49-jährige Patientin mit
"Arbeitsstörung"
(E-Mail-gestützte Therapie)
Eine gescheiterte Ehe und meine inzwischen
erwachsen gewordenen Kinder, die ihre eigenen Wege gingen, ermöglichten
es mir vor zweieinhalb Jahren, mich von der Familienarbeit ab- und
wieder mehr den eigenen Interessen zuzuwenden. So beschloss ich, mein
vor Jahren aufgrund von Schwangerschaft abgebrochenes Studium wieder
aufzunehmen, um danach in dem Beruf arbeiten zu können, der mir vor
meiner Ehe vorgeschwebt hatte und mich immer noch reizte. Da mir „nur“
noch die (damals angefangene, aber abgebrochene) Magisterarbeit und die
Abschlussklausuren und -prüfungen fehlten, glaubte ich, mein Vorhaben
relativ schnell umsetzen zu können. Womit ich nicht gerechnet hatte war,
dass ich nach jahrelanger „Abstinenz“ verlernt hatte, konzentriert
geistig zu arbeiten. Obwohl ich hochmotiviert war und an der Universität
auch einen Betreuer gefunden hatte, kam ich mit der Magisterarbeit
einfach nicht weiter. Ich las Unmengen von Büchern und
Fachzeitschriften, konnte aber mein neu erworbenes Wissen nicht
strukturieren oder zu Papier bringen. Ich fühlte mich überfordert und
flüchtete mich in sinnlose Zerstreuungen.
So suchte ich eines
Tages völlig entmutigt und von Selbstzweifeln geplagt Dr. Mück auf. In
unseren Gesprächen gewann ich wieder Selbstvertrauen. Ich begriff, dass
es keinen Sinn machte, mich mit den 20 Jahre jüngeren Mitstudenten zu
vergleichen, die in meinen Augen immer besser abschnitten als ich.
Außerdem wurde mir anhand von Dr. Mücks zahlreichen Fragebögen und
Hausaufgaben klar, dass ich selbst auch eine Menge Fähigkeiten und
Kenntnisse habe. Wieso sollte ich also nicht meinen Jugendtraum
verwirklichen und das Studium trotz meines fortgeschrittenen Alters noch
abschließen? Das allein war schon sehr hilfreich.
Unsere Gespräche
konnten nur alle zwei Wochen stattfinden, da ich in einer anderen Stadt
wohne und eine ziemlich lange Anfahrt zur Therapie hatte. Da meine
Magisterarbeit weiterhin das Hauptproblem war, bot mir Dr. Mück eines
Tages an, ihm zwischen den Therapiestunden zu mailen. Im Rückblick denke
ich, dass dieses der Wendepunkt war! Wir verabredeten, dass ich täglich
(bis auf die Wochenenden) zu einer bestimmten Uhrzeit einen
Arbeitsbericht abliefern sollte und er mir ein kurzes Feedback geben
würde. Am Anfang war mir dabei ziemlich unwohl zumute, da es ja noch
viele Tage gab, an denen ich kaum etwas zu Stande brachte. Aber diese
Verpflichtung spornte mich auch an. Ich lernte, systematischer an die
Sache heranzugehen, erstellte eine Gliederung, plante die nächsten
Schritte und begann schließlich sogar mit dem ersten Kapitel. Dabei hat
mich Herr Dr. Mück durch Lob und Ermutigung, konkrete Fragen (Wie geht
es jetzt weiter? Wann kommt das nächste Kapitel?) und durch
Fertigstellungstermine, die wir gemeinsam vereinbarten, sehr
unterstützt. Er hat auch nie einen Termin vergessen, so dass ich nicht
mogeln konnte. Nachdem ich mich am Anfang ziemlich gequält habe, um mein
Arbeitspensum einzuhalten, hat mir das systematische Arbeiten dank der
Erfolgserlebnisse schließlich richtig Spaß gemacht und mein tägliches
Arbeitspensum und meine Leistungsfähigkeit haben sich im Laufe der Zeit
enorm erhöht.
Dr. Mücks unermüdliches
Feedback hat mich sehr stabilisiert. Ich fühlte mich nicht mehr allein
mit meinen Problemen, da war jemand, der mir den Rücken stärkte, mich
nötigenfalls antrieb und sich mit mir über meine täglichen Fortschritte
freute. Es ist ihm dabei auch ganz hervorragend gelungen,
herauszufinden, wieviel Druck ich brauchte und wieviel davon ich
vertragen konnte, ohne mich gegängelt zu fühlen. Außerdem hat er es
immer wieder geschafft, dass ich über mich und meine Probleme lachen
konnte. Natürlich gab es auch hin und wieder Missverständnisse zwischen
uns, da man beim Mailen nicht immer versteht, wenn der andere etwas
humorvoll meint. Aber meistens haben wir solche Probleme schnell aus dem
Weg räumen können. Und durch die Therapiestunden wusste ich ja, dass er
voll auf meiner Seite stand. So habe ich auch Phasen, in denen ich
regelrechte Durchhänger hatte und mich kaum von der Stelle bewegte, mit
seiner Hilfe gut überstanden. Seine Geduld mit mir kann ich nur immer
wieder bewundern! In solchen Zeiten habe ich nicht meinetwegen
weitergearbeitet, sondern weil abends die Mail an ihn fällig war.
Inzwischen ist die
Magisterarbeit fertig und die Therapie beendet. Vor den Klausuren und
Prüfungen, die ich in den nächsten Monaten noch über mich ergehen lassen
muss, schrecke ich jetzt nicht mehr zurück. Ich kann meine Arbeit jetzt
besser organisieren und kann inzwischen auch mal fünf gerade sein
lassen, statt alles hundertprozentig zu machen, also werde ich den Rest
auch noch bewältigen. Herrn Dr. Mück danke ich herzlich dafür, dass er
mich so lange und geduldig durch unsere Mails und Gespräche unterstützt
hat. Ohne seine Hilfe hätte ich diesen schwierigen Lebensabschnitt nicht
bewältigt und nicht gelernt, wie ich mit solchen Situationen in Zukunft
allein fertig werden kann. |