28.09.2001
Depressionen und Angststörungen vergesellschaftet
Eine hohe Komorbidität
weisen Depressionen und Angststörungen auf. Symptome wie Reizbarkeit,
Grübeln, Freudlosigkeit oder innere Spannung treten nämlich sowohl bei
der einen wie auch bei der anderen Krankheit auf. Etwa 95 Prozent der
depressiven Patienten haben auch mehrere Angstsymptome und 65 Prozent
der Angstpatienten werden auch depressiv.
27.09.2001
Mit 1500 Pulsen täglich aus dem Stimmungstief
Noch vor knapp zehn
Jahren hätten Wissenschaftler die transkranielle Magnetstimulation (TMS)
in den Bereich der Sagen verwiesen. Neue, auch placebokontrollierte
Studien belegen, dass diese Methode einem Teil der Patienten helfen
kann, ohne dass sie unerwünschte systemische Effekte in Kauf nehmen müssen.
Die Datenlage hat sich seit Mitte der Neunziger Jahre erheblich
erweitert. Die TMS löst eine Depolarisation von Nervenzellen aus und
regt in der Folge den Metabolismus an, sowie die Durchblutung in den
stimulierten Hirnarealen.
26.09.2001
Johanniskraut gut nach Alkoholentzug
Etwa 20 bis 30 Prozent
der Alkoholabhängigen leiden nach einer Entgiftung unter Depressionen.
Nun konnte belegt werden, dass eine zusätzliche spezifisch
antidepressive Therapie mit Johanniskraut-Extrakt helfen kann, bei
diesen Patienten Depressionen zu beseitigen. Dabei wird das pflanzliche
Arzneimittel von den Alkoholkranken gut angenommen und es gibt nur wenig
Compliance-Probleme.
25.09.2001
Haben Depressive häufiger einen hohen Blutdruck?
Ob depressive oder ängstliche
Menschen gehäuft einen Bluthochdruck bekommen, war bisher nur mit
widersprüchlichen Ergebnissen aus Studien belegt worden. Jetzt haben
US-Forscher eine prospektive Studie vorgestellt, die am Ende keine
Korrelation zwischen Depressionen oder Angsterkrankungen und dem
Auftreten eines Hypertonus ergab. Allerdings sind auch in dieser
Untersuchung die über 60jährigen unterrepräsentiert gewesen, was
eventuell das Ergebnis etwas verfälscht hat.
24.09.2001
Langfristige Therapie wichtig
Medikamente gegen
Depressionen sollten für mehrere Monate eingenommen werden, um Rückfälle
zu vermeiden. Forscher aus den USA raten Patienten, die bei
Behandlungsbeginn bereits mehr als drei depressive Episoden hatten,
sogar zu einer mehrjährigen Therapie mit einem gut verträglichen
Antidepressivum. Ziel ist es, das hohe Risiko ür weitere Depressionen
zu senken.
21.09.2001
Kommunikationsfreudige Ärzte erkennen Depressionen schneller
Ärzte, die sich gegenüber
ihren Patienten kommunikativer verhalten und sich mehr Zeit nehmen, können
besser eine eventuelle Depression hinter vordergründig köörperlichen
Symptomen entdecken. In einer Untersuchung fand man heraus, dass 43 von
59 Ärzten (73 Prozent) die Depression hinter den geschilderten körperlichen
Leiden erkannten. Allerdings hatten diese 73 Prozent sich doppelt so
viel Zeit für die Patienten genommen und doppelt so viele Fragen zum
Befinden und zu den Lebensumständen gestellt wie die übrigen 27
Prozent der Ärzte, die die Depressionen nicht erkannten.
20.09.2001
Unbemerkte Schlaganfälle können Ursache für Depressionen sein
Psychische Probleme,
darunter auch Depressionen, können direkt durch Schlaganfälle ausgelöst
werden - sogar dann, wenn der Schlaganfall selbst unbemerkt bleibt.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass circa 30 bis 40 Prozent aller Fälle
schwerer Depression bei älteren Menschen durch leichte Schlaganfälle
ausgelöst sein können. Sie empfehlen Menschen über 50 Jahren, die an
plötzlichen emotionalen Störungen leiden, einen Neurologen
aufzusuchen, um einen Schlaganfall auszuschließen.
19.09.2001
Patienten mit Oberschenkelbrüchen sollten auch von Psychiatern
behandelt werden
Von Brüchen im
Halsbereich des Oberschenkels sind vor allem ältere Menschen betroffen.
Viele von ihnen leiden zusätzlich an psychiatrischen Erkrankungen, wie
zum Beispiel Depressionen. Eine Studie zeigte, dass solche Patienten
durch Depressionen häufiger krank sind und auch eher sterben. Diese
Patienten sollten also gegebenenfalls auch antidepressiv behandelt
werden.
18.09.2001
Durch Mobbing Ängste und Depressionen bei Mädchen
Australische Forscher
fanden bei einer Daten-Erhebung unter 2.600 Acht- und Neuntklässlern
heraus, dass vor allem Mädchen Mobbing psychisch sehr belastet. Die
Wissenschaftler stellten fest, dass, besonders wenn das Mobbing über
Jahre anhielt, die betroffene Mädchen verstärkt mit Ängsten und
Depressionen reagierten.
17.09.2001
Heilung bei Depressionen abhängig von der Persönlichkeit
In den USA wurde eine
Studie veröffentlicht, die aufzeigt, dass es von der Persönlichkeitsstruktur
des Betroffenen abhängt, ob er nachhaltig von einer Depression geheilt
werden kann. Menschen, die zu Aggressionen neigen und solche, die wenige
Bindungen zu anderen Menschen eingehen, tragen das größte Risiko, nach
einer Behandlung einen Rückfall zu erleiden.
14.09.2001
Zöliakie oder Sprue kann Depressionen auslösen
Das Wissen um die Zöliakie
(bei Erwachsenen heißt es Sprue), einer Unverträglichkeit gegenüber
bestimmten Getreideeiweißen, ist erheblich größer geworden. Man weiß
mittlerweile, dass in einigen Fällen sogar Depressionen ausgelöst
wurden. Die Gefahr besteht besonders dann, wenn die Sprue unbehandelt
bleibt. Dies kann aber leicht passieren, da, wenn die Krankheit erst im
Erwachsenenalter auftritt, wichtige Merkmale schwerer zu erkennen sind
oder sogar ganz fehlen.
13.09.2001
Was haben Sexualhormone mit einer Winterdepression zu tun?
Wenn in einigen Monaten
der Winter naht und die Tage wieder sehr kurz werden, fühlen sich vor
allem Frauen häufig schlapp und antriebslos oder leiden sogar unter
Depressionen. Ob Lust, Frust, Schmerz oder Depressionen, in jedem Fall
sind Hormone im Spiel. Wenn es an Östrogen mangelt, kann das eine
Winterdepression auslösen. Viel Bewegung und eine gesunde Ernährung
sind eine Lösung, dass die gefürchtete Winterdepression erst gar nicht
in Erscheinung tritt.
12.09.2001
Depressionen bei Fibromyalgie
Ein kausaler
Zusammenhang vom Auftreten einer Fybromyalgie bei bestehender Depression
wird immer noch diskutiert, denn zwischen Fibromyalgie und Depressionen
besteht aufgrund der Symptome ein enges Verhältnis. Man weiß, dass
Antidepressiva auch bei der Behandlung der Fibromyalgie gut ansprechen.
Sie üben auf die ausgeprägten somatischen Beschwerden einer
Fybromyalgie einen günstigen Einfluss aus.
10.09.2001
Unerkannte depressive Störungen
Das "Sisi-Syndrom"
ist eine besondere Form depressiver Störungen. Wenn Patienten an diesem
Syndrom leiden, bleiben sie trotz der Verstimmung dynamisch und aktiv.
Sie versuchen, durch gesteigerte Aktivitäten ihre Probleme zu bekämpfen.
Doch gerade diese aktive Haltung ist häufig der Grund dafür, dass
diese Form der Depression nicht erkannt wird.
07.09.2001
Psychische Folgen politischer Haft in der ehemaligen DDR
Bei politischen Häftlingen
in der DDR wurden ab den siebziger Jahren vor allem psychische
Druckmittel eingesetzt. Deshalb leiden die Opfer oftmals noch heute
unter Angsterkrankungen, Depressionen oder posttraumatischen
Belastungsstörungen. In einer Informationsbroschüre der Freien
Universität Berlin erhalten Betroffene Infos zu möglicher Entschädigung
und Begutachtung der Haftfolgeschäden.
06.09.2001
Rehabilitation auch bei Depressiven?
Die Frage, ob bei
Depressiven eine Rehabilitation notwendig ist, läßt sich nicht
pauschal beantworten. Es ist zu differenzieren nach dem Krankheitstyp,
dem Schweregrad, der Verlaufsform, der Persönlichkeit und den
Umweltbedingungen. Nicht alle, aber doch relativ viele Depressive bedürfen
rehabilitativer Maßnahmen. Diese reichen vom ärztlich-therapeutischen
Gespräch beim Hausarzt oder Psychiater bis hin zu spezialisierten
Rehabilitationsprogrammen.
05.09.2001
Schriftsteller leiden oft unter psychischen Problemen
Nach der Studie eines
britischen Psychiaters überlasten Schriftsteller durch ihre
Vorstellungskraft das Gehirn und leiden deshalb häufig unter
psychischen Problemen. Wie das"British Journal of Psychiatry"
berichtet, leiden bis zu 80 Prozent der Dichter, 80,5 Prozent der
Romanschreiber und 87,5 Prozent der Verfasser von Dramen an
Depressionen.
04.09.2001
Anzeichen von Demenz können auch Depressionen sein
Die Symptomatik einer Demenz
tritt häufig auch bei einer rein depressiven Erkrankung auf, man
spricht dann von "depressiver Pseudodemenz"". Setzen
depressive und kognitive Symptome gleichzeitig ein, so ist das ein
starker Hinweis auf eine Depression als Grunderkrankung. Manchmal lohnt
deshalb ein Therapieversuch mit Antidepressiva. Unter dieser Medikation
gehen die Symptome der Depression zurück, und mit ihnen verschwinden
dann auch die pseudodementen Symptome.
03.09.2001
Depressionen nicht nur in Industriestaaten
Ein
leider immer noch häufiges Vorurteil ist, dass es den Menschen bei uns
einfach zu gut geht und deshalb viele psychische Krankheiten auftreten.
Es wird davon ausgegangen, dass die Menschen in "Entwicklungsländern"
zwar arm, aber glücklich seien. In der neuesten Ausgabe des British
Medical Journal wird das Gegenteil bewiesen. Nach Untersuchungen in
Zimbabwe wird beispielsweise von Patienten unbefangen über psychische
Krankheiten berichtet. Die meisten depressiven Patienten gehen dort
davon aus, dass ihre Beschwerden von "zuviel Denken", übernatürlichen
Ursachen oder sozialen Stressfaktoren herrühren.
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