Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Aktuelles aus der Depressionsforschung - Monat 9/2001

(Quelle: "Depressions-Praxis der Pharmacia GmbH, schauen Sie auch dort vorbei!)

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28.09.2001
Depressionen und Angststörungen vergesellschaftet

Eine hohe Komorbidität weisen Depressionen und Angststörungen auf. Symptome wie Reizbarkeit, Grübeln, Freudlosigkeit oder innere Spannung treten nämlich sowohl bei der einen wie auch bei der anderen Krankheit auf. Etwa 95 Prozent der depressiven Patienten haben auch mehrere Angstsymptome und 65 Prozent der Angstpatienten werden auch depressiv.

27.09.2001
Mit 1500 Pulsen täglich aus dem Stimmungstief

Noch vor knapp zehn Jahren hätten Wissenschaftler die transkranielle Magnetstimulation (TMS) in den Bereich der Sagen verwiesen. Neue, auch placebokontrollierte Studien belegen, dass diese Methode einem Teil der Patienten helfen kann, ohne dass sie unerwünschte systemische Effekte in Kauf nehmen müssen. Die Datenlage hat sich seit Mitte der Neunziger Jahre erheblich erweitert. Die TMS löst eine Depolarisation von Nervenzellen aus und regt in der Folge den Metabolismus an, sowie die Durchblutung in den stimulierten Hirnarealen.

26.09.2001
Johanniskraut gut nach Alkoholentzug

Etwa 20 bis 30 Prozent der Alkoholabhängigen leiden nach einer Entgiftung unter Depressionen. Nun konnte belegt werden, dass eine zusätzliche spezifisch antidepressive Therapie mit Johanniskraut-Extrakt helfen kann, bei diesen Patienten Depressionen zu beseitigen. Dabei wird das pflanzliche Arzneimittel von den Alkoholkranken gut angenommen und es gibt nur wenig Compliance-Probleme.

25.09.2001
Haben Depressive häufiger einen hohen Blutdruck?

Ob depressive oder ängstliche Menschen gehäuft einen Bluthochdruck bekommen, war bisher nur mit widersprüchlichen Ergebnissen aus Studien belegt worden. Jetzt haben US-Forscher eine prospektive Studie vorgestellt, die am Ende keine Korrelation zwischen Depressionen oder Angsterkrankungen und dem Auftreten eines Hypertonus ergab. Allerdings sind auch in dieser Untersuchung die über 60jährigen unterrepräsentiert gewesen, was eventuell das Ergebnis etwas verfälscht hat.

24.09.2001
Langfristige Therapie wichtig

Medikamente gegen Depressionen sollten für mehrere Monate eingenommen werden, um Rückfälle zu vermeiden. Forscher aus den USA raten Patienten, die bei Behandlungsbeginn bereits mehr als drei depressive Episoden hatten, sogar zu einer mehrjährigen Therapie mit einem gut verträglichen Antidepressivum. Ziel ist es, das hohe Risiko ür weitere Depressionen zu senken.

21.09.2001
Kommunikationsfreudige Ärzte erkennen Depressionen schneller

Ärzte, die sich gegenüber ihren Patienten kommunikativer verhalten und sich mehr Zeit nehmen, können besser eine eventuelle Depression hinter vordergründig köörperlichen Symptomen entdecken. In einer Untersuchung fand man heraus, dass 43 von 59 Ärzten (73 Prozent) die Depression hinter den geschilderten körperlichen Leiden erkannten. Allerdings hatten diese 73 Prozent sich doppelt so viel Zeit für die Patienten genommen und doppelt so viele Fragen zum Befinden und zu den Lebensumständen gestellt wie die übrigen 27 Prozent der Ärzte, die die Depressionen nicht erkannten.

20.09.2001
Unbemerkte Schlaganfälle können Ursache für Depressionen sein

Psychische Probleme, darunter auch Depressionen, können direkt durch Schlaganfälle ausgelöst werden - sogar dann, wenn der Schlaganfall selbst unbemerkt bleibt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass circa 30 bis 40 Prozent aller Fälle schwerer Depression bei älteren Menschen durch leichte Schlaganfälle ausgelöst sein können. Sie empfehlen Menschen über 50 Jahren, die an plötzlichen emotionalen Störungen leiden, einen Neurologen aufzusuchen, um einen Schlaganfall auszuschließen.

19.09.2001
Patienten mit Oberschenkelbrüchen sollten auch von Psychiatern behandelt werden

Von Brüchen im Halsbereich des Oberschenkels sind vor allem ältere Menschen betroffen. Viele von ihnen leiden zusätzlich an psychiatrischen Erkrankungen, wie zum Beispiel Depressionen. Eine Studie zeigte, dass solche Patienten durch Depressionen häufiger krank sind und auch eher sterben. Diese Patienten sollten also gegebenenfalls auch antidepressiv behandelt werden.

18.09.2001
Durch Mobbing Ängste und Depressionen bei Mädchen

Australische Forscher fanden bei einer Daten-Erhebung unter 2.600 Acht- und Neuntklässlern heraus, dass vor allem Mädchen Mobbing psychisch sehr belastet. Die Wissenschaftler stellten fest, dass, besonders wenn das Mobbing über Jahre anhielt, die betroffene Mädchen verstärkt mit Ängsten und Depressionen reagierten.

17.09.2001
Heilung bei Depressionen abhängig von der Persönlichkeit

In den USA wurde eine Studie veröffentlicht, die aufzeigt, dass es von der Persönlichkeitsstruktur des Betroffenen abhängt, ob er nachhaltig von einer Depression geheilt werden kann. Menschen, die zu Aggressionen neigen und solche, die wenige Bindungen zu anderen Menschen eingehen, tragen das größte Risiko, nach einer Behandlung einen Rückfall zu erleiden.

14.09.2001
Zöliakie oder Sprue kann Depressionen auslösen

Das Wissen um die Zöliakie (bei Erwachsenen heißt es Sprue), einer Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Getreideeiweißen, ist erheblich größer geworden. Man weiß mittlerweile, dass in einigen Fällen sogar Depressionen ausgelöst wurden. Die Gefahr besteht besonders dann, wenn die Sprue unbehandelt bleibt. Dies kann aber leicht passieren, da, wenn die Krankheit erst im Erwachsenenalter auftritt, wichtige Merkmale schwerer zu erkennen sind oder sogar ganz fehlen.

13.09.2001
Was haben Sexualhormone mit einer Winterdepression zu tun?

Wenn in einigen Monaten der Winter naht und die Tage wieder sehr kurz werden, fühlen sich vor allem Frauen häufig schlapp und antriebslos oder leiden sogar unter Depressionen. Ob Lust, Frust, Schmerz oder Depressionen, in jedem Fall sind Hormone im Spiel. Wenn es an Östrogen mangelt, kann das eine Winterdepression auslösen. Viel Bewegung und eine gesunde Ernährung sind eine Lösung, dass die gefürchtete Winterdepression erst gar nicht in Erscheinung tritt.

12.09.2001
Depressionen bei Fibromyalgie

Ein kausaler Zusammenhang vom Auftreten einer Fybromyalgie bei bestehender Depression wird immer noch diskutiert, denn zwischen Fibromyalgie und Depressionen besteht aufgrund der Symptome ein enges Verhältnis. Man weiß, dass Antidepressiva auch bei der Behandlung der Fibromyalgie gut ansprechen. Sie üben auf die ausgeprägten somatischen Beschwerden einer Fybromyalgie einen günstigen Einfluss aus.

10.09.2001
Unerkannte depressive Störungen

Das "Sisi-Syndrom" ist eine besondere Form depressiver Störungen. Wenn Patienten an diesem Syndrom leiden, bleiben sie trotz der Verstimmung dynamisch und aktiv. Sie versuchen, durch gesteigerte Aktivitäten ihre Probleme zu bekämpfen. Doch gerade diese aktive Haltung ist häufig der Grund dafür, dass diese Form der Depression nicht erkannt wird.

07.09.2001
Psychische Folgen politischer Haft in der ehemaligen DDR

Bei politischen Häftlingen in der DDR wurden ab den siebziger Jahren vor allem psychische Druckmittel eingesetzt. Deshalb leiden die Opfer oftmals noch heute unter Angsterkrankungen, Depressionen oder posttraumatischen Belastungsstörungen. In einer Informationsbroschüre der Freien Universität Berlin erhalten Betroffene Infos zu möglicher Entschädigung und Begutachtung der Haftfolgeschäden.

06.09.2001
Rehabilitation auch bei Depressiven?

Die Frage, ob bei Depressiven eine Rehabilitation notwendig ist, läßt sich nicht pauschal beantworten. Es ist zu differenzieren nach dem Krankheitstyp, dem Schweregrad, der Verlaufsform, der Persönlichkeit und den Umweltbedingungen. Nicht alle, aber doch relativ viele Depressive bedürfen rehabilitativer Maßnahmen. Diese reichen vom ärztlich-therapeutischen Gespräch beim Hausarzt oder Psychiater bis hin zu spezialisierten Rehabilitationsprogrammen.

05.09.2001
Schriftsteller leiden oft unter psychischen Problemen

Nach der Studie eines britischen Psychiaters überlasten Schriftsteller durch ihre Vorstellungskraft das Gehirn und leiden deshalb häufig unter psychischen Problemen. Wie das"British Journal of Psychiatry" berichtet, leiden bis zu 80 Prozent der Dichter, 80,5 Prozent der Romanschreiber und 87,5 Prozent der Verfasser von Dramen an Depressionen.

04.09.2001
Anzeichen von Demenz können auch Depressionen sein

Die Symptomatik einer Demenz tritt häufig auch bei einer rein depressiven Erkrankung auf, man spricht dann von "depressiver Pseudodemenz"". Setzen depressive und kognitive Symptome gleichzeitig ein, so ist das ein starker Hinweis auf eine Depression als Grunderkrankung. Manchmal lohnt deshalb ein Therapieversuch mit Antidepressiva. Unter dieser Medikation gehen die Symptome der Depression zurück, und mit ihnen verschwinden dann auch die pseudodementen Symptome.

03.09.2001
Depressionen nicht nur in Industriestaaten

Ein leider immer noch häufiges Vorurteil ist, dass es den Menschen bei uns einfach zu gut geht und deshalb viele psychische Krankheiten auftreten. Es wird davon ausgegangen, dass die Menschen in "Entwicklungsländern" zwar arm, aber glücklich seien. In der neuesten Ausgabe des British Medical Journal wird das Gegenteil bewiesen. Nach Untersuchungen in Zimbabwe wird beispielsweise von Patienten unbefangen über psychische Krankheiten berichtet. Die meisten depressiven Patienten gehen dort davon aus, dass ihre Beschwerden von "zuviel Denken", übernatürlichen Ursachen oder sozialen Stressfaktoren herrühren.

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