Praxis für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie, Coaching, Mediation u. Prävention
Dr. Dr. med. Herbert Mück (51061 Köln)

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Über Innere Barrieren

Die folgende Erlebnisbeschreibung und den anschließenden Kommentar verdanke ich einer Freundin (M.). Beide regen dazu an, über unsere inneren Barrieren nachzudenken und sie - mitunter - auch zu überwinden.
 

Jemanden vom Bahnhof abholen, Wartezeit. Wie lang? Keine Ahnung. Kein Plan. Fein, ein Geschenk des Himmels.
Nicht auf die Uhr gucken, keine Ungeduld. Meine Zeit! Funktionslos. Nichts geschieht. Schön, endlos, ganz entspannt. Ich lasse den Blick weit laufen. Ein Baum 100m weiter bremst. eine Eiche? Egal. Struktur? egal. Alter? Egal. Evolution-Funktion-Biologie-Ökologie-Verwendungszweck - alles ist mir jetzt scheißegal. Der Baum ist einfach da und hält meinen Blick. Ich brauche nicht nachzudenken. Es ist ganz still in meinem Kopf. Lange. Plötzlich sehe ich zwischen mir und dem Baum ein Schild. Es ärgert mich , rund mit weißem Balken. Es stört mich. Wieso habe ich es vorher nicht wahrgenommen? "Durchfahrt verboten". Ich amüsiere mich. Aha. "Durchfahrt verboten".
Welcher Idiot will mich daran hindern können? Ich könnte einfach zu meinem Baum. Scheiß auf das Schild. Ich will nicht hingehen - ich bin schon da. Aber niemand kann mich mit einem Schild hindern: verboten -  ich darf nicht? Unfug. Witzig, das Schild ist nicht rot, die sind doch immer rot, dieses ist vergilbt und albern. Jetzt habe ich Spaß: Was ist zwischen mir und dem Schild? Was ist zwischen mir und meinen Gefühlen? Was ist zwischen mir und mir? was hindert mich identisch zu sein? Was hindert mich authentisch zu sein? ein albernes Schild im Kopf :"Durchfahrt verboten" Luftholen, aufatmen. Schön. Traurig.


Kommentar:
Irgendwie scheint ja alles eigentlich so einfach zu sein. Aber ich denke wohl immer noch viel zu viel und dann noch ziemlich kompliziert. Ich komme langsam dahinter, dass nicht Sachzwänge, nicht Gesellschaft, noch irgend etwas oder irgend wer meine Freiheit behindern, sondern einzig allein ich selbst.
Mir scheint heute, dass alle meine brachialen und subtilen Kämpfe um meine Freiheit mir nur immer mehr das Gefühl von Enge und Gefangenschaft, von Geiselhaft und Bedrohung beschert haben, weil sie gegen vermeintliche Feinde und vermeintliche Grenzen gerichtet waren. Dabei müsste ich doch gar keine Grenzen überschreiten, wenn ich sie mir nicht selber setzen würde.