Wie kommt es, dass es mir innerhalb so
kurzer Zeit gelungen ist, mich selbst zu regulieren? Nach langem und
reiflichem Überlegen, vor allem während meiner Joggingzeit (der Artikel,
dass Joggen den Alterungsprozess verlangsamt, war schön zu lesen), bin
ich zu dem Ergebnis gekommen, dass es wohl mehrere Faktoren sind: Zum
Einen habe ich mir, sobald negative Gedanken aufkamen, sofort selbst
verboten, diese weiterzuspinnen und stattdessen direkt positive Gedanken
entgegengesetzt, so wie wir das ja in einer der Sitzungen zu den
alternativen Gedanken besprochen haben. Dies hat erstaunlich gut
funktioniert. Dann war sicherlich der Umstand förderlich, dass ich durch
eingehende berufliche Aufträge wieder gut gestimmt war, dass ich in
meiner Branche doch noch gebraucht werde und ich alleine dadurch schon
gut abgelenkt war. Im Verhältnis zu meinem Sohn habe ich ein wenig meine
Spielfreude wiederentdeckt, die als Nebeneffekt eine schöne Ablenkung
darstellt. Es ist schön zu sehen, wie sich mein Sohn freut, wenn ich mal
von mir aus frage, ob er Lust auf eine Runde Mensch ärgere Dich nicht
oder Memory hat, erst recht, wenn er dabei gegen mich haushoch gewinnt.
Das kannte er von mir bis dato nicht, dass ich freiwillig gerne und
ausdauernd mit ihm spiele. Mein Mann hat diese Spielfreude ebenfalls
wohlwollend zur Kenntnis genommen und steigt meist nachträglich noch mit
ein. Zum Anderen habe ich mir vorgenommen, die bauliche Situation
unserer Wohnung selbst in die Hand zu nehmen und mittlerweile über 20
Anfragen an Firmen geschrieben, die die notwendigen Lösungen anbieten.
Die Angebote trudeln hier nach und nach ein und wir werden sie gemeinsam
auswerten.
Weitere wichtige Elemente, die zur
Besserung beigetragen haben: Wir hatten ein sehr schönes Wochenende, ich
habe einen Babysitter organisiert, damit mein Mann und ich nach langer
Zeit mal wieder gemeinsam einen Abend verbringen können. Wir sind schön
essen gegangen und haben ein tolles Gespräch geführt. Mir ist nach
einigem Beobachten klar geworden, wie sehr mein Mann auch von meiner
Stimmung abhängig ist. Ich war das ganze Wochenende gut drauf und er
dadurch auch. Wir sind nach sehr langer Zeit mal wieder gemeinsam joggen
gewesen und haben es beide sehr genossen.
Vor allem
kann ich inzwischen mein Gedankenkarussel durchbrechen und beschäftige
mich sogar mit künftigen Dingen, anstatt den ollen hinterher zu hängen.
Dazu zählt auf alle Fälle mein Vorhaben, ab Mitte März mit einer neuen
Sportart zu beginnen.
"Metagespräche" werde ich versuchen in
einem der nächsten kritischen Gespräche mit meinem Mann direkt
anzuwenden. Bin mal gespannt, ob das so klappt, wie wir uns das
vorgenommen haben.