Stricher:
"Karriere" im Alter zwischen 12 und 20 Jahren
"Viele
Jungs, die vor repressiven oder unangenehmen Lebenssituationen fliehen und auf
der Straße landen, gehen ´anschaffen´, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen."
Im Hintergrund stehen meist
- emotionale Defizite
- zerrüttete oder zerstörte Familienverhältnisse
- Aufdeckung homosexueller Neigungen
- brachiale Gewalt
- sexuelle Gewalt
- Langeweile
Die Diplom-Pädagogen Karin Fink (Frankfurt M.) und Wolfgang B. Werner (Berlin)
haben in einem Sachbuch die Akteure der mann-männlichen Prostitution in
Deutschland beschrieben und analysiert: Stricher, ihre Freier - Barkeeper,
Bordellbesitzer, Pornohersteller usw.
Die Autoren treffen in der Stricherszene häufig Jungs bei der unbewußten Suche
nach einem Ersatzvater; ein Stricher beschrieb seinen "Idealfreier": "Glatze
oder graue Haare. Er darf nicht jünger als 50 Jahre sein und sollte einen
Bauch haben, an den ich mich anlehnen kann."
Stricher - meist im Alter zwischen zwölf und achtzehn Jahren - genießen häufig
die volle Aufmerksamkeit ihrer meist älteren Freier, reichliche Bezahlung inclusive
"teurer Klamotten" und eine "prickelnde, spannende" Atmosphäre voller
Abwechslung.
Bereits um das 20ste Lebensjahr gehen viele Stricher-"Karrieren" allmählich
zuende, die meisten Freier wenden sich wesentlich jüngeren zu.
Die Kundschaft rekrutiert sich v.a. aus drei Motivlagen:
- Bedarf an unkompliziertem, schnellen Sex ohne langwierige Rituale und
Konversation
- Wunsch nach Abwechslung bzw. speziellen Praktiken
- Heimliche Befriedigung homosexueller Neigungen
Fink und Werner, seit mehreren Jahren im Milieu sozialpädagogisch tätig,
bieten einen authentischen Einblick in eine von der Öffentlichkeit gemiedene
Welt, deren emotionale und soziale Strukturen von der Bürgerlichkeit weniger
weit entfernt sind als häufig angenommen ...
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