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Spiegeltherapie hilft
Essgestörten
Die bewusste
äußerliche Betrachtung reduziert innere Selbstzweifel und Konflikte
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Bochum (pte/13.06.2005/14:20)
- Die Konfrontation mit dem eigenen Körper ist für Patienten, die unter
Essstörungen leiden, der erste Schritt, um sich wieder mit sich selbst
anzufreunden. Jüngste Forschungsergebnisse der Ruhr-Universität
http://www.ruhr-uni-bochum.de/
belegen, dass sich durch eine spezielle Therapie, bei der die Patienten
gezielt angewiesen wurden sich selbst im Spiegel zu betrachten, die
negativen Emotionen und Gedanken gegenüber dem eigenen Körper messbar
verringerten. |
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"Es
verbessert sich nicht nur die Einstellung zum eigenen Körper, sondern
auch das gestörte Essverhalten wird reduziert und das allgemeine
Selbstwertgefühl gesteigert", erklärte Studienleiterin Silja Vocks.
Menschen mit Essstörungen stehen mit ihrem Körper auf Kriegsfuß. Sie
überschätzen ihre Körpermaße, empfinden sich selbst gegenüber negative
Gefühle wie Angst oder Ekel, plagen sich mit negativen Gedanken und
Verhaltensweisen: So messen und wiegen sie sich ständig und verstecken
ihren Körper vor anderen. Um diesem Problem auf den Grund zu gehen,
konfrontierte Vocks 21 Essgestörte und 30 gesunde Frauen vor und nach
einer Psychotherapie 40 Minuten lang vor dem Spiegel mit ihrem Körper.
Währenddessen wurden alle zehn Minuten physiologische Parameter wie
Herzfrequenz, Hautleitfähigkeit und der Spiegel des Stresshormons
Kortisol gemessen. Außerdem wurden die Studienteilnehmerinnen nach ihren
Emotionen und Gedanken befragt.
Die Ergebnisse der Studie sind viel versprechend: Während die
physiologischen Parameter bei beiden Gruppen gleich waren und blieben,
hatten essgestörte Frauen erwartungsgemäß wesentlich stärker ausgeprägte
negative Gefühle und Gedanken gegenüber ihrem Körper als Gesunde. Diese
Reaktionen ließen aber nach, je länger sich die Probandinnen im Spiegel
betrachteten. Bei einer wiederholten Messung nach Beendigung einer
umfassenderen Therapie verstärkte sich der Effekt noch weiter. "Dieses
Ergebnis zeigt, dass die Konfrontation mit dem eigenen Körper als
Unterstützung einer Therapie gegen Essstörungen Sinn macht", erklärte
Vocks.
Um den Zusammenhang zwischen dem Selbstbildnis der Betroffenen und deren
Essstörungen weiter zu untersuchen, ermittelt die Psychologin jetzt in
einer weiteren Studie, welche Hirn-Bereiche bei Gesunden und
Essgestörten bei der Betrachtung des eigenen Körpers aktiv sind und wie
diese durch eine gezielte Therapie günstig beeinflusst werden können.
Sie nutzt dazu die funktionelle Kernspintomographie. (Ende)
Quelle: pressetext nachrichtenagentur GmbH |
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