münze wird ermittelt, wer zuerst sprechen darf. Der Zeitnehmer wird auf fünf Minuten gestellt. In diesen fünf Minuten kann der Sprecher sagen, was er mag. Der Zuhörer darf nicht unterbrechen. Er (oder sie) darf sich für eventuelle Nachfragen oder Entgegnungen Notizen machen, aber kein Wort sprechen, bis die fünf Minuten um sind) es sei denn, der Partner braucht nicht die volle Zeit und das sagt: „Das war´s erst mal.“

Wenn die Zeit abgelaufen ist, muss der Sprecher sofort aufhören, egal, was er gerade sagen will. Und dann wiederholt der Zuhörer mit seinen Worten, was ihm eben mitgeteilt wurde. Wenn der Sprecher mit dem Feedback des Partners nicht zufrieden ist, sagt er/sie: „Du hast mich nicht richtig verstanden“, und erklärt, an welcher Stelle der Partner ihn missverstanden hat. Der Zuhörer wiederholt das Gesagte so oft, bis der Sprecher mit der Wiedergabe seiner Mitteilungen einverstanden ist. Wenn er/sie sich schließlich richtig verstanden fühlt, sagt er/sie: „Das ist jetzt richtig“ oder „Danke, jetzt hast Du mir gut zugehört“. Nun stellen Sie die Eieruhr wieder auf fünf Minuten, und ab sofort spricht derjenige, der bisher zugehört hat; ansonsten gelten dieselben Regeln wie zuvor.

In einer halbstündigen Sitzung hat jeder etwa zweimal die Möglichkeit, fünf Minuten lang zu sprechen. Wenn die Wiedergaben knapp und präzise sind, kann ein Paar einige Minuten anhängen und für jeden drei Durchgänge machen. Es ist wichtig, dass Sie sich am Ende der Sitzung umarmen und jede weitere Diskussion über die angesprochenen Punkte bis zur nächsten Sitzung verschieben.

Manche Paare wollen die Sitzung auch auf eine Stunde ausdehnen. Aber selbst jenen, die gerne Marathon-Diskussionen ausführen, empfehle ich, eine Stunde nicht zu überschreiten. Die zeitliche Begrenzung hat nämlich den Zweck, jene endlosen ermüdenden Debatten zu vermeiden, in die viele Paare immer wieder unversehens geraten. Außerdem habe ich festgestellt, dass viele Leute, die sich einige Wochen lang an diese Regel gehalten haben, bald weniger Zeit brauchen, um sich mitzuteilen und verstanden zu werden. Nach einer Weile hat vielleicht nur noch einer der Partner einmal das Bedürfnis zu sprechen und verstanden zu werden, und dann reicht unter Umständen schon eine „Drei-Minuten-Rede“ mit einem 30-Sekunden-Feedback aus, um die Kommunikation wieder störungsfrei fließen zu lassen.

„Fortgeschrittene“ Paare sollten bei weiteren Gesprächen vor allem darauf achten, möglichst nur immer von sich selbst zu sprechen (also das Wort „Du“ möglichst zu vermeiden). Der Gesprächspartner fühlt sich dann nicht angegriffen und kann besonders gut zuhören. Besonders hilfreich und spannend ist es mitteilen, was das Gehörte beim jeweiligen Zuhörer auslöst.